• durchs Eiserne Tor

    September 17 in Serbia ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir lassen Belgrad hinter uns und stehen in Golubac. Vor uns breitet sich die Donau wie ein Meer aus – ganze 6,5 Kilometer weit. Über uns thront die Festung, als würde sie den Fluss seit Jahrhunderten bewachen.

    Wir folgen dem Strom und erreichen Lepenski Vir. Schon der Name erzählt von den Wirbeln, die hier entstehen. Das Wasser wälzt sich, es schäumt, und wir spüren, warum Menschen schon vor 8000 Jahren genau hier lebten. Die Strudel bringen Sauerstoff, Fische blitzen im klaren Wasser, und die Ausgrabungen im Museum wirken, als wollten sie uns ihre Geschichte zuflüstern.

    Weiter flussaufwärts zieht uns die Donau in die Enge des Eisernen Tores. Die Felsen rücken zusammen, die Strömung packt uns, und wir fühlen die Wucht des Flusses. Kaiser Trajan ließ an dieser Stelle den Donausüdweg entlang der Felsen bauen– seine Inschrift, die Tabula Traiana, sehen wir noch heute. Unter uns liegt die tiefste Stelle der Donau: 146 Meter Wasser, dunkel und geheimnisvoll.

    Und plötzlich springen wir in der Zeit. Wir setzen nur über den Fluss, von Serbien nach Rumänien, und schon zeigt die Uhr eine Stunde mehr. Der Fluss bleibt derselbe und nur für uns Menschen verändert sich die Zeit.
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