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  • Day 151–155

    Baja California

    December 8, 2023 in Mexico ⋅ 🌙 21 °C

    Mexiko! Was für ein Land ... ! Wir überfahren die Grenze in Tecate und werden zuerst Baja California, eine über 1600 km lange Halbinsel am Pazifik bereisen.
    Die Inspektion des Autoinneren durch das bis an die Zähne bewaffnete Militär verläuft freundlich und sehr schnell: Nach 5 Minuten werden wir durch das Rolltor gewunken. Es scheint, als ob wir damit in Mexiko sind, das stimmt aber nur für Baja California. Da wir aber von der Halbinsel auch auf das Festland übersetzen wollen, müssen wir jetzt den Wagen parken (jedoch nicht an gelb oder rot gestrichenem Kantstein, denn das bedeutet Halte-bzw. Parkverbot) und mehrmals zu Fuß die Grenze passieren:
    1. Auf mexikanischer Seite die Touristenkarte (FFM) beantragen. Dann der Grenzübertritt, lächelnd am Militär vorbei.
    2. Im Niemandsland bei der Militärbank die Touristenkarte bezahlen.
    Dann wieder Grenzübertritt, lächelnd am Militär vorbei.
    3. Auf mexikanischer Seite die Touristenkarte erhalten. Eine Kopie davon anfertigen lassen. (Der Grenzbeamte steckt dafür 10 US$ in die eigene Tasche. Da Sonntag ist und kein Kopiergeschäft geöffnet, bleibt uns keine Wahl.)
    Grenzübertritt, lächelnd am Militär vorbei.
    4. Im Niemandsland bei der Militärbank die Einfuhr von Grobi beantragen, Kopie der FFM abgeben und bezahlen.
    Endgültiger Grenzübertritt! Jetzt haben wir die Erlaubnis uns 180 Tage in Mexiko zu bewegen. Grobi darf das mit uns als Fahrer sogar 10 Jahre lang.
    Was uns noch fehlt, sind mexikanische Pesos. Danach müssen wir noch unseren Kühlschrank auffüllen - die Einfuhr jeglicher Lebensmittel nach Mexiko ist streng verboten - und die Fahrt kann weiter gehen.
    Wir finden einen sicheren, großen, mit einer Mauer umgebenen Parkplatz in der Nähe der Santanderbank, übersehen jedoch, dass es sich um einen Kirchenparkplatz handelt. Als wir unverrichteter Dinge von der Bank zum Auto kommen - weder Visa- noch Mastercard funktionieren -, ist Grobi hoffnungslos zugeparkt. In der Kirche läuft die Messe noch bis 15:00 Uhr, erst dann können wir wieder an unseren Wagen. Aber immerhin kann unser Auto so nicht geklaut werden.
    Wir tauschen an einer Wechselstube US-Dollar aus der eisernen Reseve gegen Pesos. Jörg ist entsetzt: Wechselstube! und Verbrauch von "letzter Rettung", bevor wir gefährliche Länder erreichen! Wir haben aber keine Zeit bis zur nächsten geöffneten Bank zu laufen, um zu sehen, ob wir dort Pesos bekommen, denn um 16:30 geht die Sonne unter: Bis dahin müssen wir die Grenze aus Sicherheitsgründen mindestens 100km hinter uns gelassen haben.
    Die Kirchenglocken verkünden das Ende von Grobis Gefangenschaft und wir düsen los. In einem Supermarkt greifen wir uns ein paar Lebensmittel, dann hetzen wir weiter. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 80km auf Landstraßen - wir vermuten, dass dies nur für Ausländer gilt, denn die Mexikaner, auch die LKW-Fahrer, sind deutlich schneller unterwegs. Damit bei dem hohen Verkehrsaufkommen überholt werden kann, quetschen sich langsame Vehikel und somit auch Grobi an den rechten Fahrbahnrand. So kann der schnellere Wagen mit dem Mittelstreifen zwischen den Rädern überholen. Der Gegenverkehr muss ebenso Platz machen. So ist Autofahren wirklich nicht langweilig!
    Kurz vor Toresschluss rollen wir auf den Hof des Weingutes LA Cetto, von dem wir wissen, dass wir dort auch über Nacht stehen dürfen.

    In den nächsten Tagen versuchen wir uns zu aklimatisieren: Viel Müll, staubige Straßen, ein niedriger Hygienestandard und sichtbare Armut stehen im Kontrast zu beeindruckender Wüstenlandschaft und traumhaften Sonnenuntergängen.
    In der Oase San Ignacio bleiben wir ein paar Tage, sozusagen zur Erholung, denn hier ist es sauber und wir haben sowohl eine Toilette als auch eine Dusche. Welch' Luxus.
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