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  • Day 13

    11. Etappe: El Dorado ;-) - Atapuerca

    September 10, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Da bin ich aber in einem winzigen Dorf gelandet 😄 Ein paar Häuser links und rechts der Durchgangsstraße, ein Lebensmittelladen, ein Restaurant und eine Bar. Immerhin! Die Dörfer strahlen eine Muße und eine Ruhe aus, wie ich sie selten erlebt habe. Ein Teil von mir sehnt sich sehr nach so einem Ort.

    Der Camino und ich - es bleibt spannend. Den Knien geht es wieder gut. Mein Immunsystem arbeitet aber auf Hochtouren und ist ziemlich mit den Stichen/Bissen(?) der Bettwanzen beschäftigt. Wie es scheint, reagiere ich (dadurch?) jetzt allergisch auf das Tape, mit dem ich mir vorbeugend drei Bereiche an den Füßen abklebe. Hatte heute ganz viele schmerzhafte rote Punkte und Pusteln darunter und drumherum 😫😝😮

    Lieber Camino, was willst du mir sagen?? Soll ich langsamer tun 🦥🐢🐌? Das Dahlke-Buch "Krankheit als Sprache der Seele" lesen? Sabotiere ich mich selbst? Mir andere Socken kaufen? Antiallergene Pflaster? Mit dem Rad weiterfahren 🚲? Mir ein Pferd besorgen und weiterreiten 🐴 (diese Idee gefällt mir am Besten 😁)? Abbrechen? Das sind so die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.

    So. Ein. Scheiß. Echt. Jetzt.

    In jedem Umlauf der #heldinnenreise sind natürlich Prüfungen eingebaut, die es zu bestehen gilt... Und so warte ich einfach mal ab, was sich als nächstes zeigt und bin mir selbst ganz liebevoll gegenüber.

    Ich lasse alles da sein. Den Frust, dass ich nicht frisch wie ein junges Reh (oder zumindest ein erfahrenes Reh in den besten Jahren) hier herumgehe. Die Traurigkeit darüber, dass es (bisher!) weit weniger genussvoll ist als gedacht (das darf ich mir jetzt eingestehen und ja, es gibt Leute, denen es hier so geht). Hab also doch Erwartungen gehabt oder zumindest Bilder im Kopf. Und ich bin enttäuscht, dass ich hier gefühlt weit unter meinen Fähigkeiten herumkrieche 😫😌🥴😣

    Dann sind da noch Freude über schöne Gespräche und Begegnungen, viel Dankbarkeit und das Erleben wunderbarer Momente während des Gehens. Sowohl als auch.

    Andererseits sind in mir und meinem Körper vielleicht einfach keine Weitwanderfähigkeiten angelegt? Oder ist das eine Ausrede? Achwasweißich.
    Wenn ich vom Kopf in den Körper gehe, dann wird es weit, wenn ich ans Weitergehen denke. Das kommt mir gut vor.

    Heute führte der Weg durch einen sehr schönen Wald mit vielen Eichen und Pinien. Ich liebe den Geruch der Pinien, er ist der Inbegriff von Sommer, Süden und Urlaub für mich. Nun genieße ich mein Einzelzimmer in einer kleinen Herberge. Es tut gut, mal wieder alleine im Zimmer zu sein ❤️

    Ich geh jetzt Yoga machen. Falls wer einen Tipp hat - ich bin ganz Ohr 🙏🏼

    P.S. Der Spruch in meinem Zimmer klingt heute sehr wahr: "Nadie encuentra su camino sin haberse perdido varias veces." Das heißt so ungefähr, dass niemand seinen Weg findet, ohne sich mehrmals verlaufen zu haben. Aho.

    😘
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