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- domingo, 30 de dezembro de 2018
- ⛅ 7 °C
- Altitude: 47 m
AlemanhaRömisch-Germanisches Museum50°56’26” N 6°57’32” E
Der Schrecken der Kindheit

"Och nö, nicht ins Museum"...
"Museum ist doch so langweilig"...
Diese und andere entsetzte Aussagen kennen wir doch aus unserer Kindheit oder später von unseren Kindern alle. Und ich muss gestehen, auch bei mir war das nicht anders. Auf Klassenfahrten hatten unsere Lehrer nichts besseres zu tun, als uns von einem Museum ins nächste zu jagen. Es sei denn, wir hatten das große Glück und die Fahrt ging in die Berge oder ans Meer. Bei meiner Abschlussfahrt ging es aber dann leider nach Berlin und da hatten wir natürlich "das große Los gezogen". Unsere Lehrer kannten keine Gnade.
Aber irgendwie scheint sich das Interesse an den verschiedenen Völkern und Künsten, die in den vielen Museen ausgestellt sind, mit den Jahren zu ändern. Klar interessiert man sich auch dann nicht unbedingt dafür, sich in einem Museum für moderne Kunst einen roten Fleck auf blauem Untergrund anzusehen, aber das ein oder andere Thema betrachtet man nun doch aus einem anderen Blickwinkel. Mir zumindest es es so ergangen.
Wie sehr ich unser "Bahnhofskapellchen" liebe und wie gerne ich darüber schreibe, wisst ihr ja. Aber zwangsläufig, wenn man sich etwas intensiver damit beschäftigt, rutscht man auch in die geschichtlichen Hintergründe. Und das in diesem Fall eben nicht nur den Dom und seine Vorgeschichte betreffend, sondern auch die Geschichte unserer Stadt. Und unsere Colonia Claudia Ara Agrippinensium - oder heute dann Köln - hat da einiges zu erzählen.
Wie ihr in der letzten Zeit vielleicht schon gemerkt habt, zieht es mich auch immer wieder mal zu den Römern, die aus Köln überhaupt erst diese Stadt haben werden lassen. Und man nennt Köln nicht umsonst die nördlichste Stadt Italiens. Tatsächlich findet man an vielen Orten noch Überbleibsel aus römischer Zeit. Und so kam ich dann dieses Jahr endlich in den Genuss eines? Ja genau, eines Museumsbesuches. Um genauer zu sein, des Römisch-Germanischen Museums. Und ich war, und bin es immer noch, begeistert. Es ist schlichtweg beeindruckend, so in die Geschichte einzutauchen. Als erstes wollte ich das Dionysosmosaik sehen. Ich begab mich also eine Etage tiefer und schon von der Treppe aus hatte ich einen unwerfenden Blick darauf. Ich war so fasziniert, dass ich das direkt mir gegenüberliegende Grabmal des Poblicius, und ich muss dazu sagen, man KANN dieses Grabmal in monumentaler Größe eigentlich gar nicht übersehen, nicht wahrnahm. Erst als ich mir die untere Etage weiter ansehen wollte, und mich noch einmal umdrehte, sah ich es. Dieses Grabmal des Legionärs Lucius Poblicius stammt aus den ersten 50 Jahren nach Christus. Früher stand es am heutigen Chlodwigplatz, dort verlief die römische Fernstraße Köln-Bonn.
Unglaublich, dass wir heute das Glück haben, ein so altes Stück Geschichte betrachten zu können. Aber nicht nur das. Als ich weiterging, kam ich zu einem großen Zimmer, natürlich geschützt hinter Glas, dargestellt sind dort Tisch, Stühle, ein Mosaikfußboden usw. Man erhält tatsächlich einen Einblick, wie damals gelebt wurde. Natürlich findet man in verschiedenen Vitrinen auch diverse Dinge des damaligen Alltags. Die Krönung des Ganzen aber befindet sich im Obergeschoss des Museums. Hier gehen die Funde sogar noch weiter zurück, nämlich in die Ubierzeit. Was mich persönlich aber am meisten beeindruckte, ist der wieder aufgebaute originale Mittelbogen des Nordtors, auch Pfaffenpforte genannt, mit der Inschrift CCAA.
Des Weiteren findet man hier Grabsteine samt Inschriften, Sarkophage, Säulen, Büsten und vieles andere mehr. Auch die Götterverehrung der damaligen Zeit kommt hier nicht zu kurz.
Mit dem Gefühl, "meiner" Stadt wieder in Stück näher gekommen zu sein, verließ ich das Museum. Aber ich bin sicher, ich komme wieder. Und einen Besuch hier kann ich euch nur empfehlen.
Eure RamonaLeia mais