• Die Rheinseilbahn in Köln

    January 3, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Ihr Lieben,

    wir freuen uns, euch heute einen schönen Gastbeitrag von Jannik Wendt präsentieren zu dürfen. Wir sind sicher, er gefällt euch genauso gut wie uns und
    wünschen euch viel Freude beim Lesen 🤗

    Die Rheinseilbahn in Köln – Mehr als nur eine Überfahrt

    Jeder Kölner ist schon mindestens einmal an ihr vorbei gelaufen oder sogar schon mit ihr gefahren: Die Seilbahn über dem Rhein, welche den Rheinpark mit dem linksrheinischen Zoo und der Flora verbindet. Mit einer Länge von 935 Metern und ca. 6 Minuten Fahrzeit kann man aus den Gondeln der Seilbahn einen atemberaubenden Anblick auf das wunderschöne Köln werfen, wie man es kennt und liebt.

    Es ist ein einmaliges Erlebnis mit einem Anblick, der sich lohnt. Die Rheinseilbahn zieht jährlich hunderttausende Kölner und Touristen in ihren Bann und bietet ihnen ein mehr als sehenswertes Erlebnis. Die beliebte Touristenattraktion ist seit über 60 Jahren im Betrieb und verzeichnet jährlich ansteigende Besucherzahlen. Das ist auch bei der fantastischen Aussicht, welche man von den Gondeln aus bestaunen darf, kein Wunder.

    Schon bei der Eröffnung am 26. April 1957 durch den ehemaligen Oberbürgermeister Theo Burauen und Zoodirektor Wilhelm Windecker versprach man sich viel von der Seilbahn und wurde sichtlich nicht enttäuscht. Schon damals, während der Ausstellung wurden rekordverdächtige 1,35 Millionen Menschen mit der Seilbahn transportiert. Das entspricht etwa 2400 Personen in der Stunde.

    Doch wenige Jahre später stand die Anlage vor einem großen Problem. Am 3. September 1963 musste die Seilbahn demontiert werden, da die rechtsrheinisch gelegene Stütze der neuen Zoobrücke im Weg stand. Zu dieser Zeit war man sich nicht sicher, ob die Seilbahn je wieder in Betrieb genommen werden könne, da die Befürchtung bestand, dass sie die Autofahrer beim Überqueren der Brücke irritieren könnte. Doch durch den am 23. Juli 1964 stattgefundenen Ratsbeschluss wurde entschieden, die Seilbahn wieder in Betrieb zu nehmen, da eine veränderte Trassenführung vorgesehen war. Der Pylon, welcher sich auf der linken Seite des Rheins befindet, wurde leicht gedreht und die rechtsrheinische Stütze nach Süden versetzt. Um die Strecke zu verlängern, errichtete man anschließend noch eine tiefer im Rheinpark liegende Station.

    Die Pause, welche die Seilbahn gezwungenermaßen einlegen musste, dauerte mehr als 2 Jahre, bis die neue Station schließlich auf einem künstlich angelegten Trümmerberg in Betrieb genommen werden konnte. Heute ist die Seilbahn etwa 250 Meter länger, als bei ihrer ursprünglichen Planung und überquert die später im Rheinpark errichtete Claudius Therme. Lange mussten die Kölner warten, bis sie am 22. August 1966 wieder dem Verkehr übergeben werden konnte, nachdem die Seile auf 935 Meter verlängert wurden. Genau 3 Monate später wurde auch die neue Zoobrücke eröffnet.

    Die Seilbahn gehört seit 1988 zum Konzern der Kölner Verkehrs-Betriebe AG und seit 2008 hat man die unglaubliche Möglichkeit, sich in einer goldenen Gondel über dem Rhein trauen zu lassen.

    Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass es hin und wieder zu Zwischenfällen bei solchen Attraktionen kommt. So auch am 21. Oktober 2014, als sich eine Gondel durch starken Wind in Schräglage befand und zwischen Zugseil und Führungsschiene stecken blieb. 6 Personen wurden an diesem Tag über dem Rhein in Feuerwehrboote abgeseilt und somit aus dieser misslichen Lage befreit.
    Auch am 30. Juli 2017 ereignete sich ein Zwischenfall, bei jenem es jedoch wesentlich mehr Menschen zu befreien galt. 65 Personen, verteilt auf 32 Gondeln, mussten an diesem Tag aus den 40 Meter über den Boden hängenden Kabinen befreit werden. Als Ursache wurde die Bauform von Führungsblechen ausgemacht, welche sich nicht gut für staken Wind geeignet haben. Nach diesem Ereignis wurden gewisse Maßnahmen getroffen um den sicheren Betrieb wieder zu gewährleisten, damit es weiterhin möglich ist, die Fahrgäste über die Seilbahn von A nach B zu bringen.

    Und somit wären wir auch schon am Ende meines ersten Beitrages bei den Kölschgängern angekommen. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und konntet vielleicht sogar etwas Neues über diese schöne Stadt erfahren.

    Ich verabschiede mich und wünsche euch ein frohes und erfülltes neues Jahr 2020.

    Hoffentlich bis bald, euer Jannik

    Für die Fotos, die uns freundlicherweise von Heidi Biernath zur Verfügung gestellt wurden, bedanken wir uns sehr herzlich.
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