• Der Kölner Dom IV - dem Himmel so nah.

    December 16, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 4 °C

    Der Kölner Dom IV - dem Himmel so nah...die Vision erfüllt sich...

    ...da sind sie nun...zwei Teile eines Planes, zusammengefügt als Grundriss, die Westfassade des Kölner Doms zeigend. Was jetzt noch benötigt wird, ist Geld.
    Selbst die Zeitung "Rheinischer Merkur" erklärt in seiner Ausgabe vom 20.11.1814 den Weiterbau des Doms zur nationalen Angelegenheit.

    Sulpiz Boisserée, der zwar inzwischen in der Politik diesbezüglich Gehör gefunden hat, wendet sich dennoch an seinen Freund, Johann Wolfgang von Goethe. Der Geheimrat, der vielmehr der italienischen Kunst zugewandt ist, kommt zuerst nur widerwillig nach Köln, um die gotische Ruine zu begutachten. Als er die unvollendete Kathedrale aber betritt, kann auch er sich der Magie nicht entziehen. Staunend steht er im bereits fertigen Chor, den Blick nach oben gerichtet, und ihn befällt die gleiche Ehrfurcht, wie wir sie heute im Inneren des Doms spüren.

    Sein Zuspruch und seine Unterstützung sind Boisserée sicher. Kurz darauf legt Goethe beim preußischen König ein gutes Wort für den Weiterbau ein. Dieser stimmt zu und stellt mehr als die Hälfte der Gelder für die Südseite mit der aufwändigeren Fassade zur Verfügung. Den Rest, sprich die kostengünstigere Nordseite soll über eine Lotterie des Dombauvereins finanziert werden.
    Das Geld ist nun da. Da es bisher nur Pläne der Vorderseite gibt, entstehen nun, auch wieder mit Hilfe Boisserée's, Berechnungen und Pläne. Gerüste in 155 m Höhe, was es zuvor nie gab, werden freischwingend angebracht und endlich, nach 300 Jahren gehen die Arbeiten zur Vollendung von Meister Gerhards Vision weiter.

    Am Abend des 15. Oktobers 1880 wird der Dom vom deutschen Kaiser Wilhelm I. eingeweiht. Sulpiz Boisserée darf dieses Ereignis nicht mehr erleben. Er stirbt 26 Jahre vor Vollendung seines Traumes.

    Meister Gerhards Vision und Boisserée's Traum...es gab viele Menschen, die am Bau des Kölner Doms beteiligt waren...aber diesen beiden haben wir es zu verdanken, dass wir heute eine Kathedrale betreten dürfen, die uns bei jedem Besuch ihre Geschichte erzählt und uns ihre Magie fühlen läßt. Das ist der Grund, warum ich immer wieder hierherkommen werde. Denn wer das einmal gefühlt hat, kommt davon nicht mehr los.

    Das war sie...die Geschichte unseres Doms. Ein Bauwerk, an dem noch immer viele Menschen arbeiten, um es uns und nachfolgenden Generationen zu erhalten. Danke auch diesen Menschen, über die ich sehr gerne nächstes mal berichten werde...

    Eure Ramona
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