• Reise in die Vergangenheit

    10 April 2018, Jerman ⋅ 🌧 11 °C

    Die Domschatzkammer...von den vielen Schätzen im Untergrund des Kölner Doms habe ich bereits gelesen, auch habe ich mir Bilder im Internet angesehen. Und jetzt bin ich hier und kann mir die Reliquien alter Zeiten mit eigenen Augen ansehen.

    Nachdem ich den Eintritt bezahlt habe, begebe ich mich auf eine Reise in vergangene Jahrhunderte. Allein die Atmosphäre in den Ausstellungsräumen zu spüren...die in gedämpftes Licht getaucht sind... läßt mich kaum wagen zu atmen, weil mir selbst das zu laut erscheint, angesichts der Stille hier. Ich habe das Glück, gerade ganz allein zu sein.
    Ich fühle mich wieder, wie so oft hier im Dom, in eine andere Zeit und Welt versetzt, da sich die Domschatzkammer in mittelalterlichen Gewölberäumen befindet, die sich in sechs Räumen auf drei Etagen aufteilt.
    In der untersten Etage führt sie sogar bis auf einen Teil der noch erhaltenen römischen Stadtmauer, sowie einen römischen Abwasserkanal hinab - Zeugnisse Kölner Ursprungs. Denn schließlich bezeichnet man Köln ja nicht umsonst als nördlichste Stadt Italiens.

    Faszinierend sind aber nun auch die hier aufbewahrten Gegenstände. Einige von Ihnen werden noch heute zu bestimmten Anlässen genutzt, wie etwa die Prunkmonstranz zur Fronleichnams-Prozession oder ein großes Smaragdkreuz, welches an Allerheiligen verwendet wird.

    Es ist aber nicht nur das Staunen über den schier unermeßlichen materiellen Wert der mit Gold und Edelsteinen verzierten Kostbarkeiten, sondern vielmehr Demut , die ich angesichts des Alters und der Menschen, die all das erschaffen haben und durch deren Hände diese Werke schon gegangen sind, empfinde. Besonders ergreifend ist der Anblick eines der bedeutendsten Ausstellungsstücke...des Petrusstabs, der schon aus dem 4. Jahrhundert stammt.

    Ich gehe weiter und in den verschiedenen Räumen kann ich prunkvolle Gewänder und Mitren mit Goldstickereien betrachten, kostbare Gegenstände, wie Monstranzen, Ringe, den Schrein des Heiligen Engelbert, sowie Handschriften und Insignien von Erzbischöfen und Geistlichen. Im Jahre 1959 wurden unter dem Dom sogar zwei Gräber, das einer Frau und das eines Knaben, aus der Zeit der Merowinger entdeckt, deren Funde sich in der untersten Etage befinden.

    Gefesselt und berührt von diesen Eindrücken mache ich mich auf den Weg zum Ausgang mit dem Gefühl, wieder ein Stück Geschichte dieser Stadt und "meines" Doms in mir aufgenommen zu haben...

    Bis bald
    eure Ramona
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