• 17.11. "If your plan is...

    November 17, 2024 in Nepal ⋅ ⛅ 20 °C

    ... for one year, plant rice;
    if your plan is for ten years, plant trees;
    if your plan is for hundred years, educate children"
    So habe ich das heute vom Bus aus auf einer Mauer - vermutlich eines Schulhofes gelesen. Hihi, dann hab ich ja alles richtig gemacht -so auf lange Sicht gesehen... 😜
    Nun das Tagesresumee:
    Aufstehen 5.40 Uhr, 7.10 Uhr Verlassen der Lodge mit nur noch EINEM großen Gepäckstück, das allerdings gefühlt tonnenschwer ist - geschätzte 16 kg?- plus meinem kleinen Tagesruck für Essen, Buch, Getränke... Zuerst holte ich mir beim Nepali- Frückscafe an der Ecke alles Nötige: Banane, Mandarine, Käsebrötchen,
    Schokocroissant, Kaffee.
    Der junge 'Manager' der Butterfly- Lodge hatte mir nicht nur das Ticket für einen späteren Bus verkauft, sondern auch dafür gesorgt, dass ich NICHT mit dem Taxi zum Busbahnhof musste, sondern direkt hier an der Straßenecke vom noch leeren Touristenbus aufgepickt werde. Er begleitete mich zur Straßencke und telefonierte da so lange herum bis der Bus wirklich kam und mich einsammelte.
    Als Gegenleistung wollte er ein gutes Review in Booking.com.
    Die Fahrt war erstaunlich angenehm trotz " bumpy street": fast die erste Hälfte der Fahrt saß ich noch alleine auf dem Doppelsitz, konnte mich also ausstrecken. Dann stieg eine mollige, sehr nette 18jährige Schülerin ein, die zusammen mit ihren 4 Schulkameradinnen zu einem 4tägigen Training in "mental health" nach Kathmandu fuhr. Sie sorgte dafür, dass ich WiFi im Bus hatte und in Dumre als Einzige (!) rechtzeitig raus gelassen wurde aus dem Bus.
    Da stand ich erstmal ganz dumm rum in Dumre: mit meinem Trolley mitten auf einer total aufgebaggerten Durchgangsstraße im Dreck. Ein Junger sagte, ich müsse 1 km nach links gehen, eine Alte schickte mich nach rechts. Hilfe! Zwei Männer waren hilfreich: Ja, nach Bhandipur gehe es rechts, zur Seilbahn aber links. Und der weiße Minibus sei der "Free Shuttle" zur cablecar. Ahaaa!
    Nun ging's weiter wie in einem Film: mitten im völlig verarmten, chaotischen Lehmstraßenchaos zwischen Schlaglöchern, Straßenhändlern, Motorrädern ... wurden mein Koffer und ich von Männerhand in ein neues weißes E- Fahrzeug geschoben. Okay, es war kein 🐴, aber der junge Prinz brachte nur mich alleine zum Eingang der komplett neuen Seilbahn. Die Tür wurde geöffnet und ich betrat die leeren Hallen. Auch hier war ich der einzige Fahrgast und wurde von verschiedenen Personen über Ticketschalter, Fahrstuhl bis hin zum Stuhl zum Warten (!) vor der Seilbahnkabine begleitet. Offenbar wurden hier viel zu viele Personen für viel zu wenig Betrieb eingestellt. Auch diese Seilbahn wurde erst vor 5 Monaten eröffnet. Ich erfuhr: Die meisten Bandipur- Besucher reisen in Gruppen mit Bussen oder in Privatautos / Taxis auf der Straße an. Als die Bahn extra für mich (!) gestartet worden war und ich schließlich samt Gepäck in der gläsernen Kabine einsam übers Tal schwebte, war ich sehr froh, dass ich das Ganze schon einmal in Begleitung absolviert hatte! Nun getraute ich mich auch, Fotos und Videos zu machen, was mich erfolgreich von meiner Höhenangst ablenkte.
    Ach ja: es gibt GAR keine Motorfahrzeuge im Inneren des Ortes!
    Der Hauptplatz, genannt "Bazar" des Ortes ist zauberhaft: ähnlich einer hübschen italienischen Piazza erstreckt sich die zentrale Straße nach einem kleinen Tempel mit rechts und links bis zu 500 Jahre alten Gebäuden aus roten Ziegeln mit hölzernen Fassaden. Im Erdgeschoss reiht sich ein Restaurant und ein Hotel ans andere. Mir wurde aber geraten, ich solle das Mountains Resort dort vermeiden - die Zimmer seien sehr modrig. Ich fragte also ein Touristenpaar, das an einem Tisch auf der Straße saß - aus Sachsen. Ja, ihr "Old Inn" sei auch bisschen alt und muffig... Nach langem Gespräch mit denen und einem Lunch (Cheeseburger, Gurkensalat, Lemonsoda) dort machte ich mich auf die weitere Herbergssuche. Idee: weg vom ollen Dorfinneren an den Rand, ans Licht, sprich: in sonnenbeschienene Bereiche des Dorfes. Gedacht - getan: schon das erste Zimmer, das ich besichtigte, war schließlich das richtige, zu dem ich nach weiterer erfolgloser Suche gerne zurückkam: im 2. Obergeschoss des privaten Eckhaus- Hotels " Sanskaar" (
    1 Stern). Klein, sauber, tolle Natursteinböden, lichtdurchflutet, weil 2 Fensterseiten - ein winziger Südostbalkon mit Blick auf die kleine Straße und übers Tal - schlicht perfekt! Mit eigenem Bad und warmer Dusche. Und das Ganze für 10,50 € pro Nacht inklusive Frühstück! Ja, hier kann ich mir vorstellen, die Ratschläge von Bernd, Dorkas und Babs zu befolgen, doch mal ein, zwei Entspannungstage einzulegen!!!
    Was die Atmosphäre so sehr ent-spannend macht, sind 3 Merkmale dieses Dorfes:
    1. die Südlage auf dem Berg am Hang und
    2. die motorfahrzeugfreie RUHE, die nur durch Alltagsgeräusche wie Kindergeschrei , Handwerker- Geräusche und Stimmengewirr sowie Vogelgezwitscher und Zikaden unterbrochen wird. Herrlich!
    Unglaublich, was das Fehlen des Motorenlärms und des Dauerhupens von Autos und Mopeds ausmacht!
    3. Man wird zwar höflich zurück gegrüßt, aber ansonsten komplett in Ruhe gelassen. Keiner, der einem was verkaufen oder vermieten will!

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