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  • Day 66

    Welcome to Chiang Mai - Ankommen

    November 17, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute machte ich mich nach einem letzten gemütlichen Frühstück im Hostelgarten mit dem Taxi auf den Weg zum Flughafen - 13.45 Uhr ging mein Flieger nach Chiang Mai und ich freute mich schon sehr, endlich eine andere Seite Thailands kennenlernen zu dürfen! Der Flug selbst dauerte nur eine Stunde und schon befand ich mich rund 700km nördlich von Bangkok im bergigen Norden Thailands! Chiang Mai wurde 1296 gegründet und war bis 1558 die Hauptstadt des unabhängigen Königreichs Lan Na. In der Altstadt finden sich demnach noch viele Überreste von Mauern und Gräben aus ihrer Zeit als kulturelles und religiöses Zentrum. In Chiang Mai und dem Umland gibt es kunstvolle buddhistische Tempel wie Sand am Meer, allein im Stadtgebiet befinden sich mehr als 200! Natürlich kann man diese nicht alle erkunden aber um trotzdem recht nah an vielen zu sein, buchte ich mich in der Nordspitze der Altstadt ein, die von den früheren Mauern sowie dem Stadtgraben quadratisch eingefasst im Stadtzentrum liegt.

    Da der Flughafen nur 2,5 km vom Zentrum entfernt ist und die Stadt im Vergleich zu Bangkok mit seinen rund 140.000 Einwohnern nicht so weitläufig schien, wurde ich mit dem Airport Taxi für 150 Baht (4,50€) auch relativ schnell in meine Unterkunft chauffiert. Als ich im Guesthouse Vida ankam, musste ich erstmal schmunzeln - hier ist definitiv die Zeit stehen geblieben und das Haus glich einer Villa Kunterbunt, fehlte nur noch Pippi, die mich in mein Zimmer eincheckt! Stattdessen machten dies Irine, eine Thailäderin um die Anfang 50 und ihr deutscher!!! Mann Sid. Beide waren von Anfang an so unglaublich nett, dass ich mich sofort wohlfühlte! Die Rezeption war plakatiert mit bunten Tourinformationen, einem riesen Bord, auf dem man sah, wer wo wie lang eingecheckt ist und überall standen Broschüren, Stadtpläne und bunte Kitschdeko herum. Es gab einen großen Kühlschrank mit allerlei alkoholischen und - freien Angeboten, wenn man etwas herausnahm, sollte man es in sein Zimmerbüchlein nebendran einschreiben, bezahlt wird dann beim Checkout und alles läuft auf Vertrauensbasis - ein Wunder, dass es hier überhaupt einen Computer gab :D!
    Nachdem mich Sid über den engen Treppenaufgang in die dritte Etage auf mein Zimmer führte, ließ ich mich erschöpft aufs Bett fallen und merkte beim Aufliegen, dass die "Matratze" hart wie Stein war! Als ich den Ventilator anschaltete wurde es nicht besser, denn dieser knatterte so laut, dass ich mir kaum vorstellen konnte, damit schlafen zu können und da es zusätzlich unglaublich warm war, lag ich nun ein wenig unsicher, ob ich hier bleiben möchte auf meinem Holzbett und versuchte zu entspannen! Nachdem ich in das 2 oder maximal 3qm große "Badezimmer" auf Toilette ging, hielt ich sogleich den abgebrochenen Deckel in der Hand und suchte anschließend nach der Klospülung - Fehlanzeige, gab es nicht, stattdessen befand sich ein Eimer Wasser und eine Schöpfkelle vor meinen Beinen... zumindest wurde mir jetzt klar, warum ich für die Nacht nur 7€ zahlen würde :)! Obwohl ich bezogen auf meine Unterkunft nicht sehr anspruchsvoll war, war dies nicht die Art von Privatzimmer, auf das ist mich seit meiner ersten Nacht im Hostel gefreut hatte! Also ging ich wieder nach unten und fragte vorsichtig, ob alle Zimmer im Vida so sind und ob dies "normal" wäre! Sid schaute mich nur verwundert an und meinte, dass ich die Budget Variante übers Internet gebucht hätte und dass ich demnach keine Klospülung und auch keine warme Dusche hätte - das wäre nicht ungewöhnlich für Thailand aber "äh ok" ich wusste nicht mal, dass es so eine Variante eines Zimmers überhaupt für Gäste gäbe! Leider war die Unterkunft für diese Nacht komplett ausgebucht und damit musste ich wohl durch. Während ich wieder in meinem Zimmer gedanklich schon Umzugspläne schmiedete, kam Sid nochmals zu mir und bot mir an, am nächsten Tag gegen einen kleinen Aufpreis ins hintere Haus zu ziehen, dort gäbe es auch eine Klospülung und Warmwasser. Ich nahm dankend an, denn gebucht und bezahlt hatte ich ohnehin schon für die ersten beiden Nächte also warum nicht probieren, wenn es mir so gar nicht gefällt, kann ich ja immernoch woanders hin!

    Am Abend verabredete ich mich mit Karin und ihrer Freundin, um den berühmten Sunday Nightmarket zu besuchen. Am Samstag und auch Sonntag finden in Chiang Mai jeweils die beliebten Nachtmärkte statt, wobei der am Sonntag der Größere und in der Altstadt gelegene ist. Hier trifft sich angeblich die halbe Stadt und so ziemlich jeder Tourist, der keine Agoraphobie oder nur Ansätze davon hat, denn es ist nicht sehr überraschend wahnsinnig voll gewesen! Der Markt erstreckt sich über zwei große Straßen, für die am Sonntag ab 17Uhr der Verkehr komplett eingestellt wird. Verkauft wird so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann - von bunten Souvenirs, Klamotten, Bildern, Kitsch über Essen, Getränke, usw.... hier und da steht mal ein mehr oder weniger talentierter Sänger am Rande und woanders sitzen hunderte Touristen und Einheimische in den sog. "Food Corners" auf ihren kleinen Plastikstühlen umringt von zahlreichen Garküchen und schnattern angeregt während sie ihr teils exotisches Streetfood verspeisen. Während ich es absolut genial fand, gefiel es den Mädels leider nicht so! "Zu voll, zu laut, zu viel" und ich dachte nur, "jaaaa, ich finds super :)"! Also bogen wir irgendwann in eine Bar ab und entspannten erstmal ein wenig bei einem kühlen Getränk. Da mir Chiang Mai an sich bereits sehr gut gefiel, beschloss ich hier schon, definitiv ein paar Tage zu bleiben und demnach war das wohl sicher nicht der letzte Marktbesuch - ich werde wiederkommen und dann wahrscheinlich lieber allein :)!

    Am nächsten Morgen hatte ich wie erwartet ein wenig Rückenschmerzen aber alles in allem die Nacht im viel zu warmen Zimmer mit knatterndem Ventilator überlebt - ich fühlte mich nur demnach ordentlich verdreht und müde! Wie vereinbart zog ich nach dem Aufstehen ins Hinterhaus und fand mich dort in einem ähnlichen Zimmer mit der versprochenen Toilettenspülung, Warmwasser und einer bisschen weniger harten Matratze wieder! Sollte ich hier besser schlafen können, würde ich wahrscheinlich noch verlängern, denn Sid und Irene waren tolle Gastgeber und die Unterkunft super gut gelegen! Zum Frühstück schlenderte ich zu einer Juice Bar um die Ecke und hatte die beste Smoothie Bowl seit langem für nur umgerechnet 3€! Allgemein ist Chiang Mai ein Paradies für Essensliebhaber denn neben dem obligatorischen Streetfood gibt es super viele vegan, vegetarische Restaurants mit frischer, gesunder Küche, die ich in Bangkok absolut vermisst habe! Ich beschloss nach der fruchtigen Vitaminbombe schließlich den Tag entspannt angehen zu lassen und heute erstmal noch nichts anzuschauen! Das Vida hatte nämlich ebenfalls eine kleine, bunte Dachterrasse, auf der man perfekt vor der Hitze fliehen und mit der hauseigenen Katze auf einem der Couches entspannen konnte! Somit verbrachte ich dort meinen Nachmittag, schrieb Blog, las ein wenig und lernte schließlich später noch Gavin aus Irland kennen, der ebenfalls allein unterwegs war!

    Am späten Nachmittag ging ich noch zum "Hidden Yoga" Studio, zwei Straßen vom Vida entfernt und nahm an einer Hatha Klasse teil! Die Yoga Shala befand sich im oberen Stock eines schönen Holzhauses und während die Lehrerin aus Chiang Mai war, kamen hier offenbar regelmäßig Touristen, Einheimische und Auswanderer zusammen - von denen es hier übrigens sehr viele gibt, vor allem auch aus Deutschland! Die anderthalb Stunden waren super anstrengend, teilweise aber auch lustig, weil keiner ansatzweise die Verrenkungen der Lehrerin nachahmen konnte aber alles in allem wieder zum Ende super entspannend, meinem Rücken tat es definitiv auch sehr gut :)!
    Nachdem ich mich zurück auf meinem Zimmer kurz geduscht hatte, traf ich mich später noch mit den Mädels zum Abendessen. Die Gegend rund um mein Gästehaus war super entspannt, ich fühlte mich schon absolut angekommen! Die kleinen Seitengassen waren nachts schön beleuchtet, ein Hippiecafe grenzte an das nächste und überall fand man Streetart an den Mauern, Leute saßen draußen oder in den Gärten, schwatzten, tranken und genossen das Leben - es lag irgendwie überall eine tolle Atmosphäre in der Luft :)!
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