Satellite
Show on map
  • Day 69

    Chiang Mai - Ausflug zum Doi Inthanon

    November 20, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute hieß es wieder zeitig aufstehen, da ich bereits 7.15 Uhr von einem Minivan abgeholt wurde, um einen Tagesausflug in den Doi Inthanon zu machen - einen 480 qkm großen Nationalpark, in dem sich der gleichnamige und mit 2.565 Metern höchste Berg von Thailand befindet. Nachdem wir erstmal circa eine Stunde durch Chiang Mai kurvten, um den Bus entsprechend zu befüllen, hielten wir schließlich ein wenig außerhalb der Stadt, an einem 7Eleven Shop, um unsere müden Gesichter mit etwas Kaffee und Frühstück aufzufrischen. Mit an Bord waren schließlich zwei Männer aus Deutschland, zwei französische Freundinnen und ein Pärchen aus Thailand und ich :). Unser Tourguide nannte sich "King" und sprach perfekt Englisch, so dass ich mich sehr auf einen ereignisreichen Tag freute.

    Die Fahrt zu unserem ersten Ziel dauerte 1,25 Stunden, die aber relativ schnell vergingen, da die Landschaft super schön war und es bereits vom Bus aus viel zu sehen gab. Also stiegen wir als Erstes beim größten Wasserfall des Nationalparks aus, dem Wachirathan Waterfall und bekamen eine halbe Stunde, um uns umzusehen! Das Wasser prasselte hier aus etwa 70 Metern Höhe auf die großen Steine herunter und ich musste meine Brille wie auch meine Fotolinsen so einige Male putzen, da es von allen Seiten extrem spritze! Die Sonne stand aber am Vormittag perfekt, so dass man am unteren Teil einen großen Regenbogen sehen konnte - nicht umsonst waren um die Zeit auch genug andere Tourbesucher hier, um die tolle Kulisse einzufangen aber es war ein wirklich sehr schöner Wasserfall!

    Weiter gings danach entlang der vielen Serpentinen bis wir auf circa 1.000 Metern Höhe ankamen und ausstiegen. Hier begann unser kleine Trekkingtour durch den Dschungel, auf dem wir noch von einer Frau, aus einem Bergdorf begleitet wurden - warum hab ich bis zum Schluss nicht ganz verstanden, da sie kein Wort mit uns gesprochen hatte aber vielleicht war sie ja da, um uns vor gefährlichen Tierchen zu retten, wer weiß :)!
    Wir liefen also die nächsten zwei Stunden durch den Wald, bekamen von King sehr viel über die Menschen, die in den Dörfer im Nationalpark leben und arbeiten, erklärt, lernten viel über die einheimischen Pflanzen, Bäume und verschiedenen Vegetationsschichten und bekamen somit interessante Einblicke in die Natur des Norden Thailands. Wir hielten auch einige Male an verschiedenen Wasserfällen, von denen es hier übrigens über 20 gab. An einer Stelle konnten wir auch baden gehen aber da irgendwie keiner wollte und ich nicht mal Schwimmsachen eingepackt hatte, liefen wir stattdessen weiter. Auf unserem Weg begegnete uns so einige riesige, bunte Schmetterlinge, super schöne Blumen und im Unterholz auch eine kleine grüne Babyschlange - "ja das ist die drittgiftigste Schlange in Thailand aber keine Sorge, die ist klein, ihr Gift kann euch noch nicht umbringen" - "na sehr beruhigend, danke!".

    Auf ungefähr der Hälfte der Strecke erreichten wir einen tollen Aussichtspunkt mit 180 Grad Aussicht auf eine riesige Erdbeerplantage. Der Nationalpark bietet vor allem fruchtbaren Boden und gute Konditionen für den Anbau von Erdbeeren, Mangold, natürlich ganz viel Reis und vor allem auch Kaffeebäume - genauer genommen Arabica Kaffee. Aus diesem Grund besuchten wir auf unserem Trekk anschließend ein kleines Dorf und eine von den dort lebenden Menschen betriebene Kaffeeplantage. Nachdem uns der Vorgang der Kaffeegewinnung von der Beere bis zur fertigen Bohne erklärt wurde, durften wir natürlich auch verkosten und ich fand den Kaffee - ausnahmsweise für mich heute auch schwarz - absolut lecker! King erklärte uns noch, wie die traditionelle Bergdorfkleidung gewebt wurde und wie die Menschen hier lebten - natürlich gab es auch wieder Zeit und Möglichkeiten, entsprechende Souvenirs zu kaufen, um die Community zu unterstützen aber warum auch nicht, es war ja hoffentlich für eine gute Sache!

    Auf der Kaffeeplantage wartete auch schon unser Minivan auf uns, um uns anschließend zum Mittagessen zu bringen bevor wir zum höchsten Punkt Thailands fahren würden. Nach 10 Minuten erreichten wir schließlich das "Restaurant" und ich musste ein wenig lachen, denn hier wurde einem mal wieder das Ausmaß des Massentourismus klar. Unser bereits gedeckter Mittagstisch befand sich in einer Mensa-ähnlichen Halle neben circa 200-300 anderen Touristen. Es gab Kokosnusssuppe, gebratenes Gemüse, Hühnchen und ganz viel Reis - kein Feststagsessen aber es war ok! Was mich allerdings ein wenig störte, war, dass permanent unsere Teller aufgefüllt wurden, ohne dass man uns fragte! Am Ende konnte man an jedem Tisch beobachten, dass Unmengen von Essen in die Tonnen flogen und nachdem wir zuvor erst durch ein ärmeres Bergdorf liefen, fühlte sich die Lebensmittelverschwendung und Art und Weise der Touristenfütterung für mich schon sehr absurd an...!

    Nach der Mittagspause fuhren wir schließlich zum höchsten Punkt im Land des Lächelns und auf knapp 2.500 Metern angekommen, kramte jeder erstmal seine Jacke aus dem Rucksack, denn es waren hier oben nur 12 Grad!!! Die Vegetation änderte sich schlagartig in eine Art feuchten Regenwald, was der Umgebung wiederum eine mystische Atmosphäre verlieh. Wir schauten uns die alte, geschichtsträchtige Königsstupa auf der Spitze an und bekamen wieder so einige Anekdoten zur früheren Historie erzählt! Vom höchsten Punkt aus liefen wir 20 Minuten auf einem kleinen Rundgang durch den kalten Dschungel bis uns der Bus wieder einsackte und zum eigentlichen Highlight des Doi Inthanon brachte - den zwei königlichen und unglaublich großen Pagoden, die nicht weit von der Spitze entfernt auf den Berg gebaut wurden. Allein der Aufwand, um diese mächtigen Bauwerke in über 2.000 Metern Höhe zu errichten, muss gigantisch gewesen sein. Erbaut wurden die Chedis im modernen Stil anlässlich der 60ten Geburtstage des (letzten) Königs Bhumibol Adulyadej (1987) und Königin Sirikit (1992), wobei die Chedi des Königs braun-rötlich und im Gegensatz zur lilafarbenen Pagode der Königin natürlich viel größer ist! Der Ausblick von den jeweiligen Terrassen war trotz ein paar Wolken und etwas Nebel atmenberaubend - wahrscheinlich der schönste, den ich seit langem gesehen habe! Aber nicht nur die Pagoden sind wunderschön, sondern auch die Gärten die dort angelegt wurden. Jede Menge tolle Blumen und natürlich wie immer perfekt gepflegt!

    Nachdem wir hier circa eine dreiviertel Stunde umherliefen, sprangen wir wieder in den Bus, um zu unserem letzten Stop zu fahren - einem Straßenmarkt auf dem Weg nach unten. Da dieser meiner Meinung nach extra für die Touristen angelegt wurde und offensichtlich viel zu teure getrocknete Früchte, furchtbar schmeckenden Likör und viele Souvenirs verkaufte, hatte der Marktplatz für mich keinen besonderen Charme. Ich spielte lieber mit den Katzen und unterhielt mich noch ein wenig mit King bevor wir die 1,5 stündige Rückfahrt nach Chiang Mai antraten.

    Auf der Rückfahrt war schließlich jeder von diesem schönen Tag so erschöpft, dass wir allesamt ein Nickerchen hielten bis wir zwischen 18:30 & 19:00 wieder in unseren Hotels abgesetzt wurden - Danke für diesen aufregenden Ausflug :)!
    Read more