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 AlmanyaRuit auf den Fildern48°43’47” N  9°15’15” E AlmanyaRuit auf den Fildern48°43’47” N  9°15’15” E
Nepal spezial - Vergleich zu Nordindien
 29 Aralık 2024, Almanya ⋅ ☁️ -1 °C
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								Auf speziellen Wunsch von Anja und Bernd versuche ich nun - 2 Wochen nach meiner Rückkehr nach Stuttgart - doch noch ein Resumè meiner Nepal-Reise in Abgrenzung zu den beiden Reiseabschnitten in Nordindien.
Erstmal: Sooo "speziell nepalisch" waren meine Erfahrungen hier gar nicht. Vieles ist gleich wie in Indien. Und einige Besonderheiten, die mir aufgefallen sind, habe ich bereits innerhalb meines "Reisetagebuches Nepal" erwähnt. Ich probiere es hier noch einmal nach Themen geordnet.
DIE MENSCHEN:
Hauptunterschied: Es gibt viel weniger Nepali als InderInnen. Indien ist inzwischen das bevölkerungsreichste Land der Erde, so dass die Menschendichte in den Städten erheblich höher ist - auf den Straßen, in den Verkehrsmitteln, Läden und an den touristisch bedeutsamen Plätzen. Also: Obwohl ich mich auch in Nepal fast ausschließlich auf den üblichen touristischen Pfaden* bewegt habe, war es nicht so voll und somit nicht ganz so anstrengend wie sich in Indien zu bewegen. 
*(Denn selbst auf den Wanderwegen im Himalaya befand ich mich ja stets auf einer der bekannten Trekking-Hauptrouten.)
Nett, freundlich und zuvorkommend behandelten mich diejenigen, mit denen ich direkt zu tun hatte in beiden Ländern. Mir wurde immer geholfen und ich hatte viele schöne Gespräche und Begegnungen - und besonders in Nepal keiner hat mich bestohlen oder "übers Ohr gehauen".
Allerdings: Aufdringlich bis hin zu offensiv-aggressiv verhielten sich zwar besonders die Händler, Guides und Bettler in Indien. (Dort vor allem in Agra(!), Varanasi, Ajmer, Old Delhi, Jaipur, Sonauli, aber auch schon in Rishikesh und an dem Tempel am Ganges, wo ich den Bienenstich in den Fuß bekam. )
Allerdings war die Situation (sehr voll, sehr touristisch, sehr belästigend) auch im Thamel-Viertel in Kathmandu oder in Pokhara und sogar in Chitwan gegeben! Guides oder einheimische Begleiter/innen schützen vor den Zudringlichkeiten zwar zu einem gewissen Grad, aber eben nur punktuell.
Ich hatte viele interessante, schöne und intensive Begegnungen mit Nepalis (Ghanashyam, Dil, die Kinder in der Schule, Rhekha und Asha, Hom und seine Familie sowie alle meine Hotel-Inhaber plus Familien)
und mit vielen Tourist/innen aus Frankreich (daher kamen die meisten!), England, Holland, Belgien, Griechenland... sowie den Deutschen aus der "Ellen Dietrich-Reisegruppe"
DIE LANDSCHAFT:
Schön! Nepal ist viel kleiner, so dass mir die Landschaft auf kleiner Fläche abwechslungsreicher - somit auch interessanter - als in Indien erschien.
Von der belebten, flachen Großstadt im Kathmandu-Tal, wo eine Ortschaft direkt in die nächste übergeht, über das Himalaya-Gebirge mit den vielen, für mich fernen Snowpeaks bis hin zu den fast tropischen Dschungel-Gebieten im Chitwan-Nationalpark war hier alles dabei: Berge, Flüsse, Seen, Wälder, Steppe...
DIE ORTE:
kleiner, sauberer und sympathischer als die oft vermüllten indischen Städte
STRASSEN UND VERKEHRSMITTEL:
In Nepal definitiv VIEL schlechter als in Indien. Obwohl ich schon auf der Pilgerreise in den indischen Teil des Himalaya viele schlimme Angstmomente auf unbefestigten steilen Bergstraßen hatte, wurde das noch deutlich gesteigert in Nepal: die Jeepfahrt von Jhinu nach Ghandruk war nochmal ganz entsetzlich! Die 200 km von Kathmandu nach Pokhara dauern auch ohne Reifenpanne mindestens 10 Stunden in einem sehr gut ausgestatteten Touristenbus. Und man wird derartig durchgerüttelt in diesen Bussen, aber erst recht in den "local busses", dass man wirklich einen sehr stabilen Magen und gute Nerven braucht. Sowie einen halben Tag Erholung anschließend.
Es gibt GAR keine Züge in Nepal!!! Die Flughäfen und Flugverbindungen sind weltweit wegen der vielen Flugzeugabstürze berüchtigt. 
TIERE:
Affen an den Tempeln, in Lumbini im Buddha-Park und im Chitwan-Park, Ponies, Mulis und Esel auf den Trekkingrouten (um Touristen zu tragen),
Kühe, Ziegen - viel weniger als in Indien! - und nicht / kaum frei in den Straßen herumlaufend, viele Hunde, Katzen, VÖGEL. Nicht zu vergessen die großen, exotischen Tiere im Nationalpark in Chitwan: Krokodile, Nashörner und natürlich: die ELEFANTEN! Ich hatte auch schon einen Elefanten-Walk in Südafrika und sogar einen Ritt alleine ohne Sattel auf einem Elefanten sowie ein Bad auf dem Rücken eines Elefanten im Fluss in Thailand. Aber so häufige und so unterschiedliche Elefantenbegegnungen innerhalb mehrerer Tage hatte ich noch nie zuvor!
TOURISTISCHE AKTIVITÄTEN:
Da ist meine Bilanz natürlich sehr subjektiv! Ich hab an vielem ein bisschen "geschnuppert", aber keins der Events wirklich ausgereizt. 
zu Lande: 
Vor allem nicht das Trekking, das fast alle Nepal-Touristen länger, höher und weiter machen als ich.
Mit meinen nur 5 1/2 "Wandertagen" mit Guide und Trägerin Rheka habe ich mich nicht überfordert. Ich blieb hier wirklich unterhalb meiner "Überlastungsgrenze".
Hinzu kamen einige kürzere Spaziergänge oder -fahrten: 
ein 8-stündiger Safariwalk in Chitwan (mit vielen Pausen), 
einmal zu Fuß vom Sarangkot hinunter nach Pokhara, 
einmal rund um Bandipur sowie
dreimal per Leih-Fahrrad unterwegs (1 x kurz in Chitwan, 2 x in Lumbini), .
Viele Bus- , Auto- und Jeepfahrten - (jedoch kaum Tuktuk-Fahrten), 
 5 Minuten auf dem Rücksitz eines Motorrades und ein paar Kilometer hinten auf einem Scooter.
Zu Wasser: 
einmal 90 min. Raften auf dem Upper-Seti, 
einmal 2,5 Stunden SUP-Fahren auf dem Phewa-See, 
einmal Ruderboot quer über den Phewa-See, 
zweimal Baden in der heißen Quelle von Jhinu-Danda
in der Luft:
ein Flug von Delhi nach Kathmandu, zwei Seilbahnfahrten: in Pokhara und Bhandipur
(HALB-)TAGES-EVENTS:
3 x Besichtigungen in und um Kathmandu mit Guide Dil, 
1 ganzer Tag Vorführungen in der Self-Help-Nepal-Schule,
1 x Sonnenaufgang auf dem Sarangkot (selbst organisiert!), 
Busfahrt zum Shiva-Tempel + Peace-Pagode in Pokhara (mit Reisegruppe), 
1 x Rafting in Pokhara (s.o.), 
1 Elefantenwalk mit Frühstück, 
eine Bootstour auf dem Krokodilfluss in Chitwan, 
2 Tage mit Besichtigungen bzw. der spontane Tagungsbesuch in Lumbini 
SPORTLICHES:
nur die bisher genannten Wandereinheiten (viele steile Auf- und Abstiege!), das Raften und SUP-Fahren. In Nepal hab ich gar kein Yoga gemacht - abgesehen von den von mir angeleiteten Dehnübungen im Stehen / Sitzen für / mit Didier nach unserem ersten Trekkingtag ;-)
ESSEN UND TRINKEN::
Das einheimisches Essen ist vergleichbar mit Nordindien, aber viel weniger bis gar nicht scharf gewürzt! Das war für mich SEHR angenehm.
Einheimisch gab es für mich vorwiegend Dal Bhat und Momos (die kleinen Teigtäschchen), aber in Kathmandu, Pokhara (z.T. auch in Bandipur und Chitwan) auch internationale Küche - Pizza, Pasta und Burger bekommt man fast überall. Unser "Brot" ist in beiden Ländern schwierig zu bekommen- es gab aber die "German Bakery" in Pokhara mit Brötchen und Kuchen, Croissants in Kathmandu und in vielen Cafes Burger-Brötchen und Toast für Sandwiches. Als "Brot" werden hier wie in Indien die Chiapatti oder Roti-Fladen zum warmen Essen dazu gereicht.
Anders als in Indien gibt es in Nepal auch "normalen" Käse (von der Kuh oder vom Yak)
Zum Trinken gibt es fast alles ohne Probleme: Trinkwasser nur in Plastikflaschen, Kaffee in jeglicher Zubereitungsart überall, Tee auch (allerdings meist nur schwarzen - Kräutertees sind quasi unbekannt)
Bier vom Fass oder in Flaschen/ Dosen jeder Größer - außer in den Berg-Hütten und Lodges. Ein Bier kostet aber mindestens so viel - meist doppelt so viel!- wie ein Essen. Wein weiß ich nicht, harte Drinks wie Whisky sind ebenfalls fast überall erhältlich, wenn auch sicher teuer. Laut Bernd wurde zumindest früher SEHR viel gesoffen bei den Treffen der Männer bzw. in Kneipen
WETTER: 
Das war im November perfekt: nicht zu heiß! Viel Sonne, kein Regen. 
In den Bergen und am Schluss auch in Lumbini wurde es nachts kühl.
KUNST und KULTUR:
1 einziger Ausstellungsraum für moderne Kunst in Kathmandu im "Kathmandu Guesthouse", 
1 kleines "Heimatmuseum" (1 Raum) in Ghandruk, 
Hindu-Tempel: viel weniger als in Indien, die ich als Nicht-Hindu auch nur von außen anschauen konnte (in und um Kathmandu, Pokhara, Bhandipur) 
einige Buddha-Stupas oder -Tempelanlagen (2 in Kathmandu, 1 in Pokhara, 3 in Lumbini) ,
die Durbar-Squares (Kathmandu, Patan) bzw. großartigen mehrere hundert Jahre alten Stadtkerne wie Bhaktapur und Bandipur mit ihren alten Holzbauten.
(Mich erinnert die "Kunst-Diaspora-Situation" ein bisschen an Griechenland, wo es außer den antiken Tempeln, Kirchen und Ruinen kaum nennenswerte neuere Kultur gibt - außer in den Großstädten.)
RELIGION: 
kam mir viel lockerer, d.h. toleranter und entspannter vor als in den heiligen Städten Nordindiens
Diejenigen, die ich gefragt habe, waren meist Hindus, betonten aber oft, dass sie ebenso den Buddhismus und andere Religionen tolerieren, dass es ihnen nicht wichtig sei , welcher Religion jemand angehört
In Kathmandu gibt es Tempelanlagen, wo beide Religionen gleichzeitig "bedient" werden
INSGESAMT:
-- Eine tolle, sehr bunte Mischung von spannenden Erlebnissen in der Natur und schöne Begegnungen mit Menschen
-- Leider wenig "Erholungsorte und -zeiten" (meine wenigen ruhigen Stunden verbrachte ich in den Hot springs und in Bhandipur sowie den besonderen Elefanten- und Bootstourtag in Chitwan plus je einen ruhigeren Nachmittag in Ghandruk und in Pokhara)
BILANZ:
Nepal ist ein sympathisches, für uns günstiges und spannendes Aktiv-Urlaubsland mit freundlichen Menschen und gigantischen Bergen - allerdings ohne jeglichen Fortbewegungs-Komfort, wenn man keine Binnenflüge macht. Es gibt große Armut, aber ich habe viel weniger Bettler gesehen als in Indien. Die Bevölkerung ist zum Großteil in der Landwirtschaft tätig - oder/ und im Tourismus (Unterkünfte, Guides, Events, Shops, Gastro, Taxis, Tuktuks - v.a. in Chitwan und Lumbini)
Ich fand die Atmosphäre etwas weniger "spirituell" als Indien. Dafür wesentlich entspannter. 
Schade war für mich, dass es hier kaum Yoga-Angebote oder Massage gab.
Und durch die Binnenlage auch GAR kein Meer bzw. keine Möglichkeiten zum Schwimmen in Seen.Okumaya devam et
