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  • Day 31

    3 Tage Krabi Town

    October 13, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Am Sonntag wechselte ich schließlich meinen Aufenthaltsort und zog nach Krabi Town, um nochmal eine andere Umgebung zu sehen und letztlich näher am Flughafen zu sein, da ich am 16.10. nach Bali fliegen werde. Krabi Town ist die Hauptstadt der Provinz und liegt am Mündungsbereich des Krabi River mit ca. 25.000 Einwohnern. Von hier aus starten viele Touristen zu den Inseln und Stränden, von denen ich grad komme und daher sollte es um einiges entspannter sein als in den Urlaubsorten am Meer.

    Als ich nachmittags mein Hotelzimmer bezog, fing es erstmal an zu regnen - dass aktuell das Ende der Regenzeit ist, merkt man in Thailand mehr als in Myanmar aber es zwingt einen immer wieder zum Ausruhen und Lesen im Bett, wobei es definitiv schlimmeres gibt :)! Als sich die Sonne wieder ein bisschen blicken ließ, ging ich in ein Restaurant um die Ecke, war hier mal wieder allein und bekam einen riesen Teller Gemüsecurry mit Reis für 1,20€. Anschließend schlenderte ich ein wenig an der Flusspromenade entlang, beobachtete Touristen, die vor, auf und unter der berühmten Krabi-Crab posierten und wurde von zwei Schülerinnen für ihr Klassenprojekt auf Englisch interviewt. Dies erinnerte mich sofort an Myanmar und beide waren so schüchtern und niedlich, dass ich sie am liebsten umarmt hätte! Da es abends wieder regnete, widmete ich mich gern erneut meinem Buch und schlürfte meinen vorher gekauften Ingwertee in meinem riesigen Bett.

    Am nächsten Morgen plante ich meinen Aufenthalt bis Mittwoch zu verlängern und sprach nach dem Frühstück mit der Rezeption. In der Regel buche ich nur eine Nacht, um zu sehen obs mir gefällt und bisher war die Vorgehensweise auch nie problematisch! Da es am Vorabend noch hieß, es wären genug Zimmer frei, sollte es ja klappen - Pustekuchen, leider war dem nicht so und das Hotel war ausgebucht! An sich ist dies ja kein Drama aber ich hatte eigentlich vor, nicht schon wieder umzuziehen, mein Zimmer sah aus wie früher als ich 14 war und ich aufräumen hasste (ja diese Phase gab es wirklich :D) und ich war eigentlich startklar, um zum Tiger Tempel zu fahren und dort den Berg zu besteigen bevor die Sonne meinen Kreislauf niederschmettern konnte. Etwas angesäuert ging ich also auf mein Zimmer, um zu packen und mir schnell im Internet eine neue Unterkunft zu suchen! Es klopfte in den nächsten 5 Minuten genau viermal an meiner Tür und der Rezeptionist entschuldigte sich gefühlt hundert Mal, bot mir an am darauffolgenden Tag wiederzukommen und fühlte sich sichtbar schlecht wegen dem "Biiiiiig Misunderstanding". Die Geschichte endete damit, dass ich natürlich schnell ein neues Zimmer fand und Jo, der zufällig tagsüber frei hat, darauf bestand mit mir zum Tempel zu fahren - auf seinem Roller und "for free" natürlich! Da der öffentliche Bus ewig gebraucht hätte, holte ich hier die Zeit wieder rein, schnallte mir den geborgten Helm von der Putzfrau auf und los gings. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten und ich dachte darüber nach wie auf jeden negativen Moment meist immer sofort etwas Positives folgt und die Menschen hier stets bemüht sind, einem eine gute Zeit zu verschaffen - außer natürlich der ein oder andere Taxifahrer ...!
    Am Tempel angekommen, parkten wir den Roller und liefen zum Eingang. Wat Thum Sua bzw. der Tiger Cave Tempel ist eine der heiligsten buddhistischen Stätten der Region Krabi. Ein Teil der Tempelanlage befindet sich auf einem Berg, dessen 278m hohen Gipfel man über 1.237 Stufen erklimmen kann. Damit man auch weiß, wie langsam man hinaufkriecht, bekommt man den niederschmetternden Fortschritt kontinuierlich alle 50 Stufen angezeigt! Zu früheren Zeiten, als der Tempel erbaut wurde, mussten die Baumaterialien natürlich auch per Fuß zur Spitze des Berges hoch. Dafür wurden dann ebenfalls Besucher darum gebeten, mal einen Stein mitzunehmen - ich war definitiv froh, dass dies "früher" war:)!
    Der Aufstieg war wirklich anstrengend - mal musste man enge und kleine, mal fast kniehohe Stufen nehmen, meine Oberschenkel meldeten sich relativ schnell bei mir aber ich begegnete so einigen älteren Frauen, kleinen Kindern und vielen schwitzenden Touristen mit roten Köpfen, dass das solidarische Lachen auf dem Weg nach oben einen immer wieder motivierte - wir werden schon alle irgendwann ankommen. Wenn man nach ein paar Stufen eine Pause im Schatten brauchte, offenbarte sich einem durch die Äste ein toller Ausblick auf die Landschaft von Krabi. Nicht zu übersehen waren ebenfalls die zahlreichen Affen, die sich elegant von einem Ast zum anderen schwungen, mal abrutschten und wieder auffingen, sich zankten oder übermütigen Touristen ihre Snacks klauten. Nach ca. 45 min hatten wir es dann schließlich schweißgebadet geschafft, wir waren tatsächlich oben angekommen und es war atemberaubend! Auf der großen Terrasse sitzt ein riesiger goldener Buddha und mehrere Statuen zieren rund herum die Aussichtsplattform. Obwohl es ein wenig bewölkt war (definitiv positiv für den Aufstieg), hatte man eine wunderbare Aussicht auf die Küste, die steilen Kalkfelsen und das saftige Grün der riesigen Felder, die das Panorama perfekt machten. Wir verweilten hier ein wenig und traten einige Bilder später den Rückweg an! Man sollte nicht denken, dass es runterzus so viel einfacher war - mein rechtes Bein fing irgendwann an zu zittern aber ich versuchte dies zu ignorieren und feuerte stattdessen die verzweifelten, mir entgegenkommenenden Gesichter an, ja nicht aufzugeben, es wäre nicht mehr weit und es lohnt sich absolut! Eine Frau kroch mir sogar auf allen Vieren entgegen, soweit war es zum Glück bei mir nicht aber sie kämpfte und lachte - wir hatten alle sehr viel Spaß!
    Wieder unten angekommen, war der Vorplatz von wahnsinnig vielen Affen belagert, sie kletteren auf den Bäumen, Mauern, Statuen, im und auf dem Brunnen und einfach überall - es war super lustig und unterhaltsam, ihnen eine Weile zuzusehen! Während ich vertieft in meine Kamera ein paar Bilder machte, sprang plötzlich ein Affe von hinten auf meinen Rucksack und ich erschrak so sehr, dass ich mich panisch dreimal im Kreis drehte bis der Affe schließlich im Schleuderflug von mir ging - sorry aber dann erschreck mich nicht so! Ich beschloss, dass es genug Affenshow für mich war und wir besuchten noch den Höhlentempel, die eigentliche Tiger Cave. Die Tempelanlage wurde 1975 erbaut und soll der Geschichte nach den Namen eines riesigen Tigers tragen, der hier in den Wäldern und in der Höhle (Tiger Cave) lebte. Ein meditierender Mönch sollte diesen, während seiner Meditation entdeckt bzw. brüllen gehört haben - wirklich nachweislich gesehen, hat ihn allerdings niemand. Heute findet man an diesem heiligen Ort diverse schöne Buddha- und Tigerstatuen und kann Mönche bei ihren Ritualen und Gebeten beobachten.

    Im Anschluss an unseren Tempelbesuch lud ich Jo noch zum Dank aufs Mittagessen ein, bevor wir schließlich zum Hotel zurückfuhren und ich meinen Backpack sattelte, um ins andere Hostel zu ziehen! Da ich scheinbar vollbepackt und bemitleidenswert aussah, chauffierte mich Jo samt Gepäck auch noch kurz ins Hostel - ziemlich herausfordernde Angelegenheit so hinten auf einem Roller mit 14 kg auf dem Rücken zu sitzen aber geht alles :D!
    Im Hostel tauschte ich mein riesen Zimmer gegen ein kleines und hatte unbewussterweise auch kein eigenes Bad gebucht aber es war gemütlich und sauber, für die eine Nacht war das in Ordnung - ich entschloss mich nämlich hier schon, die nächste und letzte Nacht in Thailand wieder zurückzuziehen - so weit war es per Fuß am Ende auch nicht.
    Am späten Nachmittag ging ich dann noch zum Green Yoga Studio, denn entgegengesetzt meiner Erwartungen fühlten sich meine Beine nach dem Treppenmarathon noch fit an und ich freute mich, endlich mal wieder Yoga machen zu können! Unterrichtet wurde auf Thai und Englisch, die Lehrerin war super lieb und der Klassenraum unglaublich heiß! In Deutschland würden wir extra zahlen, um "Hot Yoga" zu machen und ich bekam es ungefragt im Preis inklusive! Natürlich war ich die Einzige, die so sehr mit der Wärme kämpfte aber geschwitzt haben trotzdem alle und ich durfte mich wenigstens gnädigerweise genau neben den Ventilator platzieren! Da ja heutzutage auch alles auf Social Media landet, gab es ein Tag später auch Fotos von der Klasse im Internet - seht selbst, Namaste :) !

    Meinen letzten Tag in Thailand startete ich mit einer gesunden Granola Bowl in einem süßen Cafe und zog schließlich (für den selben Preis) nochmal zurück ins Hotel, bekam mein riesen Zimmer mit eigenem Bad zurück und sortierte in Ruhe meine Sachen vor dem kommenden Weiterflug. Als es wieder zunehmend grau draußen wurde, ging ich zunächst in einen kleineren Tempel um die Ecke und anschließend ins Einkaufscenter, um mich dort umzusehen. Statt etwas zu shoppen, gab ich mein Geld lieber für eine Pizza aus und ich hatte keine Ahnung mehr, wie gut überbackener Käse nach vier Wochen Abstinenz schmeckt - es war herrlich! Wie so oft fing es dann auch wieder wie aus Kübeln an zu schütten, ich strandete in einem kleinen Vintage Bücher Café und wartete mit meinen Thai Tee bis die Front vorüberzog. Um meine Thailand Zeit perfekt abzurunden (auch wenn ich wahrscheinlich nochmal wiederkomme Ende November) , beschloss ich abends noch in einen Massageladen zu gehen und mich etwas verwöhnen zu lassen. Schließlich entschied ich mich für eine einstündige Rücken-Schulter-Nackenmassage und nahm auf der Liege Platz! Die nächste Stunde spürte ich alles mögliche von absoluter Entspannung bis hin zu fast unaushaltbarem Schmerz, ich wurde jedoch regelmäßig gefragt ob alles ok ist und somit versuchte ich einfach zu vertrauen, mein Rücken wird es mir schon hoffentlich danken! Nachdem ich am Ende noch ein paar mal gedreht und deblockiert wurde, es überall so sehr knackte, dass nicht nur ich sondern auch meine Masseurin lachte, durfte ich mit einem Ingwertee im Vorraum noch etwas entspannen bevor ich zufrieden und bereits mit bisschen Massage-Muskelkater ins Hotel zurückkehrte!
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