• Nekropole

    Aug 29–30, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 10 °C

    Wir schrauben uns in den Bergen über Pässe und an spektakulären Abgründen entlang und erreichen Revash, eine der vielen kleinen Nekropolen der Chachapoyakultur in der Umgebung. Die Wanderung zu den Totenhäusern führt uns durch eine sehr lebendige dörfliche Gemeinschaft, die mich ans Mittelalter erinnert: Männer bauen gemeinsam an einem Haus, Frauen waschen Wäsche mit der Hand oder sitzen mit der Spindel in der Hand vor dem Haus in der Sonne und spinnen, Kinder spielen Fangen oder raufen miteinander. Es wirkt sehr idyllisch.
    Von den kleinen Mausoleen aus hätten die Toten einen phantastischen Blick über das Tal ... vielleicht ist das ein Grund für die Wahl des Bestattungsortes. Möglicherweise geht es aber auch um Macht über den Tod hinaus, denn die Gräber in den Nieschen in der Felswand sind weithin sichtbar. Die dort Bestatteten sind zu sogenannten Mumienbündeln verschnürt dort senkrecht aufgestellt worden. Sehr viel mehr ist über diese Indigenen, die den nördlichen Andenraum bis ins 15. Jahrhundert nach Chr. besiedelten nicht bekannt, denn sie wurden von den Inka besiegt und fielen dann der systematischen Zwangsumsiedlung - einer Maßnahme der Sieger zur Zerstreuung funktionierender Gemeinschaften - zum Opfer.
    Ein kleines Museum zeigt Mumienbündel und Alltagsgegenstände mit Erklärungen ... auf deutsch!
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