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  • Day 38

    Ubud, Yoga und ganz viel Entspannung

    October 20, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 34 °C

    An meinem zweiten Tag in Ubud wechselte ich nochmal die Unterkunft, da Undis Homestay für die kommenden Tage leider schon ausgebucht war aber ich sollte es nicht bereuen! Ich zog in ein anderes Gästehaus - das Ganesha Inn - nur ca. 5 min zu Fuß entfernt, welches etwas von der Hauptstraße weg und umringt von kleinen Reisfeldern lag - es war wunderschön! Ich buchte ein Zimmer mit Reisfeldbild und bekam meinen eigenen Balkon mit Hängematte, ein großes Zimmer mit zwei Fensterfronten und jeweils einem tollen Ausblick! Hier bleib ich definitiv die nächsten drei Tage :)!
    Den Tag verbrachte ich entspannt mit einem Bummel auf dem lokalen Markt und übte mich im Verhandeln - mehr oder weniger erfolgreich! Es gibt in Ubud zwei riesige Märkte, die jegliche Arten von Klamotten, Taschen, Schmuck, Souvenirs, etc. verkaufen und im Grunde alle das Selbe anbieten aber dies natürlich zu absolut unterschiedlichen Preisen! Es läuft an sich immer gleich - man bekommt super utopische Preise genannt, lehnt lächelnd ab, fängt an zu verhandeln und wenn es nicht so weit wie gewollt runtergeht, fängt man an zu gehen und sie bieten einem ein Viertel oder noch weniger des Ursprungspreises an! Ich weiß, manche Leute haben Spaß dran, ich empfand es jedoch nach einer Weile ziemlich anstrengend - das Spektakel zu beobachten war dennoch sehr sehenswert! Als mir das Marktreiben, die vielen Leute und der Verkehr zu viel wurden, tauchte ich in eine Seitenstraße das erste Mal Richtung Reisfelder ein. Überall um Ubuds Zentrum herum und vor allem im Norden befinden sich ganz viele kleine Cafes, Restaurants, Unterkünfte und Yogastudios/ - retreats inmitten der weitläufigen Reisfelder - es ist schlagartig so friedlich und schön, dass man denkt, man ist an einem anderen Ort. Nach einem kleinen Fußmarsch in der Mittagssonne gelangte ich schließlich zu einem gemütlichen Café und verweilte dort eine Weile mit meinem Buch und Blick auf die grünen Felder. Nachdem ich zurück zu meiner Unterkunft lief, um mich umzuziehen, besuchte ich anschließend am späten Nachmittag noch eine Yin Yang Yoga Klasse in der Yoga Barn. Da es mir zu stressig war auf der Straße nach einem Restaurant zu suchen, bestellte ich mir wieder einen Ingwertee und aß diesmal einen vegetarischen Wrap bevor ich zufrieden ins Gästehaus zurückkehrte - es war wie immer super lecker!

    Am nächsten Morgen verabredete ich mich mit Rosan, um ein anderes Yoga Studio in den Reisfeldern auszuprobieren - die Yoga Barn ist ein wundervoller Platz aber durch die riesen Anlage und die Popularität, sind hier auch immer sehr viele Menschen und die Klassen demnach auch immer recht voll! Wir liefen also die Hauptstraße hinauf und bogen nach 15 min in eine kleine Gasse ein, bis wir endlich wieder von ganz viel Grün umgeben waren! Das Ubud Yoga House hat uns beide von Beginn an in seinen Bann gezogen - das Areal ist sehr viel kleiner als die Barn und so liebevoll gestaltet und bepflanzt, dass man sich von Beginn an wie zu Hause fühlt! Gegründet wurde die Schule von einer Amerikanerin, die vor einigen Jahren nach Bali ausgewandert ist und nun im Yoga House Klassen, Retreats und Ausbildungen anbietet. Es gibt zwei Klassenräume - eins mit Blick auf die Reisfelder und eins mitten im Jungle. Wir nahmen an der Klasse "Gentle Jungle Flow" teil und genossen die nächsten 90 Minuten unter Anleitung unseres Lehrers Ketut die einzigartige Jungle Atmosphäre! Ehrlich gesagt hätte ich vor einem halben Jahr selbst nicht gedacht, dass mich Yoga so erfüllt und ich denke es ist eins der Dinge, die man erst versteht, wenn man es einerseits möchte und andererseits praktiziert (und es auch ok ist, wenn man es nicht tut). Die Umgebung bzw. Atmosphäre spielt dabei ebenso eine große Rolle wie die Qualität des Lehrers aber dafür ist Bali wohl einer der besten Orte überhaupt! Nach der Praxis unterhielten wir uns noch ein wenig mit den Leuten des Yoga House und schlenderten anschließend zu einem kleinen Café für einen wohlverdienten Latte Macchiato! Durch den nicht so erfüllenden Instant Kaffee in den Unterkünften trinke ich aktuell kaum mehr Kaffee - umso besser schmeckt es dann, wenn man dies in einem netten Café mit einer richtigen Siebträgermaschine nachholen kann :)! Nach der Kaffeepause liefen wir zurück Richtung unserer Unterkünfte und legten noch einen Stop in einer schönen Tempelanlage ein. Nachdem wir ein bisschen umherliefen, entdeckten wir einen mit Bambus eingerüsteten Bereich, an dem einige Männer Restaurationsarbeiten durchführten. Als wir näher traten, erzählten uns die Arbeiter auf unser Nachfragen, dass die Details in den Tempeln alle aus dem Gedächtnis heraus in den Stein gemeißelt werden und wenn man sieht, wie detailliert und liebevoll gestaltet die Tempelanlagen sind, dann ist das wirklich wahnsinnig beeindruckend! Nach dem kleinen Kulturprogramm beschlossen wir noch etwas zu essen - weil wenn Ubud wirklich was kann, dann wahnsinnig gutes vegetarisch/ veganes Essen (und sicher auch Fleisch aber ich war auf der Suche nach Exotischem/ Neuem :))!
    Wir endeten in einem Restaurant namens Kismet und bestellten uns beide eine Kokosnuss mit Limettensaft sowie zwei Superfood Bowls (der Foodtrend schlechthin, in dem viele verschiedene Zutaten in einer Schüssel hübsch trapiert serviert werden, die Basis besteht meist aus Reis, Nudeln oder Salat) - meine Bowl enthielt marinierte Jackfruit (veganer Ersatz für Pulled Pork), Avocado, Tempeh (fermentierter Tofu und typisch für Indonesien), Salat, Kürbis, Sprossen und einen Satay sowie Halloumi Spieß - es war eine reinste Geschmacksexplosion und wer mich kennt, weiß, dass ich hier im absoluten Foodheaven angekommen bin! :D
    Da es im Restaurant super gemütlich war und wir uns regelrecht verquatschten war es irgendwann schon früher Abend und Zeit in die Unterkunft zurückzukehren! Da ich dort angekommen, merkte, dass ich nicht mehr wirklich Lust hatte, nochmal rauszugeben, goss ich mir einen Tee auf, entspannte ein wenig in meiner Hängematte und telefonierte später noch nach Hause - wieder mal ein sehr schöner Tag im Bali Paradies :)!

    Heute ist Sonntag und aktuell sitzt Tobias im Flieger nach Denpasar - morgen früh um 9.50 Uhr sehen wir uns nach 5 Wochen wieder und machen die nächsten drei Wochen zusammen Bali unsicher - ich freu mich schon sehr drauf :)!
    Demnach plante ich für heute nicht so viel ein und entschloss mich, den Tag in der Yoga Barn zu verbringen!
    Um 11 Uhr wollte ich zum ersten Mal an einem Ecstatic Dance teilnehmen - das Highlight in der Yoga Barn und dafür stehen anscheinend die Leute auch gern mal eine Stunde vor Beginn an! Da ich das nicht wusste, kam ich auf die Warteliste und hatte Glück und kurze Zeit später das Ticket für eine der verrücktesten Erfahrungen, die ich bisher machen durfte, in meiner Hand. Also ging ich neugierig die Treppen in das große Outdoor Studio hinauf und schaute die ca. 150 Menschen an, die voller Vorfreude und Hingabe mit mir im Raum standen und tanzten. Zwischen den größtenteils jungen Erwachsenen finden sich auch ein paar Kinder und einige „ältere“ Leute. Mich wundert vor allem der doch recht gut vertretene Männeranteil aber es ist was es ist - ein Platz für Jeden, der Musik und Tanzen liebt und sich einfach mal komplett gelöst und frei fühlen will! Ein DJ steht am Pult und fängt an, mit treibenden Bässen die Menge in Bewegung zu versetzen. Nein, hier wird nicht einfach nur getanzt - hier werden Emotionen rausgelassen! Ich tanzte zunächst etwas am Rand und war von der Atmosphäre absolut überwältigt - halleluja hier muss ich wirklich meine Komfortzone verlassen: einige räkelten sich am Boden, sprangen kreischend umher, andere ließen sich vom Beat von Yogapose zu Yogapose treiben und andere standen mit geschlossenen Augen nur da und fühlten einfach den Vibe. Hier scheint das aber niemanden zu verwundern oder zu stören - irgendwo stehen auch Pärchen am Rand, eng umschlungen und ohne sich zu bewegen, woanders weint jemand während die Leute vor der Bühne kontinuierlich ausflippen. Die Musik beinhaltet verschiedene Genres - von leise, laut, langsam und schnell war alles dabei! Zwischendrin brach die Menge immer wieder in ungehaltene Jubelschreie aus, sobald der kleinere, nur in einer Shorts bekleidete Balinese mit seinem Tamburin durch den Raum sprang, um den Leuten einzuheizen - meiner Meinung war das kaum mehr nötig, die Stimmung war konstant am Überkochen :). Nach 1,5 Stunden fand ich mich zum Abschluss schweißgebadet in einem großen Kreis wieder. Alle Teilnehmer hielten sich an den Händen, um die Energie fließen zu lassen - hier ist egal wer du bist, was du machst, wie du aussiehst, wie du dich bewegst oder wie viel du deinen Besitz nennen kannst. Alle lächelten erlöst und aus tiefster Zufriedenheit in die Runde und spürten diese unglaubliche Energie und Liebe, die in diesem Moment im Raum schwebte. „Rise this Energy up“ sagte der DJ, der nun mit uns im Kreis saß und sich für das Event bedankte. Wir rissen alle die Hände in die Luft und jubelten! Was für ein Gefühl, ich bekomm jetzt noch Gänsehaut, wenn ich es runterschreib!

    Nach dieser Erfahrung war ich erstmal gefühlsmäßig vollkommen auf Wolke 7 - da Rosan ebenfalls vor Ort war, tauschten wir uns anschließend beim Mittagessen darüber aus bis sie zu ihrem Hotel zurück musste, um ihre Sachen in die neue Unterkunft zu bringen! Ich suchte mir also ein schattiges Plätzchen, in dem ich mal wieder in Ruhe meinen Blog aktualisieren kann und fand mich umgeben von dem Plätschern des Baches, ein paar Vögeln und einer leichten Brise, die die Palmenblätter rascheln ließ in einer kleinen Holzhütte in der Ruhezone wieder! Nachdem ich die vorherigen Zeilen verfasste, ging ich an die Saft-Bar und suchte mir als Belohnung eine frische Kokosnuss aus, bekam diese mit einem Bambus-Strohhalm und geköpft zurück und setzte mich irgendwo auf eine Liege, um auf meine nächste neue Erfahrung im Yoga Barn zu warten - Fly High Yoga. Bei der Art von Yoga benutzt man für die Übungen einen an der Decke befestigten Yoga-Belt, der auf unzählige Arten und Weisen dabei helfen soll, die verschiedenen Haltungen erreichbarer zu machen, sie tiefer zu spüren oder neu zu entdecken UND sich einfach mal hängen zu lassen! Die nächsten 90 Minuten waren definitiv sehr anspruchsvoll und interessant. Es tat ab und an leicht weg, wenn man den Punkt verfehlte, an dem der Gürtel aufliegen soll aber es war gleichzeitig in einigen Posen auch so entspannend, dass es durchaus Spaß machte - ich werde es definitiv woanders nochmal ausprobieren :)

    Nach meinem entspannten und spannenden Tag in der Yoga Barn ging ich zurück zum Hotel und traf mich nochmal mit Rosan zum Abendessen, da ich ab morgen mit Tobias die ersten drei Tage in Canggu verbringen werde - ein Ort an der Südwestküste von Bali und endlich wieder am Meer! Wir plauderten bis es wieder spät wurde und verabschiedeten uns mit einem "Wir sehen uns definitiv nochmal" - "danke für die schöne Zeit"!!!
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