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  • Day 62

    Welcome back to Thailand / Bangkok

    November 13, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 32 °C

    Mein Flug von Singapur nach Bangkok dauerte nur etwa 2,5 Stunden - zum Glück "nur", denn ich hatte es mal wieder geschafft, genau hinter einem sehr unglücklichen, kleinen Mädchen zu sitzen, welches fast den ganzen Flug über schrie und sich von niemanden beruhigen lassen wollte. Während ich schon wahnsinnig müde war, hoffte ich insgeheim ständig, dass sie es auch wird und als sie endlich schlief, weckte die Stewardess sie vor dem Landeanflug wieder auf und weiter ging es mit der gnadenlosen Beschallung! Als wir halb 1 in Bangkok ankamen, war ich mehr als gerädert und froh, dass ich mir für die Nacht eine Unterkunft in Flughafennähe gebucht hatte und nicht mehr in die Stadt fahren musste. Also wartete ich geduldig auf mein Gepäck und trat den 10-minütigen Fußmarsch zum Hostel an. Dort angekommen, sagte man mir, dass die Zimmer im Haupthaus schon voll sind und mich nun jemand zu einem zweiten, anderen, Hostel fährt - hätte ich weiter weg sein wollen, hätte ich mir auch was anderes gebucht aber gut, was solls, ich wollte einfach nur noch schlafen und schwang mich somit samt meinem Gepäck hinter den bereits auf mich wartenden Fahrer und seinen viel zu kleinen Roller! 5 Minuten später wurde ich abgeladen, in mein 6-Bett Zimmer geführt, in dem noch drei andere Frauen schliefen und mit einem "Sleep well" in die Nacht verabschiedet.

    Am nächsten Morgen wachte ich allein auf, denn alle anderen waren offensichtlich schon abgereist. Ich aß (wieder als Einzige) in der kleinen sperrlichen Küche zwei Scheiben Toast mit furchtbar süßer Marmelade sowie ein paar Bananen und machte mich anschließend für die Reise nach Bangkok City fertig - so richtig Wohlfühlatmosphäre hatte die Unterkunft nicht aber für die eine Nacht war es vollkommen ok. Ich bestellte mir ein Grab Taxi für 10€ und ließ mich schließlich zum "The Yard Hostel" fahren, wo ich die nächsten vier Tage unterkommen werde. In Bangkok bzw. generell in Thailand gibt es so viele Hostels und Hotels, dass man so ziemlich immer gar keine Ahnung hat, wo man eigentlich hin soll. Ich entschied mich schließlich gegen das Tourizentrum und für die "umweltfreundliche" Unterkunft, denn The Yard macht in der Hinsicht recht viel! Das gesamte Hostel besteht bspw. aus alten Schiffscontainern, die als Zimmer recycelt wurden, es gibt Wassertanks für Bottle Refills, No plastic policy, usw. und (!) im Gegensatz zu manch anderen Partyhostels gibt es hier einen schönen Garten zum Entspannen, was man, wie ich später feststellte, in dieser Stadt auch brauchte :)!

    Als ich im Hostel ankam, entschied ich relativ schnell, dass ich am heutigen Tag einfach mal nix tun will, nix sehen möchte und einfach nur entspannen werde. Die letzten Wochen waren so aufgeregend und ich bin mir sicher, die nächsten vier, letzten Wochen werden es auch noch sein, dass ich langsam merkte, dass ich etwas entschleunigen muss und dafür war der erste Tag wieder allein auch sehr gut geeignet - ein bisschen müde war ich schließlich auch noch, also Beine hoch und nichts tun:)!
    In meinem Vierbett-Zimmer schliefen heute noch eine Frau aus Taiwan, eine aus Korea und eine aus der Schweiz! Im Gegensatz zum Vortag war das Zimmer aber sehr gemütlich eingerichtet und somit fühlte ich mich recht wohl, kam mit Karin aus der Schweiz auch noch ins Plaudern und schlief anschließend zufrieden hinter meinem Vorhang ein.

    Die erste Nacht im Yard war (trotz Ohropax) ganz ok - so "cool" die recycelten Containerzimmer auch sind, so hellhörig sind sie ebenfalls. Unser Zimmer lag schräg neben der Haupttreppe und auf dem Weg zum Gemeinschaftsbad und obwohl überall an den Wänden steht, dass man sich nachts bitte langsam und leise bewegen solle, erweckte der ein oder andere Besucher trotzdem den Eindruck, dass wir trampelnde Elephanten im Hostel hätten - vielleicht lags auch am Alkohol, man weiß es nicht aber ich wollte ja zurück in ein Hostel und musste demnach damit leben :) !
    Das Frühstück war es allerdings schon wert, hier zu bleiben, denn im Gegensatz zu anderen, mir bekannten Hostels gab es heute Morgen frische Früchte, selbstgemachter Joghurt mit Müsli sowie Brot und selbstgemachte Erdbeermarmelde - sehr, sehr lecker! Während ich mit Karin im Garten entspannt noch Kaffee schlürfte, setzten sich immer mehr Leute zu uns und somit begann das obligatorische "Was machst du?", "Wo kommst du her?", usw. - in Hostels ist man halt einfach nie allein, außer man vergräbt sich im Zimmer aber die Leute waren super entspannt, die Atmosphäre im Garten gemütlich und demnach der Vormittag wie im Flug vergangen! Gegen Mittag beschlossen wir zu zweit ins Touristenzentrum zum Königspalast zu fahren und uns da mal ein wenig umzusehen! Da der Verkehr in Bangkok 24/7 einem riesen Chaos entspricht, entschieden wir uns für die öffentlichen Verkehrsmittel und liefen zur nächsten Skytrain Station "Ari", nur 5 Minuten vom Hostel entfernt. Der Skytrain in Bangkok ist gut zu vergleichen mit der S-Bahn in Berlin, nur etwas moderner und noch höher gebaut sowie konstant klimatisiert wie ein Kühlschrank :). Eine Einzelfahrt kostete uns 30 Baht (ca. 90 Cent) und brachte uns zu einer Station in Nähe des Kanals, wo wir in eins der Kanaltaxis umstiegen. Da Bangkok von recht viel Wasser durchzogen ist, sind die Wassertaxis die scheinbar schnellste und günstigste Variante, sich fortzubewegen, denn hier kostete uns die Fahrt für 6 Stationen umgerechnet 30 Cent. Nachdem wir völlig überfordert erst in die falsche Richtung schipperten, sprangen wir am nächsten Stop raus und in die nachfolgende Nussschale wieder ein - es war herrlich unkompliziert und sehr witzig zugleich, über den Zustand des Bootes denkt man lieber nicht genauer nach :)!
    Als wir von Bord gingen, schlenderten wir ein wenig durch die Stadt und stellten nicht sehr überrascht fest, dass es wahnsinnig voll war. Je mehr wie in Richtung Königspalast kamen, desto voller wurde es vor allem mit chinesischen Reisetruppen, die nicht unbedingt dafür bekannt sind, sehr umsichtig oder rücksichtsvoll zu sein! Nachdem wir uns erfolgreich durch die Menge zum Eingang drückten, wurde Karin forsch darauf hingewiesen, dass ihre Hosen leider zu kurz sind - im Laden drin könnte sie sich gern eine kaufen aber ich sah bereits an ihrem Gesicht, dass sie überhaupt nicht mehr hinein wollte! Die mehr oder weniger schönen schwarz-weißen Elefanten Hosen kosteten übrigens ungerechnet 6€, was bei der Qualität wirklich einem "Wucher" entspricht. Allerdings laufen so einige dieser Hosen in Bangkok herum, dass ich jedes Mal schmunzeln muss und mich ernsthaft frage, wie man in Ländern wie Thailand reisen kann und immernoch nicht beachtet, dass die Knie und Schultern in heiligen Stätten bedeckt sein müssen! Bei Karin war es definitiv zwiespältig, denn ihre Knie waren in der Tat bedeckt und meine Hose nur ein paar Zentimeter länger aber wer weiß, was der Sicherheitsmensch auszusetzen hatte - sie war lustigerweise recht glücklich über die Ablehnung und hatte laut ihrer Aussage nicht viel Lust auf Kulturprogramm also machten wir kehrt und liefen weiter Richtung Pier - ich hatte schließlich noch genug Zeit, um die Tage erneut hier herzukommen!

    Am Pier war es natürlich nicht wirklich viel leerer, denn von hieraus starteten zahlreiche Touristenboote zu den viel zu teuren Flusstouren und somit flüchteten wir auch hier wieder vor den Massen in ein kleines Hinterhofrestaurant und bestellten uns bei der Hitze erstmal zwei kühle Bier :)! Da die Sonne wie verrückt brannte und wir auch irgendwie schon genug hatten, beschlossen wir, dass es genug Eindrücke für den Tag waren und wir lieber noch ein wenig in unserem friedlichen Garten entspannen könnten. Wir hielten uns ein TukTuk an, handelten den utopischen Preis auf ein Drittel hinunter und fuhren Richtung Wassertaxi Anleger, von wo aus wir die gleiche Strecke wieder zurück zum Hostel fuhren. Dort angekommen, dauerte es auch nicht lang bis wir uns mit ein paar kühlen Getränken in einer gemütlichen Runde wiederfanden. Wir lernten Jille aus der Pfalz kennen, eine Engländerin, ein paar Amerikaner, noch ein paar Deutsche (wir sind sowieso hier am meisten vertreten :)) und plauderten bis spät in die Nacht über Gott und die Welt! Da Jille im Gegensatz zu Karin auch an ein wenig Kulturprogramm und Sightseeing interessiert war, verabredeten wir uns für den nächsten Tag, um es schließlich nochmal beim Königspalast probieren!
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