Katrin goes Südostasien

September - December 2019
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    September 12, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Hallo ihr Lieben,
    nach über 12 Jahren ist es endlich soweit und ich befinde mich in den letzten Vorbereitungen für mein nächstes Abenteuer - 3 Monate Südostasien :)
    Zugegeben hab ich gar nicht mehr in Erinnerung, wie ich mich damals mit 18 kurz vor Abflug nach Australien gefühlt habe - ich kann mir nur vorstellen, dass ich mir nicht annähernd so viel Gedanken über die Dinge, die ich brauche, mitnehme oder beachten muss, gemacht habe. Man wird wohl doch ein Stück vorsichtiger und weitsichtiger aber was sich definitiv nicht geändert hat, ist die Vorfreude auf Neues sowie die Sehnsucht nach Freiheit und einer tollen Zeit in einer unbekannten Welt:)

    So fahr ich nun an meinem letzten Tag noch zur Apotheke, um meine Malaria Prophylaxe zu holen, zum Alexanderplatz, um mir noch ordentliche Laufschuhe zu besorgen und anschließend nach Hause, um so optimistisch wie möglich die ganzen Sachen für meine Reise so kompakt wie möglich in meinen Backpack zu quetschen.

    Ich starte morgen 11:45 Uhr zusammen mit meiner lieben Freundin Sophie aka Saufi/ Saupi von Berlin Tegel nach Frankfurt a. M., weiter nach Bangkok, um anschließend circa einen Tag (inklusive Zeitverschiebung) später in Yangon (Myanmar) zu landen.
    Wir werden die ersten vier Wochen meiner Reise zusammen verbringen und hauptsächlich in Myanmar unterwegs sein - wie, was, wann genau wird/soll sich alles spontan und vor Ort ergeben :).
    Am 10.10.2019 fliegt sie von Phuket aus wieder nach Hause und ich wahrscheinlich direkt weiter nach Bali, wo ich Ende Oktober Tobias wiedersehe und wir zusammen für drei Wochen die Insel und Umland erkunden <3. Nach diesen drei Wochen sind noch weitere vier absolut offen und ungeplant - vielleicht bleib ich noch auf Bali oder ich flieg zurück nach Thailand und reise dort...ich denke, die Zeit wird mir zeigen, worauf ich da dann am meisten Lust habe!

    Ich freu mich sehr, euch hier ab jetzt auf dem Laufenden zu halten, denn selbst offline per Handy kann ich jederzeit alles aufschreiben und somit gut und praktisch unsere Geschichten teilen :) .

    Vor 12 Jahren war ich mit einem Handy unterwegs, dessen Bildqualität so gut war, dass ich manchmal vergaß, was es darstellen sollte und ich musste regelmäßig teure Telefonkarten kaufen, um überhaupt ein Lebenszeichen abzugeben und meine Eltern bei der nächstgelegenen Telefonzelle für ein paar Minuten anrufen zu können. Der meiste Kontakt verlief zeitversetzt per Email, die ich i.d.R. nur einmal pro Woche gegen ein Kleingeld im Internetcafe verfassen konnte und ich verzeichnete genau in diesen Internetcafes unzählige Nervenzusammenbrüche, wenn ich mal wieder einen neuen Beitrag in meinem Blog inklusive Bilderupload nicht abschließen konnte, weil kurz vorher der PC abstürzte und alles Verfasste im Nirvana verschwand... UND trotzdem kam ich super klar, ich will diese Reise nie missen und konnte auch ohne Smartphone den australischen Kontinent mit meinem Lonely Planet und Hostelkarten erfolgreich durchqueren!

    Jetzt heißt es wieder länger Reisen im "neuen Zeitalter" und ich freu mich zugegeben schon ein wenig, flexibler und selbstständiger unterwegs zu sein und natürlich trotz riesen Entfernung in Echtzeit mit euch verbunden bleiben zu können <3
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  • Day 1

    Abflug Berlin --> Yangon

    September 13, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Es geht loooooos :)

    Heute Morgen klingelte der Wecker um 7 Uhr, die Aufregung war so groß, dass das Brötchen vor Trockenheit fast im Rachen stecken blieb aber der Kaffee hat es heruntergespült und somit starteten wir zwei Stunden später Richtung Berlin Tegel, um unseren ersten von drei Flügen in Angriff zu nehmen (Berlin-Frankfurt-Bangkok-Yangon) .

    Am Flughafen angekommen, durften wir das neue Check-In Sytem der Lufthansa ausprobieren und waren mit dem "benutzerfreundlichen" Terminal gleich von Anfang an überfordert. Es besteht wohl die Vision auch hier den Kunden zukünftig eigenständig und mit Hilfe "tollster Technik" sein Abenteuer (eigentlich) allein beginnen zu lassen, d.h. der Fluggast druckt seine eigene Boarding Karte aus und gibt im Anschluss auch eigenständig sein Gepäck auf. Komisch ist allerdings, dass man gar keine Zeit hat, sich an den Terminals zu orientieren, da nach 2 Sekunden bereits ein "Kann ich Ihnen helfen", "Klicken Sie hier und da..." im Nacken ertönt und man eher in Stress verfällt als in der Warteschlange am Check-In ungeduldig zu stehen und zu warten.

    Wahrscheinlich begründet sich meine Verwunderung auch darin, dass ich einfach zu lang keine Langstrecke mehr geflogen bin und für andere das Prozedere völlig normal ist - Für mich begann jedoch hier schon die erste neue Erfahrung, das kann ja nur gut weitergehen :) ...
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  • Day 1

    Yangon - Wir sind angekommen

    September 13, 2019 in Myanmar ⋅ ⛅ 25 °C

    Während im Alltag die Zeit wie "im Flug" vergeht, scheinen 10,5 Stunden im "wirklichen" Flug doch eher langsam voranzuschreiten... Nachdem wir beeindruckt von der Größe in den Doppeldecker Airbus 380-800 eingestiegen sind, wurden wir bereits nach 15 min mit dem ersten Snack versorgt. In der folgenden Stunde folgten mehrere Getränkerunden (so viel konnte man gar nicht trinken) bis uns schließlich gegen 16Uhr! unser Abendessen - "Spicy" chicken rice - serviert wurde. Hier musste ich ganz nebenbei erkennen, dass mein Magen für die nächsten drei Monate entweder schnell lernen muss, scharfes Essen zu mögen und zu vertragen oder aber ich meinen Vorrat an Elotrans deutlich aufstocken muss.

    Nach dem scharfen Allerlei wurde der Service eingestellt und die Fensterladen heruntergelassen, um gemeinschaftlich 6,5 Stunden im Dunkeln zu ruhen - oder natürlich um das Entertainment Programm von Thai Airways in allen Kategorien zu durchforsten bis letzten Endes die Augen brennen. Anschließend gab es schon wieder "Frühstück" (gegen Mitternacht nach Ursprungszeit) als scheinbaren Versuch, den Geist drauf vorzubereiten, die Uhr 5h nach vorn zu stellen und quasi den Drang nach dem nächtlichen Schlaf ein wenig auszutricksen. Die Idee mit dem Schlafen (17-23Uhr Ursprungszeit) hat bei mir eher weniger funktioniert - einige gescheiterte Versuche einzuschlafen, zahlreiche Buchseiten sowie Alladin und Rocketman später wurden wir also erneut verköstigt und setzten eine Stunde später zur Landung an. In Bangkok wechselten wir bei tropischen Temperaturen und Regen in den letzten Flieger nach Yangon, der uns eine Stunde später bei strahlendem Sonnenschein, gefühlt 40Grad und absolut hoher Luftfeuchte an unseren Zielort flog.

    Am Flughafen hats nicht lang gedauert bis einer der zahlreichen Burmesen am Ausgang Ausschau nach übermüdeten, suchend und verzweifelt aussehenden Touristen - sprich uns - gehalten hat, um denen dann natürlich ganz selbstlos zu helfen und zu beraten...nachdem wir vor zwei Jahren auch am Flughafen in Vietnam abgefangen wurden und für den dreifachen Preis und Vorkasse zur Unterkunft chauffiert wurden, wusste ich, dass dies leider nur eine "Masche" ist. Während Sauf sich noch freute, wie freundlich alle sind, musste ich die Rolle des Bumann einnehmen und feststellen, dass wir auch dieses Mal abgezockt werden sollten. Unser Hostel schrieb uns vorher, dass wir den Bus nehmen oder mit dem Taxi für umgerechnet 1,20€ fahren können! Also schüttelten wir den sehr hartnäckigen Mann, der uns für "günstige" 9€ zu zweit fahren wollte, ganz freundlich ab und begaben uns zum Airport Shuttle, mit welchem wir für 500MKK/pP (ca. 25Cent) auch gleich noch eine aufregende Citytour zu unserem Hostel erhielten.

    Hier sitzen wir nun auf der Dachterrasse des Backpackers und testen das lokale Bier während wir auf unser Zimmer warten :).
    Allein auf dem Weg hier her gab es unzählige Eindrücke, die es erstmal gilt zu ordnen, ich kann nur sagen, dass es mich/uns jetzt schon vollkommen begeistert!!!
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  • Day 2

    Der ganz normale Wahnsinn Teil 1

    September 14, 2019 in Myanmar ⋅ ⛅ 31 °C

    Der erste Tag im fernen Myanmar neigt sich dem Ende zu und hatte zugegeben schon den ein oder anderen Kulturschock für uns bereit gestellt aber fangen wir mal von vorn an und wo wir überhaupt sind:

    Myanmar galt lange als so etwas wie ein schlafender Riese unter den Reisezielen. Faszinierende Tempel, einsame Strände, unzählige Inseln und unberührte Natur, aber kaum Touristen. Im Jahr 2010 kamen rund 11.000 deutsche Urlauber ins Land - in Thailand waren es im selben Zeitraum etwa 600.000.

    Ein Jahr später begann die herrschende Militärregierung jedoch, erste Reformen zuzulassen. Das war so etwas wie der Startschuss für viele – nach neuen Zielen suchende – Südostasien-Reisende...wie in dem Fall auch für uns.

    Die Millionenstadt Yangon ist das spirituelle und kulturelle Zentrum Myanmars und war einst nur ein Fischerdorf und hieß eigentlich Dagon. Als König Alaunpaya im 18. Jahrhundert sämtliche Mon-Städte eroberte, ernannte dieser das Dorf zur Hauptstadt des burmesischen Reiches und taufte es kurzerhand voller Optimismus in Yangon um – in etwa gleichbedeutend mit "Ende des Kampfes". Als die britischen Kolonialherrscher das Zepter in Myanmar übernahmen, wurde aus Yangon der Name "Ragoon" (in deutscher Variante "Ragun"). Im Jahr 1989, 40 Jahre nach Erklärung der Unabhängigkeit, wurde Burma (in deutscher Variante "Birma") zu Myanmar und Rangun wieder zu Yangon. Den Status der Hauptstadt hatte Yangon bis 2005 inne, dann wurde der Regierungssitz nach Naypyidaw verlegt. Heute leben über fünf Millionen Menschen in der Stadt, die laut diversen Berichten hungrig nach Entwicklung und Modernisierung ist. Die vorhandene Infrastruktur kommt dem wachsenden Verkehrsaufkommen aber gefühlt noch nicht so recht hinterher und eine Baustelle reiht sich an die andere, teilweise in Bearbeitung und teilweise als stillgelegte Ruine.
    Wenn Myanmar ein Schwellenland ist, ist Yangon auf jeden Fall der Inbegriff einer Schwellenstadt – irgendwo zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen Verfall und Hochglanz, zwischen Slum und Penthouse.

    Unser Hostel liegt in Downtown, wo sich auch die meisten Hotels, Sehenswürdigkeiten und Märkte befinden, unweit vom Yangon River und Chinatown.
    Nachdem wir heute unser Zimmer bezogen haben, suchten wir erstmal kurzer Hand ein Fenster und die Dusche - den Blick vom Klo einen Meter weiter nach oben schweifend, fanden wir definitiv den Duschkopf. Fenster werden hier aber scheinbar völlig überbewertet - wozu auch, wenn es Aircon gibt und frei Atmen kann man ja bei dem tropischen Klima sowieso kaum :D

    Die Schuhe werden vor Betreten der Gänge bzw. den Wohnbereichen im Allgemeinen immer ausgezogen, dafür braucht man im Dusch&WC Kämmerchen aber wiederum Flipflops, da das improvisierte Loch im Vinylboden vor dem WC nur sehr sperrlich das Wasser ablaufen lässt. Aber man arrangiert sich ja mit allem, hauptsache wir haben unser eigenes Zimmer :)

    Am Nachmittag sind wir ein wenig durch die Straßen geschlendert, vorbei an Betelnuss spuckenden Männern, streunenden Straßenhunden und neugierig (oder skeptisch!?) schauenden Burmesen. Gefühlt sind wir rein optisch ziemlich allein hier und fühlen uns demnach auch etwas beobachtet und fremd. Zur Freude von Saufi begegnen ihr aber die meisten Menschen in diesem Land endlich auch auf Augenhöhe :) - ich hingegen fühle mich eher wieder zu groß und damit auffällig aber ich denke, dass ist eher weniger wichtig und die Unsicherheiten werden sicher mit fortschreitender Zeit vergehen!

    Unweit vom Hostel befindet sich die 2500 Jahre alte Sule-Pagode. Diese ist etwa halb so hoch wie die berühmte Shwedagon Pagode und laut Berichten "schlicht" gehalten, wobei für uns schon ihr Anblick absolut beeindruckend war. Die Pagode ist achteckig aufgebaut, wobei jede der acht Seiten einen Wochentag repräsentiert, der Mittwoch zählt hierbei doppelt mit Vormittag und Nachmittag. Die Wochentage haben generell einen besonderen Stellenwert in Myanmar. So wird der Name eines Kindes nämlich nicht etwa durch die Eltern bestimmt, sondern er ergibt sich in astrologischer Konsequenz aus dem Zeitpunkt der Geburt.

    Nach Betreten der Pagode durften wir als Touristen natürlich erstmal Eintritt zahlen (alle Pagoden außer zwei in Yangon sind eigentlich kostenfrei) und wurden auch sofort danach von einem Guide angesprochen! Nicht sicher, ob wir dies überhaupt wollten, verwickelte er uns mit seinem schwer verständlichen Englisch in erste Smalltalk Gespräche und zwei Minuten später standen wir fürs obligatorische Touristenbild an einem Altar und wuschen traditionell den Buddha mit heiligem Wasser. Dass sein Englisch nicht ganz verständlich war, zeigte sich schon darin, dass wir später realisierten, den falschen - Thursday (Donnerstag) Buddha gewaschen zu haben und man eigentlich denjenigen auswählt, der den eigenen Wochengeburtstag repräsentiert (bei mir Samstag und bei Saufi Dienstag). Zwei Runden im Achteck später und vielen bestimmt interessanten aber für uns kaum verständlichen Infos brachen wir das Ganze ab. Wir wurden nochmal zum "Security Buddha" geführt, um eine Kerze für unsere Sicherheit zu entzünden und ganz nebenbei auch noch in die uns entgegengestreckte Geldbörse Geld als "Spende" hineinzustecken.
    Zugegeben finde ich den Buddhismus in seinen Grundzügen sehr interessant und ich habe Respekt vor der Religion und den dort betenden Menschen, was die "Tourguides" aber mit einem machen und dass am Ende nur das Geld in die andere Tasche fließen soll, hat mich ein wenig geärgert!
    Der Anblick der Pagode bei langsam eintretender Dämmerung hat dies aber schnell verschwinden lassen und somit begaben wir uns nach einem kurzen Abendessen im Noodle House zurück ins Hostel, um den Tag auf der Dachterrasse entspannt ausklingen zu lassen.
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  • Day 4

    Yangon - der ganz normale Wahnsinn Teil2

    September 16, 2019 in Myanmar ⋅ ⛅ 31 °C

    Yangon - von der wohl schönsten Pagode der Welt und religiösen Fauxpas, zufälligen Bekanntschaften bei Nacht, Massagen mit blauen Flecken bis hin zu crazy Streetfood in Chinatown und Waschpulvergeschmack im Mund.... Aber erstmal von vorn:

    Den Sonntag starteten wir ganz entspannt und verschliefen erstmal (das Frühstück) in unserem fensterlosen Zimmer, der Jetlag ließ also grüßen, obwohl ich dies bei 4,5h Zeitverschiebung nicht erwartet hätte aber was solls - "wir haben ja schließlich Urlaub".
    Bei strahlendem Sonnenschein und nach ausgiebigem Kaffeklatsch auf der Dachterrasse begaben wir uns zur berühmten Shwedagon Pagode - natürlich hoch motiviert zu Fuß, weil es ja "nur" 4km sein sollten. Dass sich diese Entfernung bei 37 Grad nur nicht annähernd so entspannt wie zu Hause anfühlt, spürten wir relativ schnell! Aber entschieden ist entschieden und obwohl man für 1€ per Taxi durch die halbe Stadt fahren kann, sieht man doch so einiges mehr beim Laufen: kleine Jungs, die auf den Gehweg pinkeln, Betel-spuckende Männer und Frauen wo man nur hinsieht (dazu später noch mehr), Frauen, die in ihren Garküchen auf der Straße regionale Gerichte zubereiten, Lastwagen, die ihre Arbeiter auf den Ladenflächen chauffieren und vieles, vieles mehr...es ist einfach nur der "ganz normale Wahnsinn von Yangon".

    Schweißgebadet aber gut gelaunt erreichten wir nach einiger Zeit schließlich unser Ziel - am Fuße der Pagode mussten wir wie immer unsere Schuhe ausziehen und erstmal die ca. 100 Stufen in einem der vier zentralen Eingänge vorbei an Händlern und blinkendem Allerlei erklimmen. Schon der Aufstieg verschlägt einem aber buchstäblich den Atem - die kunstvoll verzierten Dachkonstruktionen mit goldüberzogenen Schnitzereien geben eine erste Idee davon, was einen oben auf der Plattform erwarten wird. Dort angekommen, verschlug uns aber erstmal nur unsere leere Geldbörse und der (Touristen-) Eintritt von 2x 10.000 MMK (ca. 6€/pP) die Sprache aber wie sich das natürlich für berühmte Sehenswürdigkeiten gehört, war der nächste Geldautomat nur 5 Schritte entfernt.
    Nachdem wir mit einem bunten Sticker auf dem Arm als Tourist markiert wurden, durften wir losziehen und sollten für die nächsten 2-3 Stunden nicht mehr aus dem Staunen rauskommen. Sobald man die obere Plattform erreicht, wird einem erst das volle Ausmaß an "Bling-Bling" bewusst: Während die gesamte Fläche aus wertvollen Marmorplatten besteht, glänzt die goldene Hauptstupa in unglaublicher Schönheit und ragt dabei bis weit in den Himmel hinein. Es heißt, für die Shwedagon Pagode wurde mehr Gold verbraucht, als man in Fort Knox oder der Bank of England finden könne. Doch mit Gold ist es noch lange nicht getan. Die Spitze der Stupa ist mit 4. 531 Diamanten verziert - und der Größte von ihnen hat unglaubliche 72 Karat. Auf dem Gelände finden sich unzählige Gebetskammern, Buddha-Statuen (die teilweise mit blinkenden Leuchtketten  behangen sind, warum auch immer), kunstvolle Glasmosaike und Opferstätten für die Pilger. Traditionell muss man die Pagode im Uhrzeigersinn erkunden, was ca. eine knappe Stunde dauert, jedoch bin ich sicher, dass man hier selbst nach Stunden oder gar Tagen immer wieder Neues entdeckt!

    Folgt man der Legende der Swedagon Pagode trafen "damals" zwei Händler-Brüder auf Buddha und schenkten ihm Honigkuchen, was er mit 8 seiner Kopfhaare belohnte. Die Händler kamen sofort zurück nach Yangon und überreichten die Haare König Okkalapa, der umgehend mit dem Bau einer zehn Meter hohen Pagode begann. 
    Diese Geschichte ist durch die Aufzeichnungen buddhistischer Mönche aus der Zeit überliefert - aber Archäologen glauben, dass die Pagode erst irgendwann zwischen dem 6. - 10. Jahrhundert durch Angehörige des Mon-Volkes erbaut wurde. Und Buddha lebte den Berichten nach bis 483 vor Christus. Wie auch immer nun die Erbauungslegende der Shwedagon Pagoda lauten mag, im weiteren Verlauf der Geschichte, so scheint es, versuchte jeder Herrscher den Vorherigen zu übertrumpfen. Die Pagode wurde ständig vergrößert, weiter geschmückt und ausgebaut, bis sie am Ende das Zehnfache ihrer ursprünglichen Größe erreichte.

    Also drehten wir zusammen mit zahlreichen anderen, stickertragenden Touristen aber auch vielen Einheimischen, Mönchen und Novizinnen unsere Runden und konnten für das Alles nicht wirklich Worte finden. So sprachlos wie wir von diesem Bauwerk waren, waren es einige kleine Kinder auch von uns! Obwohl wir den ein oder anderen europäisch aussehenden Besucher hier ausfindig machten, waren wir für Einheimische scheinbar optisch noch immer eine Attraktion! Da wir das Ganze aber schon nach einem Tag gelassen nehmen konnten, winkten wir so ziemlich jedem zurück und begrüßten gefühlt an diesem Nachmittag einige hundert Leute mit einem warmen Lächeln und einem freundlichen "Hallooo" oder "Mingalarbar" (burmesisch für Hallo) - wenn es nur die kleinen Dinge, wie deutsche Touristen, sind, an denen sich andere erfreuen, dann kann ich das ja nur für gut heißen :)

    Bei all den Menschenmassen, die täglich in der Swedagon Pagode durchlaufen, ist natürlich auch die Reinigung perfekt gelöst: Freiwillige übernehmen die Arbeit, denn das ist auch gut fürs Karma. Natürlich wuschen wir dieses Mal den richtigen Buddha und erfuhren so auch, welches Tier im Buddhismus uns zugeordnet ist: bei Saufi ist es der Löwe und bei mir die Schlange...man kann sich nun an dieser Stelle denken, was man möchte, wir haben es wertungsfrei hingenommen :)
    Da wir vorher gelesen hatten, dass die Pagode auch vor allem bei Sonnenuntergang besonders schön sein muss, setzten wir uns nach einiger Zeit mit auf den Boden und beobachteten die Menschen, die Männer, die anfingen, tausende von Kerzen um den inneren Bereich zu entzünden und das wechselnde Lichtspiel auf der Pagode, dass sich minűtlich mit untergender Sonne veränderte. Während ich im Schneidersitz mein Glück kaum fassen konnte, erzählte mir Saufi nebenbei, dass sie ihre Füße doch sehr schön findet und wir lachten darüber bis zwei junge Burmesinnen zu uns kamen und versuchten, uns zu erklären, dass wir offenbar etwas falsch taten... Da die Verständigung in Englisch in Myanmar nicht selbstverständlich ist, dachten wir zunächst, dass wir uns als Touristen nicht neben die Betenden sitzen dürfen, da sie uns mit viel Gestik erklärten, dass wir uns im inneren Ring, dem Bereich für die Betenden, befinden aber dies war offensichtlich nicht das Schlimme! Nach einigen Minuten verstanden wir, dass es an Saufis (schönen) Füßen lag, die sie in ihrer Sitzposition mit den Fußsohlen voraus den Buddhastatuen zeigte (scheinbar sollten auch diese sehen, wie schön sie sind) aber dies war - wie wir uns leider erst nachher belaßen - das mit "Schlimmste", was man im Buddhismus tun kann...

    Der Buddhismus ist eine Jahrtausende alte Lehrtradition und Religion, welche ihren Ursprung in Indien hat und von dort in die Welt hinausgetragen wurde. Nach dem Christentum, Islam und Hinduismus ist er die viertgrößte Religion weltweit. Myanmar ist geprägt durch seine stark buddhistische Bevölkerung mit mindestens 80 % praktizierender Buddhisten. Dabei folgen diese zumeist der orthodoxen und strengen Form des Theravada (Schule der Ältesten). An obererster Stelle steht im Theravada-Buddhismus das Individuum, welches für alle seine Taten selbst verantwortlich ist. Durch Fleiß, Opferbereitschaft und Disziplin warten die Erleuchtung und das Nirwana auf den Gläubigen.
    Mönche repräsentieren die strenge Befolgung der buddhistischen Praxis und Lehren. Den Mönchen in Myanmar wird mit Respekt und Ehrfurcht begegnet. Man verneigt sich vor ihnen und ehrt sie allmorgendlich mit Spenden wie Essen und Kleidung. Für die Mönche ist es, bei ihrem täglichen Bettelgang in den Morgenstunden, die einzige Mahlzeit am Tag. Die Spenden der Menschen ermöglichen den Mönchen dem strengen intellektuellen Leben mit seinen mehr als 200 Regeln, zu folgen. Das Lebensziel der Mönche ist es den Kreislauf der Wiedergeburt, das Samsara, zu durchbrechen und Nirwana zu erlangen.
    Eine Besonderheit ist in Myanmar, dass auch Frauen, die Novizinnen, zeitweilig ins Kloster gehen und zusammen mit den Novizen unterrichtet werden. Es spielt dabei keine Rolle ob arm oder reich, Junge oder Mädchen. In Myanmar gibt es bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 53 Millionen Menschen ungefähr eine halbe Million Mönche, Nonnen und Novizen. In kaum einem anderen Land wird der Buddhismus im Alltag so streng gelebt wie in hier - angefangen bei den täglichen Opfergaben an die Mönche, bis hin zur Arbeit und tagtäglichen Pflege der Buddha Skulpturen und der Anlage rund um die Gebetsstätten, engagieren sich die Menschen sehr für ihren Glauben. Die Burmesen kaufen mit ihrem meist geringen Einkommen Blattgold, um im Tempel eine Buddha Figur zu bekleben. Damit erhofft man sich ein besseres nächstes Leben.
    In den Pagoden-Tempeln ist wie bereits angedeutet jedem Wochentag ein Tier zugeordnet: Garuda-Vogel, Löwe, Tiger, Elefant mit Stoßzähnen, Elefant ohne Stoßzähne, Ratte, Meerschweinchen und Naga-Schlange. In jeder der acht Ecken um die Pagoden steht eines dieser Tiere - gemäß dem Brauch übergießt man diese mit kleinen Metallbechern in der seinem Alter entsprechenden Anzahl, um seinen persönlichen Beschützer damit zu ehren. Zusätzlich werden meist auch die Buddha-Figuren 5 Mal mit Wasser übergossen. Dies soll einem selbst und der Familie Glück und Zufriedenheit bringen.
    Die Schuhe werden aus Resepekt vor Buddha in allen heiligen Stätten ausgezogen und Tempel, Klöster und Pagoden von Beginn an barfuß betreten, da es zu Zeiten von Buddha noch keine Schuhe gab und somit auch Buddha stets barfuß ging. Die Kleiderordnung sieht vor, dass Schultern und Knie stets bedeckt sind, was für uns aber zum Glück nichts Neues war - ist man nicht entsprechend gekleidet, bekommt man oftmals aber auch noch am Eingang Kleidung zum Bedecken.
    Wenn die Gläubigen zur Pagode kommen, beginnt der Tempelbesuch in der Regel mit einer Verneigung vor der Figur Buddhas, sie knien dann vor der Buddha-Figur nieder und beten meist still für sich. Manchmal erlebt man auch Gruppen, die gemeinsam ein Lied zum Gebet singen - wichtig ist dabei immer, dass die Füße stets von Buddha weg zeigen. Denn sie gelten als schmutzigster Teil des Körpers (...)!
    Häufig bringen die Gläubigen zudem Opfergaben in den Tempeln dar. Hierzu zählen vor allem Blumen, das Anzünden von Kerzen und Räucherstäbchen und das Bekleben ausgewählter Buddha-Figuren mit Blattgold. Auch Geldspenden werden innerhalb der Tempel häufig erbracht. Alle diese Opfergaben dienen dazu, ein gutes Karma aufzubauen...

    Nachdem wir uns also wieder von unserer besten Seite präsentierten, schlenderten wir ehrfürchtig noch einige Zeit durch die Pagodenanlage, um die einmalige Atmosphäre zu genießen und die zahlreichen, beeindruckenden Bilder im Kopf und auf der Kamera abzuspeichern bevor wir schließlich wieder den Rückweg antraten.

    Die unzähligen Details und die Präzision jedes nur noch so kleinen Teils dieses wunderschönen Ortes kann man nicht wirklich beschreiben aber es ist definitiv das atemberaubendste, was ich bisher auf Reisen gesehen hab!

    Da die Zeit wie im Flug verging und es bereits spät wurde, wollten wir noch etwas essen und landeten zum Glück eine halbe Stunde vor Ladenschluss in einem kleinen Crêpes Laden. Die Läden und Restaurants in Yangon schließen relativ zeitig, somit waren wir froh, hier noch verköstigt zu werden. Wie mittlerweile für uns normal, kamen wir mit einer Neuseeländerin und ihrer Freundin aus Südafrika ins Gespräch - Cecilia lebt seit 9 Monaten in Yangon und war die Chefin des Ladens und Nicole arbeitet seit 5Monaten als Fotografin für eine Werbeagentur in der Stadt. Beide waren super nett und witzig und gaben uns zahlreiche Tipps für unsere Reise, u.a dass wir die "Grab" App für jegliche Taxi-/Tuktukfahrten nutzen sollen, dies sei quasi das Uber von Asien, wir sollen drauf achten, nur Hühnchen zu essen, da bei Schweinegerichten auch mal nicht bestellte Organe mit im Essen landen (oder einfach gleich auf Vegetarisch umsteigen) und wir sollen uns schließlich einfach treiben lassen, da dies in Myanmar (aber meiner Meinung auch fast überall) wohl die schönste Art zu Reisen ist und die Einheimischen einem immer helfen, sobald man Hilfe freundlich ersucht.

    Zwei Stunden und einige Getränke später liefen wir glücklich und zufrieden ins Hotel zurück. Auf dem Weg dahin begegneten uns viele streunende Hunde, sich bewegende Müllsäcke mit zahlreiche Ratten und Kakerlaken sowie einige Obdachlose, die uns trotz ihrer Umstände mit einem freundlichen Mingalarbar zuwunken. Da auf unserer Straße kaum noch Licht brannte, die Hunde uns anbellten und wir unseren Eingang nicht mehr fanden, begleitete uns schließlich ein Security Mann der nächstgelegenen Bank nach Hause.. Ich will manchmal nicht wissen, was die Einheimischen eigentlich so über uns denken :D
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  • Day 5

    Yangon - Fortsetzung Teil 2

    September 17, 2019 in Myanmar ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach dem aufregenden Tag in der Shwedagon Pagode und den bisher wahnsinnig vielen, zu verarbeitenden Eindrücken wollten wir Tag 3 ruhig angehen lassen. Wir schafften es diesmal zum Frühstück und bekamen typisch für asiatische Backpacker unser Toastbrot mit Omelette, Butter, Marmelade und Melone... mal sehen ab wann ich mein Vollkornbrötchen mit Käse vermisse :)

    Da die Hitze wie immer drückte und die Motivation für viel Laufen nicht zu groß war, begaben wir uns nach Chinatown, um uns eine Massage zu gönnen - schließlich sind wir die letzten beiden Tage sehr viel gelaufen und unsere Füße schrien lautstark nach einer Entschädigung.
    In der Stadt befinden sich gefühlt überall und an jeder Ecke Massageläden, die Preise für eine einstündige Massage liegen zwischen 3 und 6€ und somit wählten wir einen kleinen Laden und eine Fuß-, Hand und Schultermassage für 8.000MMK (knapp 5€) aus. Nachdem zwei kleine Burmesinnen uns am Eingang begrüßten, wir unter schweren Vorhängen hindurch in den Raum schlüpften, und per Zeigen auf eine Karte kommunizierten, was wir haben möchten, befanden wir uns in einem kleinen abgedunkelten Raum mit 8 Massagesesseln. Die Atmosphäre war von Anfang an warm, freundlich und super gemütlich! Wir bekamen Tee serviert und wurden mit einem Aloe Vera Fußbad entsprechend auf die Fußmassage vorbereitet...1,5 Stunden wurden schließlich erst unsere Füße, dann unsere Beine, die Arme, die Hände und schließlich die Schultern und der Rücken durchgeknetet...es war mega entspannend, tat teilweise super weh und war dann wieder absolut angenehm! Da ich ab und zu signalisierte, dass ich nicht ganz so viel Druck bzw. den Schmerz aushalte, blieben mir die blauen Flecken erspart, nicht aber bei Saufi! Noch drei Tage später sieht man an ihr die Spuren der kleinen aber kräftigen Hände, die aussehen als wäre sie betrunken die Treppe heruntergekullert oder als hätten wir nach drei Tagen schon heftige Auseinandersetzung gehabt! :D wir kamen beim Zählen auf ca. 30 blauen Flecken aber dies sei "normaaaal", ihre Haut ist da "recht empfindlich" :)

    Tiefenentspannt zurück im Hostel trafen wir uns mit Alessandro aus Italien, den wir am ersten Tag auf der Dachterrasse kennenlernten und welcher für zwei Wochen allein in Myanmar rumreist. Unser Plan war es, für den Sonnenuntergang zu einer Rooftop Bar im Westen der Stadt zu fahren und somit orderten wir uns mit der Grab App ein Taxi und fuhren los. Da der Verkehr aber so dicht war, der Taxifahrer trotz App und Navi keine Ahnung hatte, wohin er eigentlich fahren sollte - wir mit Englisch nicht weit kamen und die Zeit drängte, da die Sonne in 15min unterging - mussten wir einsehen, dass wir es nicht schaffen würden! Aber wie immer nimmt man die Dinge, wie sie kommen und somit verließen wir das Taxi kostenfrei einige Blocks weiter und liefen zum nächstgelegenen, hohen Gebäude mit einer anderen Dachterrasse! Im 20. Stock des CB Banktowers erwartete uns das Yangon Yangon mit einer Happy Hour und schon waren wir wieder für den verpassten Sonnenuntergang entschädigt und genossen mit unseren quietschsüßen Cocktails den wahnsinns Ausblick!

    Als es dunkel und wir sehr hungrig wurden, begaben wir uns zu Fuß nach Chinatown, um nach dem berühmten Streetfood von Yangon Ausschau zu halten. Empfohlen wurde uns die 19th Street und wir wurden nicht enttäuscht! Hunderte Menschen - Einheimische und Touristen - saßen überall wo Platz war auf der Straße auf kleinen Hockern oder in einem der vielen Restaurants und aßen Streetfood jeder Art! Die Händler schoben ihre Karren mit panierten Heuschrecken und anderen Insekten, Eis Lollipops, frittiertes Irgendwas (von uns getauft als "Fried surprise" - weil man nie weiß, was drin ist) durch die Massen und versuchen ihre Ware an den Mann bzw. die Frau zu bringen! Als Tourist ist man so beeindruckt, dass man dort Platz nimmt, wo einen der Kellner am lautesten hinzitiert oder am überzeugensten hinschiebt, wobei man froh sein kann, wenn einem die Entscheidung des Sitzplatzes abgenommen wird - es ist einfach zu viel, zu laut, zu überwältigend :)
    Also wählten wir ein wenig unsicher und ohne zu wissen, was es kostet (meistens nicht viel) , ein paar Spieße am zugehörigen Essenswagen aus und bestellten eine Portion Reis - und natürlich Bier! Es hat hervorragend geschmeckt, Essen und das Bier :)
    Wie auch am Vorabend machten wir auch gleich Bekanntschaft mit dem Nachbartisch, an dem 6 junge Burmesen saßen und Whisky mit Wasser trunken! Obwohl ihr Englisch nicht so gut war, konnten wir uns über zahlreiche Themen austauschen, lachten viel und lernten das Prost der jeweiligen Sprache kennen: "Shwinlaan"!
    Für die Einheimischen und vor allem die jűngeren Burmesen ist es die beste Möglichkeit ihr Englisch zu verbessern, indem sie so viel wie möglich mit Touristen sprechen, demnach wird man oft angesprochen und kommt schnell ins Gespräch, was sehr erfrischend ist, denn auch wir lernen immer wieder dazu.

    Vom Bier kamen wir schließlich zum Betel, bzw. eher der Italiener und Saufi und ich darf darüber berichten :) Da ich vorher recht viel darüber laß, hielt sich meine Neugier in Grenzen und ich glaube, dass dies bezogen aufs Geschmackerlebnis auch die bessere Entscheidung war!
    Eigentlich ist Betel der typische Geruch von Yangons Straßen: scharf und chemisch, gemischt mit dem Duft der Blütengirlanden, die Kinder an den Kreuzungen an die Autofahrer verkaufen und faulenden Obstschalen. Ein paar Stücke der zerhackten Betelnuss - der Kern einer Palmfrucht - werden in das Blatt des Betelpfeffers eingewickelt und mit flüssigem, gelöschtem Kalk bestrichen. Um den bitteren Geschmack zu überdecken, werden Gewürze hinzugefügt, je nach Wunsch des Käufers Kautabak, Kardamon, Ingwer, etc...die Wirkung soll wohl mit starkem Kaffee oder Schnaps vergleichbar und somit ein wenig aufputschend sein. Gekaut wird die Betelnuss gefühlt überall, zu jederzeit und von jedem! Betelkauer sehen manchmal aus, als würden sie wiederkäuen aber am auffälligesten ist der blutrote Speichel - wenn ein Betelkauer aufgrund des erhöhten Speichelflusses ausspuckt, sich danach seine rotgefärbten Zahnstummel (es ist wahnsinnig schlecht für die Zähne!) zeigen, wähnt man sich vor allem abends schnell in einem Zombiefilm - aber da wir in Myanmar sind, sind alle Zombies nett und lächeln einen nach wie vor nur diesmal leicht bedröhnt an :)

    Wie das Kauen selbst war, kann ich nicht einschätzen aber Saufis und Allesandros Gesicht zufolge war es kein besonderes Geschmackserlebnis: "bitter, grasig, schaumig, Waschpulver" , alles war dabei und somit blieb die Nuss auch nicht lang im Mund aber wenigstens hat man mal probiert/beobachtet :), was man in aller Munde hier sieht. Auf dem Heimweg zum Hostel wurde ein wenig gespuckt, wie immer gelacht und somit fielen wir zufrieden in unsere Betten und verbrachten unsere vorerst letzte Nacht in Yangon.
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  • Day 6

    Auf nach Mandalay

    September 18, 2019 in Myanmar ⋅ ☀️ 33 °C

    Da wir nur unsere ersten drei Tage in Yangon vorgebucht hatten, kam nun die Entscheidung wie es weitergeht und weil wir in 3 Wochen in Thailand sein wollen, beschlossen wir nach Norden zu fahren, um dann immer weiter südlich zu reisen - somit ging die Fahrt ... nach...Mandalay, ca. 630km nördlich von Yangon!
    Zuerst dachten wir, dass wir entspannt den Nachtzug nehmen aber die Mädels vom Crêpes Laden meinten, dass die Züge nicht mehr als 40-50 km/h fahren und die Strecke ca. 18h dauert - Busse sind wohl in Myanmar das bessere Reisefortbewegungsmittel und somit buchten wir uns eine Nachtbus für 8h und umgerechnet 10€.

    Bis zur Abfahrt um 21 Uhr war demnach noch Zeit aber weil es wieder sehr heiß und feucht war, nahmen wir uns keine größeren Aktivitäten mehr vor. Nachdem wir im Hostel für 1,50€ eine burmesische SIM Karte für die Nutzung der Taxi App kauften, schlenderten wir über den größten Markt von Yagon, dem Bogyoke Aung San Market, der 1926 als Scott Market gegründet wurde und nach der Unabhängigkeit von Myanmar den Namen des populären Generals erhielt. Auf zwei Etagen tummeln sich insgesamt ca. 1.600 Läden und Verkaufsstände in einem Gewirr kleiner Gassen und Gänge, in denen der nichtsahnende Tourist durchaus verloren gehen kann. Man findet hier burmesische Handarbeiten aus Holz, Elfenbein und Perlmutter, zahlreiche Stoffe und Kleidungsstücke sowie an allen Ecken so viele Schmuckstände/ - läden, dass es in jedem Augenwinkel nur so funkelte - Myanmar ist übrigens vor allem berühmt für zwei Edelsteine: Rubin und Jade.

    Nach einem kurzen Mittagessen im Noodle House - in Myanmar isst man gern Nudeln aber leider sind diese immer sehr fettig gebraten - liefen wir zum "People Park" und trafen uns nochmal mit unserem neuen italienischen Freund! Der Park ist scheinbar der Hotspot unter den einheimischen Liebenden, da an jeder Ecke, unter jedem Baum und auf jeder Bank gekuschelt und geknutscht wurde - und wir mittendrin! Wäre ja auch zu einfach, wenn mal irgendwo, wo wir hingehen, was "normal" wäre... Da die Sonne brannte, schlürften wir zum nächsten Cafe, tranken einen erfrischenden Smoothie und genossen einfach die Stille, die uns fernab vom Stadtlärm, mittem im Grünen endlich umringte.
    Danach fuhren wir mit dem Taxi zurück ins Hostel, wo wir auf unserer Dachterrasse mit einem Abschiedsbier noch den Sonnenuntergang verfolgten und uns dann per Taxi auf zur Busstation machten.

    Der Busfernverkehr in Myanmar ist im Grunde mit dem deutschen zu vergleichen, nur dass es sehr viele verschiedene Anbieter gibt und die Busse mal mehr, mal weniger vertrauenswürdig aussehen - die Wahl des Standards entscheidet sich mit dem Preis! Wir buchten uns VIP Plätze für mehr Beinfreiheit und bestiegen pünktlich um 21 Uhr unser niedliches Wohnzimmer mit bunten Gardinen! Die Sitze hatten alle ausreichend Platz, es gab Decken und Kopfkissen, Wasser und Snacks sowie Gebetsstunde über Lautsprecher inklusive. Decken, Pullover und Socken sind das A und O für den vorbereiteten Backpacker bei allen Busfahrten in den asiatischen Ländern - während draußen selbst nachts noch 30 Grad sind, fällt das Thermometer im Bus auf bestimmt 15 Grad, man fühlt sich als wenn man in einer Kältekammer schlafen soll.
    Als die Gebetsstunde vorbei war, setzte der Mann neben uns zum Schnarchen an, der Mann zwei Sitze hinter uns schaute über Lautsprecher Videos und auch so war es durch die unebenen Straßenverhältnisse eher schwierig, entspannt einzuschlafen! Nach drei Stunden gingen gefühlt alle Flutlichter im Bus an und wir machten verschlafen die erste Pinkelpause, WC an Bord gab es nicht!
    Nichtsdestotrotz war die Fahrt ganz ok, pünktlich zum Sonnenaufgang gg. 5Uhr erblickten wir zum ersten Mal die Umgebung von Mandalay und es war bezaubernd! Überall in den Hügeln aber auch an den Straßen strahlten kleine Pagoden in den grünen Landschaften! Da wir uns noch nicht in der Hauptsaison in Myanmar bewegen und es gerade Ende der Regenzeit ist, ist die Natur besonders reich an satten Farben.
    Gegen 6Uhr erreichten wir den Busbahnhof und bevor wir den ersten Fuß auf den Boden setzten konnten, fragte man uns schon, ob wir ein Taxi bräuchten! Ca. 10-15 Männer rennen jedem ankommenden Bus erst hinterher und dann auf den Touristen zu, es ist leider gesagt super unangenehm, da sie sich nur schwer überreden lassen, einen in Ruhe zu lassen. Zum Glück hatten wir unsere App, die uns auch vor Buchung den richtigen Preis anzeigt und somit keine Spielraum für den "Touristenpreis" lässt! Bis unser Taxi kam, mussten wir aber noch zahlreiche Male erklären, dass wir dankend keine Mitfahrgelegenheit brauchen. Als wir losfuhren waren wir nur noch froh, sicher und entspannt in unser Hotel zu gelangen, wo wir netterweiser schon 7Uhr einchecken durften und erstmal etwas Schlaf nachholten... :)
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  • Day 7

    Mandalay Tag 1

    September 19, 2019 in Myanmar ⋅ ☁️ 33 °C

    Der erste Tag in Mandalay: Tuktuk Fahren zur Rush Hour, Thanaka im Gesicht, das größte Buch der Welt und der Aufstieg zum bezauberenden Mandalay Hill.

    Die alte Königsstadt Mandalay ist nach Yangon die zweitgrößte Stadt Myanmars mit 1,5 Mio. Einwohnern und jeder Menge Tempel und Pagoden. Also sollte auch hier unser erstes Ziel wieder eine berühmte Pagode werden :)

    Nachdem wir ein wenig geschlafen haben, bestellten wir uns gegen Mittag zum ersten Mal ein TukTuk, mit dem wir durch den dichten Verkehr und mit viel Gehupe zur Kuthodaw Pagode, auch als das "größte Buch der Welt" bekannt, fuhren. In über 700 etwa drei Meter hohen Mini-Stupas stehen hier Steinplatten mit der Tipitaka, der Lehre des Theravada-Buddhismus. Steinmetze benötigten űber sieben Jahre, um die Texte in die Tafeln einzumeiseln, die in Summe das größte Buch der Welt repräsentieren. Als wir an einem Nebenausläufer der Hauptpagode ausstiegen und in die erste Anlage hineinliefen, wurden wir relativ schnell von einer älteren Frau angesprochen. Während sie uns noch holprig fragte, wo wir herkamen, holte sie schon ihre Dose mit Thanaka Creme aus der Tasche und sagte, dass sie uns gern schminken würde. Bevor wir widersprechen konnten, begann sie mit vielen "sooo beautiiiful" Untermalungen, Saufi schon das erste Blatt auf die Wange zu malen! Thanaka ist in Myanmar traditionell auf allen Gesichtern, vor allen aber bei den Frauen und Kindern zu sehen. Es ist eine gelblich-weiße Paste aus einer fein geriebenen Baumrinde und wird salopp als birmanisches Make-up bezeichnet. Die Creme soll vor Haualterung und auch Sonne schützen, da es aber ein Naturprodukt ist, ist die Wirkung nicht wirklich nachgewiesen.
    Nachdem auch ich beblättert wurde, holte die Dame ihre Sammlung bunter Postkarten hervor, ihr Vater hätte diese angeblich selbst gemalt und eine Karte würde uns NUR 5.000MMK kosten, also mehr als die 6km mit dem TukTuk dahin aber die Karten sind schließlich selbstgemacht (...) ! Ich hatte es irgendwie schon wieder geahnt, obwohl einerseits die Menschen extremst nett sind, sind solche vermeintlich netten Aktionen nie ohne Nachspiel.. Also diskutierten wir, dass wir keinen Platz im Rucksack hätten, was bei einer Postkarte nicht so überzeugend war, sagten, wir hätten kein Geld und gaben ihr schließlich 2.000 MMK ( 1,10€), damit sie uns endlich in Ruhe ließ. Zusammen mit der unglaublichen Hitze waren wir somit schon wieder kurz satt aber einige Schritte weiter sahen wir die vielen kleinen, weißen Stupas und nahmen es gelassen, uns gehts gut und wir hofften nur, dass sie das Geld für ihre Familie oder Kinder nutzen würde.

    Von der Nebenplattform liefen wir mit unseren Blättern und viel Schweiß im Gesicht zur Hauptpagode, wo wir uns in Ruhe umsahen, durch die kleinen Stupas hindurch schlenderten und natürlich auch von den meisten Anwesenden wie immer belächelt wurden. Die Kuthodaw-Pagode liegt im Norden der Altstadt, sozusagen am Fuße des Mandalay Hills. Da wir aber noch einiges an Schritten nach oben vor uns hatten, riefen wir uns ein Tuktuk, um uns zum Haupteingang des Mandalay Hills fahren zu lassen.
    Der Hügel ist an sich nur 240m hoch aber der Aufstieg bei knapp 40 Grad und tausenden Treppen doch mehr als nur ein kleiner Spaziergang und somit auch sehr anstrengend! Natürlich läuft man auch hier komplett barfuß, weil nicht nur die Spitze sondern der ganze Berg heilig ist. Als wir also noch am Fuße die Schuhe auszogen, kam eine Frau auf uns zu und signalisierte uns, dass wir unsere Schuhe in ein Regal stellen sollen, dabei zog sie ein kleines Papierschild mit 200MMK drauf hervor und hielt ihre Hand zu uns hin... Langsam wurde es verrückt aber da wir zunehmend wussten, was normal ist und was nicht, steckten wir unsere Schuhe in die Tasche und winkten dankend ab...Tourist sein ist auch nicht immer leicht!
    Man kann auch entspannt mit dem Taxi bis zur Aussichtsplattform fahren aber da man zu Fuß immer am meisten sehen kann, meisterten wir auch hier entschlossen mit einigen kurzen Trinkpausen die zahlreichen Stufen. Auf dem Weg nach oben begegneten wir wieder vielen Verkäuferinnen, Buddhastatuen, Getränkestände und viele Familien, die in kleinen Blechcontainern im Mandalay Hill wohnen. Überall waren streunende Hunde und Katzen, die bei der Hitze müde herumlagen und teilweise ganz schön traurig aussahen, was auch mich traurig machte aber das ist ja leider hier die harte Realität...
    Nach ca. einer Stunde Aufstieg erreichten wir die obere Plattform und wurden gegen ein kleines Eintrittsgeld wieder mit dem Besuchersticker markiert. Mandalay selbst mag kein beeindruckendes Stadtbild abgeben, aber der Ausblick über die gesamte Landschaft ist unbeschreiblich schön. Man sieht unzählige Pagoden, eine wunderbar grüne und vielfältige Vegetation, und ganz in der Ferne sogar Sagaing. Die Su Taung Pyi Pagode auf dem Mandalay Hill ist ebensfalls wunderschön und glitzert wie in Tausend und einer Nacht im Sonnenlicht. Während wir also wieder mal absolut beeindruckt unsere Runde drehten, sprachen uns einige burmesische Studenten an, um ihr Englisch zu verbessern! Sie fragten uns vorab sehr höflich, ob dies ok ist und da wir keinen Stress hatten und der Sonnenuntergang noch eine Stunde auf sich warten ließ, unterhielten wir uns mit ihnen und hatten dabei sehr viel Spaß! Natürlich wurde im Anschluss noch das obligatorische "ich habe mit weißen Touristen geredet" Bild gemacht, doch da alle immer so extrem freundlich sind, ist auch dies vollkommen in Ordnung! Es erweitert schließlich auch unsere Galerie der Myanmar Bekanntschaften und auch wir lernen immer wieder etwas Neues über die Menschen in dem Land, in dem wir reisen :)

    Als die Sonne unterging sprachen uns erneut junge Mönche an, die der selben Intention folgten, ihr Englisch zu verbessern und erzählten uns, dass Touristenorte wie der Mandalay Hill die einzigen Gelegenheiten bieten, wirklich in Ruhe sprechen zu üben. Als wir uns umsahen, stellten wir fest, dass wirklich so ziemlich alle erkennbaren Touristen in Unterhaltungen verwickelt waren, keiner von ihnen sah aber damit unzufrieden aus!
    Also tauschten wir uns auch hier über viele Themen unseres Lebens aus und bemerkte kaum, dass sich der Himmel zuzog, es langsam anfing zu gewittern und auch plötzlich die Beleuchtung der Pagode ausging. Also standen wir da, im fast Dunkeln, 240m auf einem Hügel mit ein paar Mönchen und realisierten, dass wir wahrscheinlich zeitnah den Rückweg antreten sollten. Während der Mönch mir noch erzählte, ich soll mich entspannen, Gewitter und Regen sind toll, sah ich nur im Augenwinkel wie so ziemlich alle Anderen fluchtartig die Plattform verließen! Wir schafften es auf die ersten überdachten Stufen nach unten bevor der Platzregen anfing! Und da war es wieder...es könnte ja auch einfach mal nix dazwischen kommen aber dann wäre es wahrscheinlich auch nicht so aufregend!
    Also fluchte ich innerlich ein wenig und versuchte krampfhaft meine Taxi App in Gang zu bekommen aber natürlich funktionierte diese auf dem Berg nicht! Die ersten vorm Regen Flüchtenden hatten alle Taxis besetzt und wir sahen durch die Wellblechdächer keine mehr auf uns warten! Also hieß es auf dem Berg bleiben oder im Dunkeln den ganzen Weg wieder runterlaufen! Da Ersteres sicher nicht unser Ziel war, beschlossen wir zugunsten unserer Sicherheit und entgegen der religiösen Vorschriften (schon wieder) unsere Schuhe anzuziehen und den Weg in Angriff zu nehmen! Mit Handylicht, meiner Offline Map und unserem Gedächtnis meisterten wir auch diesen Abstieg und waren heilfroh als wir ohne Stürze und Verlaufen unten an der Straße ankamen.
    Das nächste Tuktuk brachte uns dann nach Hause und wir konnten lachend schon wieder nicht glauben, wie dieser Nachmittag ablief.
    Im Hotel angekommen wollten wir uns eine wohlverdiente Dusche gönnen bis kurzer Hand noch der Strom ausfiel! Als dieser nach einiger Zeit nicht anging, duschten wir im romantischen Tischlampenlicht (danke an dieser Stelle an meinen lieben Freund und dieses tolle Geschenk) und hofften auf Erleuchtung! 20min später riefen wir die Rezeption an und zwei sehr nette Burmesen versuchten eher unbeholfen durch Betätigen aller Schalter irgendwas zu reparieren! Dann ging das Licht wieder für einen Moment an aber als die Tür zufiel, verließ auch der Strom uns wieder...dieses Spiel wiederholte sich so ca. 4mal bis wir vor Lachen nicht mehr konnten und sie uns ein neues, größeres Zimmer anboten. Somit schleppten wir kurz vor 23 Uhr unsere Sachen ins andere Zimmer und gönnten uns endlich unseren wohlverdienten Schlaf...
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  • Day 7

    Ruhetag am Infinity Rooftop Pool

    September 19, 2019 in Myanmar ⋅ ☁️ 33 °C

    Am nächsten Morgen startete unser Tag mit typischem Frühstück: gesüßter Kaffee, Reis mit Gemüse, fettig gebratene Nudeln, fettiges Gemüse (Bohnen und Wasserspinat) sowie Toast mit gesüßter Butter & Marmelade :) alles in Allem geschmacklich eigentlich ganz ok aber nicht besonders gut verdaulich (/verträglich) - wir können uns ehrlicherweise nur schwer dran gewöhnen :D

    Weil wir nach den letzten Tagen so viel erlerbt und gesehen haben, schrie unsere Inneres nach einer Pause und somit entschlossen wir uns, für eine Nacht in ein besseres Hotel mit Pool zu investieren und ab Nachmittag den Tag nur zu entspannen! Nach dem Frühstück drehten wir zu Fuß noch ein paar Runden in den umliegenden Straßen Mandalays: wir spazierten am Fluß entlang, wo statt der Promenade eher ein Zeltlager an dem anderen reihte, die Menschen ihr Obst und Waren verkauften, Kühe ihr Heu kauten und jeder seinem Alltag beiwohnte. Eine Seitenstraße weiter gab es einen Blumenmarkt, der vor allem mich wahnsinnig begeisterte: wo man hinsah, lagen riesige, bunte Blumenbündel, so groß wie Heuballen, die auch auf den Straßen überall auf dem Rücksitz der fahrenden Mopeds zu sehen waren. Die Blumen dienen vor allem Dekorationszwecken in Pagoden und Tempeln. Nach so viel bunter Schönheit kam eine Straße weiter gleich der krasse Gegensatz - wir waren auf dem Fleisch- und Fischmarkt angekommen und es stank bestialisch! Angewidert und beeindruckt zugleich beobachteten wir die Händler, die bei 40Grad ihre Fische auf Eis (wie auch immer das hält) ausbreiteten, geschlachtete Hühner in der Hinterecke zerlegten und laut stark mit anderen Händlern über die Verkaufspreise verhandelten - es war einfach absolut verrückt! Mir war relativ schnell der Gedanke aufgekommen, dass die vegetarischen Varianten zukünftig vielleicht doch die bessere Wahl darstellen... :)
    Völlig überfordert und in Schweiß gebadet setzten wir am nächsten Kiosk zu einer Pause an und wählten statt der regulären Cola auf den Schock erstmal ein Bier! Dieses gönnten wir uns in der klapprigen Hollywoodschaukel vor dem Kiosk und beobachteten vorbeifahrende Familien auf Mopeds (Mann, Frau, zwei Kinder auf einem Roller), Disco TukTuk, Lastwagenähnliche Busse voll mit Menschen und was hier halt sonst so alles normal ist! Wie immer lachte man über oder mit uns aber was solls, wir sind hier halt auch nicht "normal". Auf dem Rückweg zum Hotel und unseren Rücksäcken bogen wir noch in ein paar kleine Straßen ein und bemerkten, wie entspannt es doch fernab der Hauptstraße ist! Die Wohnbereiche sind nach wie vor sehr einfach und ärmlich aber die Menschen sehen zufrieden aus und somit lag ein kleiner gewisser Zauber in der Luft, der uns wie immer sehr glücklich stimmte!
    Am Hostel angekommen, fuhren wir zum "The Haven Hotel" und freuten uns schon wahnsinnig auf unseren Poolnachmittag! Unser Zimmer war sehr groß, sehr schön, super sauber (was nicht selbstverständlich ist) und hatte... FENSTER, aus denen man herausschauen konnte!!! Es war perfekt und somit schmissen wir uns in die Badesachen und fuhren in die 5. Etage zum Rooftop Pool. Ab da ging dann die Entspannung los... Wir aßen Curry am Pool, schliefen, lasen, bestellten Cocktails nach einem kleinen Regenschauer und abends Clubsandwich aufs Zimmer, uns gings einfach sehr gut - es war herrlich!
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