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  • Day 64

    Bangkok - Sightseeing die Zweite

    November 15, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Der Samstagmorgen startete nicht überraschend wieder mit einem entspannten Frühstück im Garten und diesmal einem vorübergehenden Abschied von Karin. Sie fliegt heute nach Chiang Mai, um sich mit ihrer Freundin aus der Schweiz zu treffen aber wir würden uns schon morgen wiedersehen, da ich ebenfalls in den Norden fliegen werde - heute stand aber nochmal Sightseeing Tour Nummer 2 auf dem Programm :)!

    Also fuhr ich am späten Vormittag wieder mit Jille los, diesmal per Skytrain zum südlichen Anleger am Ostufer des Chao Praya River, der die Stadt in zwei Teile teilt. Der Fluss ist gleichzeitig Lebensader und wichtige Verkehrsstraße in Bangkok, denn auf ihm verkehren verschiedene Fähren, die an vielen Stellen in der Stadt anlegen. Somit ist man nicht nur praktischer sondern auch schneller unterwegs als sich in einem Taxi oder TukTuk durch den dichten Verkehrsjungle zu quälen. Am Anleger angekommen, versuchte man uns natürlich Tickets für die teuren Touristenfähren zu verkaufen aber da wir wie immer bestens informiert waren, suchten wir weiter nach der lokalen Fähre und zahlten letztlich für die erste Fahrt zum Pak Khlong Flower Market (für 5 Stops) nur umgerechnet 30 Cent! Wir stiegen an der Memorial Bridge aus und schlenderten zum Markt, der übrigens der viertgrößte Blumenmarkt der Welt ist und auf dem es wie zwar der Name verrät nicht nur Blumen, sondern auch zahlreiche Stände mit Gemüse, Gewürzen, Obst und tausend anderen Dingen zu sehen gab. Wer mich kennt, weiß, dass ich bereits hier im Paradies angekommen war, denn wenn ich was liebe, dann Blumen und Lebensmittel :)! Also verbrachten wir hier locker eine Stunde und schauten uns um, aßen frische Ananas und Mango vom Obststand und entdeckten so einige Blumen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Nachdem wir die erste Reizüberflutung hinter uns hatten, suchten wir den nächsten Anleger, um weiter Richtung Norden der Stadt zu fahren. Auf dem Weg dahin stoppten wir wieder an einem Straßenstand für ein Pad Thai, denn Jille liebte Pad Thai :)! Neben Curry ist dies wohl für uns Touristen das beliebteste Essen - gebratene Reisbandnudeln in Sojasauce mit Sprossen, Thaikräutern, Erdnüssen, Tofu oder auch Fleisch - super einfach, billig und lecker, sofern es natürlich gut gemacht ist!

    Nach der kleinen Stärkung nahmen wir die nächste Fähre, um aufs andere Ufer des Flusses zum Wat Arun überzusetzen. Seinen Namen verdankt der Tempel einer Gestalt aus der indischen Mythologie - Aruna ist der Gott der Morgenröte und diesem wurde der Tempel geweiht - übrigens schmückt dieser auch die Rückseite der thailändischen 10 Baht Münze. Die hohen Tempeltürme sind bereits vom Ufer nicht zu übersehen und erheben sich fast schon majestätisch über dem Fluss, wobei der höchste Turm circa 70 Meter misst. Nachdem wir den obligatorischen Eintritt zahlten und die Tempelanlage betraten, staunten wir nicht schlecht - nicht nur, weil sich hier wieder hunderte Touristen tummelten, sondern weil die Türme wirklich beeindruckend und wunderschön waren! Verschiedene, steile Treppen führten über mehrere Ebenen schließlich hinauf auf den zentralen Tempelturm. Die oberste Ebene befindet sich etwa auf halber Höhe des Gebäudes und dort angekommen, hatte man eine schöne Aussicht auf den Fluss, den Königspalast und Wat Pho. Der gesamte Komplex ist mit aufwändigen Mosaiken aus buntem chinesischem Porzellan und Muscheln überzogen, insgesamt angeblich etwa eine Million Teile, die sich zu komplexen, wunderschönen Blumenmustern arrangieren. Während die Treppenaufgänge von großen Steinstatuen chinesischer Krieger bewacht werden, befinden sich entlang der Basis Tierskulpturen und jede Ebene als auch die Spitze werden von mythologischen Statuen wie Dämonen, Affen, Göttern oder himmlischen Wesen getragen. Der Haupttempel ist die Ordinationshalle des Wat Arun. Zwischen den vier Eingängen stehen in Nischen Buddha-Statuen in „königlichem Ornat“. Der Buddha im Inneren soll von König Rama II eigenhändig modelliert worden sein und in seinem Sockel befindet sich die Asche des Selbigen. Die Wandmalereien an den Innenwänden erzählen wie in so ziemlich allen buddhistischen Tempeln Geschichten aus dem Leben des Buddhas.

    Nachdem wir auch hier entspannt unsere Runden drehten aber aufgrund von mangelnden Schattenplätzen ebenfalls gefühlt kurz vorm Hitzeschlag standen, beschlossen wir weiterzufahren und liefen schließlich zurück zur Fähre! Als nächstes ging es also weiter den Fluss entlang bis zum Pier Nr. 13, von dem aus man zur berühmten Khao San Road gelangte. Die 400m lange Straße war in den 80/90ern die berühmteste Backpackerstraße der Welt und auch einer der Drehorte im Film "The Beach". Das Areal ist mittlerweile weitaus größer geworden aber soll wohl durch diverse Verbote der Regierung heute nicht mehr das sein, was sie mal war! Da ich nicht besonders scharf auf die größere Version des Patong Beach auf Phuket war, reichte es mir, "DIE" Partystraße Bangkoks nur mal kurz tagsüber zu sehen - heißt ja nicht, dass nachmittags gegen 15Uhr nicht auch schon einige betrunken rumgrölen konnten... ! Auf der Khao San gibt es so ziemlich alles - Partyhostel, Streetfooodstände, Restaurants, Bars, Stripclubs, Pingpong Show und hunderte von Verkaufsständen. Wenn man nicht auf Ruhe steht, sollte man sich definitiv in diese Gegend einmieten, für mich wäre es der blanke Horror :)! Als wir gerade mit unseren zuvor gekauften Mangoshakes in die Straße einbogen, fanden wir uns sogleich inmitten einer Parade wieder. Wir konnten leider nicht herausfinden, was es genau war aber es schien als wenn ein sehr bedeutender Mönch auf der beschmückten Ladefläche eines Transporters durch die Stadt fuhr, um die Menschen zu segnen. Begleitet wurde dies von einem weiteren Fahrzeug mit Musik und Gebeten (nehmen wir an) sowie lautstarken Knallern, die alle 10 Meter gezündet wurden und uns in einer Kurve gefühlt fast das Trommelfell zerstörten - in dieser Stadt ist einfach ständig und immer was los.

    Nach so viel Trubel wollten wir eigentlich schon zurück aber mir fiel ein, dass ich noch einen Ort auf meiner Liste hatte - den Golden Mount! Da es wie bereits erwähnt ziemlich warm war, hielten wir uns das nächste TukTuk an, handelten wie immer den Preis auf ein Drittel hinunter und ließen uns geduldig durch den dicken Verkehr chauffieren. Der Golden Mount und zugehörige Wat Saket liegen im Osten des historischen Zentrums von Bangkok. Bereits in der näheren Umgebung lässt sich immer mal wieder einen Blick auf die goldene Spitze des Tempels erhaschen. Der künstlich aufgeschüttetete Berg ist ziemlich beliebt, da man nach dem entsprechenden Aufstieg einen tollen 360 Grad Blick auf Bangkok genießen kann, den ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen wollte. Also nahmen wir die 318 Stufen, die einmal rund um den Berg führten und kamen ein wenig später und circa 80 Meter höher an der Chedi (bzw. der Spitze) des Tempels an. Der Ausblick war wirklich toll und das Wetter hierfür nahezu perfekt! Es waren aber nicht nur Touristen hinaufgestiegen, sondern ebenfalls viele Mönche und Thailänder, die an den im Inneren aufgestellten Buddha-Abbildern beteten - die kleinen Glocken an den Fensterrahmen klingelten im Hintergrund abwechselnd im Wind und die Atmosphäre war unglaublich friedlich!

    Zufrieden und auch so langsam ein wenig müde traten wir schließlich den Gang nach unten an. Da wir uns nah am Anleger des uns bereits bekannten Kanaltaxis befanden, entschieden wir dieses auch gleich zu nehmen und hofften somit schneller zum Hostel zu gelangen... wäre da nicht noch etwas dazwischen gekommen :)...!
    Als wir von Bord gingen und zur Skytrain Station liefen, erhaschte mein Auge plötzlich ein Schild mit der Aufschrift "Cat Cafe" und einem Pfeil nach rechts in eine kleine Nebenstraße! Ich dachte nur, ein Kaffee wäre ohnehin eine super Idee aber dazu noch umringt von süßen Katzen - - > eine großartige! Meinen großen Augen zufolge hatte Jille keine Chance zum Widerstand und somit fanden wir uns 3 Minuten später in einem quietschbunten Laden mit circa 30 Katzen wieder - ich kam aus dem Grinsen nicht heraus, "die sind ja alle so niiiiiedlich!!!". Unser Cappuccino war zwar doppelt so teuer wie sonst aber das Café war definitiv eines der verrücktesten, in dem ich bis jetzt war - alles war so herrlich bunt und kitschig! Mindestens die Hälfte der Katzen schliefen und sollten demnach in Ruhe gelassen werden aber alle anderen durfte man streicheln, sofern sie es wollten! Als es Leckerlis gab, wachten schließlich alle auf und auch wir durften mitfüttern und anschließend wieder kuscheln - kann ein Tag denn schöner enden, ich glaube (für mich!) nicht :)!

    Zufrieden und völlig beseelt nahmen wir nach einer weiteren Stunde schließlich den Skytrain und ich erhielt absolutes "wir gehen noch kurz dahin" Verbot - Jille war total geschafft und ich zugegeben auch - hat ja aber keiner gesagt, dass Sightseeing in Bangkok entspannt werden wird! :)
    Am Abend blieben wir im Hostel, da dieses heute ein Charity Event organisierte und im Rahmen dessen ein Konzert im Garten stattfand. Wir spendeten ein wenig Geld für den guten Zweck, erhielten ein schönes Tshirt vom Hostel und durften uns am kostenlosen nur leider viel zu scharfen Curry bedienen. Ein paar Bier und lustige Gespräche später verabschiedete ich mich ins Bett, während die Partymeute noch weiterzog - manchmal hab ich echt das Gefühl, dass ich langsam für einiges, vor allem nach so einem Tag noch feiern, zu alt geworden bin :) ...!
    Ich freute mich schließlich auf mein Bett und den morgigen Tag, denn da hieß es, ab in den Norden und auf nach Chiang Mai!
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