• 25.11. Rettende Engel-Buddhas Birthplace

    26 november 2024, Nepal ⋅ ☀️ 23 °C

    Manchmal trifft man im rechten Moment die richtigen Menschen und dieses Glück wurde mir heute wieder (auf dieser Reise ja oft!!!) zuteil.
    Beim eigentlich viel zu späten Frühstück im Foyer meines Kanthak- Hotels saß am Nebentisch ein junges Pärchen und blätterte in einem analogen Buch- Reiseführer. Nach kurzer Unterhaltung wusste ich, dass sie aus Frankreich kommen und gestern Abend auf dem Landweg per Zug von Varanasi aus Indien hier eingereist waren. Das sei ganz einfach gewesen...
    Diese beiden vom Himmel Gesandten luden mir nicht nur die indische Zug-App IXIGO auf mein Handy und registrierten mich dort - was u.a. meine Reisepassnummer sowie den mehrfachen Ein- und Ausbau von zwei indischen SIM- Cards erforderte (meiner und ihrer alten), sondern buchten mir auch gleich einen Zug für übermorgen (bezahlt mit meiner Kreditkarte), wobei zwischendrin das WLAN zu schwach war, um propper weiter zu arbeiten. Aber dank diverser Stoßgebetsmantras und Lauras Engelsgeduld beim Beschreiten diverser Umwege glückte es schließlich! Gesamtaufwand ca 1 Stunde.
    Darüber hinaus sagten sie mir noch, wo ich in Varanasi und in Agra günstig übernachten kann: im Asish-Cafe. (Der Name KLINGT zwar wie "Haschisch, hat aber nichts damit zu tun!) Wow- somit war meine Weiterreise, die bislang noch komplett ungeplant war, nun in trockenen Tüchern! Yay👍😁!
    Ich lud die beiden nachdrücklich zu einem abendlichen Bier an einem Ort ihrer Wahl ein. Leider kam es schlussendlich - nach einigen WhatsApp hin und her - DOCH nicht mehr dazu, weil sie inzwischen in einem anderen Hotel und nach dem Abendessen zu müde waren. Schade, ich hätte mich gerne wenigstens ein bisschen für deren große Hilfe revanchiert!
    Sehr befreit von allen Sorgen, die mich zuvor gedrückt hatten, machte ich mich erst am Nachmittag auf den Weg nach draußen. Ich mietete mir ein Fahrrad beim einzigen Verleih allesamt schrottreifer Räder, fuhr damit zum Gate 4, wo die Einfahrt in den Buddhapark per Fahrrad erlaubt ist, und gelangte am Ende zu Fuß und ganz zum Schluss auch barfuß ins Allerheiligste - zur um historisch belegten Geburtsort Siddhartha Gaudahamas, DES ersten Buddhas. Hier standen offenbar schon zwischen 300 vor und 600 nach Christus alte Tempel, von denen die roten Backsteinruinen noch sichtbar sind. Direkt über und um den Geburtsstein herum wurde ein großes, weißes, optisch neu wirkendes Gebäude offenbar erst in letzter Zeit errichtet oder renoviert: der Mayadevi- Tempel. Gegen entsprechende Eintrittsgebühr, wobei ich -weil aus Europa kommend - mal wieder in der teuersten Kategorie war, durfte ich auch hinein in dieses Tempelgelände. Trotz Touristenströmen (v.a. andere Asiaten wie Japaner, Chinesen, Koreaner?) gelang mir eine kleine Meditationssitzung auf der Holzbühne vor dem heiligen Teich, wo auch die Mönche saßen.
    Dann wieder den ganzen Weg zurück, wobei es sich hier wirklich um Kilometer handelt. Ohne Fahrrad hätte ich dreimal so lange gebraucht. Und ohne Rad wäre ich nach Besichtigung eines weiteren Tempelgeländes ( goldener Miramar-Tempel) auch nicht mehr zur Peace- Pagode aufgebrochen, die nochmal weitere 3 km weiter entfernt ist. Dort erst nach Sonnenuntergang angekommen, traf ich nur noch eine Gruppe Jugendlicher an, die sich davor fotografieren wollten. Sie boten von sich aus an, auch Fotos von mir zu machen, was ich gerne annahm. Auf dem Foto ist klar zu sehen, dass ich meinen zweiten schwarzen Füßling bereits im Buddhapark beim Schuhe ausziehen verloren hatte, hihi!
    Bisschen Schwund ist eben immer!
    Abenteuerlich und ein bisschen unheimlich war dann der kilometerweite Rückweg im Stockdunklen, da es hier keinerlei Straßenbeleuchtung gibt. Ein mitleidiger Scooterfahrer hat mich zeitweise sogar mit seinem Licht "begleitet". Zurück auf der dunklen Haupttstraße wurde an einer Stelle wegen Straßenbau- Sperrung der gesamte Verkehr übers freie Feld umgeleitet wurde - also auch Busse und Lastwagen. Da musste ich dann absteigen und mich samt Rad in Sicherheit bringen. Aber: Ich kam heil zurück ins Kanthak-Hotel!
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