• Ursulaplatz

    September 3, 2017 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Der Ursulaplatz, in dessen Mitte sich die Kirche St. Ursula befindet ist heute mein Ziel. Errichtet wurde St. Ursula etwa 1135 auf einem römischen Gräberfeld.

    Wenn wir einmal an ihr hochschauen, sehen wir bereits die erste Besonderheit. Diesen Kirchturm ziert nicht wie üblich ein Hahn oder ein Wetterfähnchen, sondern eine Krone. Ursula war nämlich eine Königstochter, die aber keinen allzu großen Drang spürte den für sie ausgesuchten Sohn des englischen Königs zu ehelichen. Eine göttliche Eingebung half ihr das zu verhindern, indem sie vom Königssohn verlangte sich taufen zu lassen und ihr eine dreijährige Frist bis zur Hochzeit zu gewähren, damit sie auf Pilgerreise gehen konnte.

    Gesagt, getan. So machte sie sich mit 10 weiteren Jungfrauen auf die Reise gen Rom. Zu jeder der Jungfrauen sollten sich 1000 weitere jungfräuliche Damen gesellen. Auf der Durchreise in Köln erschien ihr dann ein Engel, der ihr auftrug, auf der Rückreise erneut nach Köln zu kommen, da es ihre Bestimmung sei den Märtyrertod zu erleiden. Auf dem Rückweg wurden die Jungfrauen vor den Toren Kölns von Attila und seinen Hunnen niedergemetzelt. Nur Ursula wurde verschont, da Attila sie ehelichen wollte. Als Ursula dies ablehnte, wurde auch sie getötet und die Prophezeiung damit erfüllt. So kam Köln an diese riesige Menge an Reliquien.

    Bis 1802 war St. Ursula ein Kloster, wurde aber dann aufgehoben und ist seit 1804 Pfarrkirche. Übrigens wurden 1802 alle Klöster in Köln im Rahmen der Säkularisierung (Verweltlichung ) aufgehoben und meist einer Gemeinde zugeteilt. Unbedingt anschauen müssen wir uns die Goldene Kammer. Diese begehbare Reliqienkammer ist bis zur Decke mit Gebeinen und Knöchelchen gefüllt, dazu noch jede Menge Reliqienbüsten. Sie wurde 2005 eröffnet. Unbedingt anschauen.

    Nach dem Besuch der Kirche habe ich jetzt ein wenig Durst. Hier am Ursulaplatz bietet sich ein leckeres Kölsch im Brauhaus zur Schreckenskammer an.

    Deshalb euch einen schönen Tag und mir ein oder zwei leckere Kölsch.

    Ronald
    Read more