• "Arsch mit Ohren"

    Nov 9–11 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

    Conni und Ulli behüten uns, damit wir morgens unseren Grobi auf jeden Fall in Gang setzen können. Das führt zusammen ... . Gespräche, wie wir sie nur mit engen Freunden und Verwandten führen, folgen. Und ein gemeinsamer Ausflug bei bestem Wetter in die Marmorhöhlen. Das kleine Familienunternehmen, dem wir uns dafür anvertrauen, verschafft uns Vieren einen unvergesslichen Ausflug per Boot bei bestem Wetter und spiegelglattem See, eine Seltenheit, wie wir später noch erfahren.

    Anschließend verbringen wir einen entspannten Tag am Lago Bertrand, unweit des Lago General Carrera mit Blick auf schneebedeckte Berge.
    Als Conni und ich einen kleinen Spaziergang an der Straße entlang machen, kommen wir an einem Fahrzeug vorbei, dass vor einer Baustelle anhalten muss: "Guten Tag, ich höre Deutsch", spricht uns der Fahrer an. Wir kommen ins Gespräch: Seine Familie ist 1887 aus Stendhal ausgewandert, damals gab es für Männer 50 Hektar Land und für jedes Kind 25ha, sowie Holz zum Bau einer Hütte. Infrastruktur gab es keine, überall sei nur Wildnis gewesen. Damals hätten sie ärmlicher gelebt als animales (das Wort "Tier" fällt ihm nicht ein). Die Enkel hätten dann schon studiert, er sei Tierarzt ... und immer hätten sie Deutsch miteinander gesprochen, deswegen und wegen der deutschen Schule könnte er die Sprache so gut. Er erzählt vom See (selten so spiegelglatt wie gestern), vom Leben, vom Fischen.
    Inzwischen ist der Aufpasser, der für die Verkehrsführung an der Baustelle zuständig ist, aufgewacht und bemerkt, dass er "unsere" Autoschlange - der Tierarzt steht ganz vorne - längst hätte durchlassen müssen. "Arsch mit Ohren" hören wir unseren Tierarzt noch sagen, bevor er sich schnell von uns verabschiedet und weiter fährt. Wir gucken uns an: "Arsch mit Ohren" ... wir haben es beide gehört!
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