Laos
Ban Thamak-Hép

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Travelers at this place
    • Day 68

      Don Som

      January 27, 2023 in Laos ⋅ ⛅ 33 °C

      Es ist vollbracht! Der zweite Anlauf hat gesessen und wir sind im Süden von Laos angekommen.

      Morgens ging der Minivan von Kratie/Kambodscha ca. 1 Stunde nach Stung Trang. Dort wurden wir abgesetzt und wir betraten 30 Minuten später den nächsten Minivan. Dieser brachte uns zum 45 Minuten entfernten Grenzübergang Nong Nok Khiene zwischen Kambodscha und Laos. Man kann ja auf Google quasi alles bewerten und rezensieren, so auch diesen Grenzübergang. Dieser hat eine Bewertung von 2,3 von 5 Sternchen. Die schlechten Bewertungen drehten sich um Korruptionsvorwürfe gegen die Grenzpolizisten sowohl auf der kambodschanischen als auch auf der laotischen Seite. Die Masche ist, dass nicht nur das neue Visum (bei uns: für Laos) bezahlt werden muss. Das kostet 40 Dollar und ist auch so am Einreiseschalter ausgewiesen. Interessant wird es bei den Aus- bzw. Einreisestempeln. Dort wird eine Gebühr von 2 Dollar pro Stempel erhoben, die allerdings nicht rechtens ist und in der Tasche der Grenzbeamten landet.

      Wir waren also seelisch drauf vorbereitet und wollten trotzdem versuchen, um die 2-Dollar-Bestechungen herumzukommen.

      Konversation am kambodschanischen Ausreiseschalter:

      Grenzer: "Okay Sir, 2 Dollar!"
      Dirk: "For what?"
      Grenzer: "Charge for the stamp!"
      Dirk: "Can I get a receipt for it?"
      Grenzer: "No!"
      Dirk: "No!"

      Grenzer geht mit dem Pass nach hinten, kommt nach 30 Sekunden wieder und knallt Dirk den Pass hin. Anna handelt genauso und wir haben die ersten 4 der 8 Dollar des eingeplanten Bestechungsgelds gespart (Super! Wieder ein Frühstück für jeden).

      Wir liefen 500 Meter über den vertrockneten Grenzübergang zur laotischen Seite, füllten dort die Unterlagen fürs Visa on Arrival aus und drückten die 40 $ fürs Visa ab. Nach 20 Minuten Wartezeit wurde Anna herangewunken.

      Grenzer: "Okay, 2 Dollar for the stamp!"
      Anna: "For what? Can I get the receipt?
      Grenzer: "No! Pay 2 Dollar!"
      Anna: "No!"

      Dann wurde Dirk herangewunken. Dialog s. Oben. Wir beschlossen, zu versuchen es auszusitzen und warteten ein paar Minuten. Die Grenzer warteten auch. Irgendwann fragte

      Dirk: "Sorry sir, our passports please!"
      Grenzer: "No! 2 Dollar each!"

      Wir entschieden, uns nicht die Laune wegen blöden 4 Dollar vermiesen zu lassen und zahlten dem Grenzer sein Feierabendbier. Nicht der beste erste Eindruck für das Land, aber wir wussten ja was uns erwartet. Wir freuten uns, endlich in Laos zu sein.

      Wir stiegen in den nächsten Minibus und wurden nicht in Nakassong, wo alle anderen ausstiegen, sondern ein paar Kilometer weiter in Ban Khinak rausgelassen. Von dort läuft man 1,4 km zum Fluss, über eine kleine Brücke und dann links hinter dem alten Schiffswrack die Sandbank runter an den Mekong. Dort würde die Fähre zwischen dem Festland und der Insel Don Som hin und herfahren. Wir sahen dort nur etwas wie eine Preistafel, aber keine Fähre. Nach ein paar Minuten gesellte sich ein junges laotisches Pärchen dazu. Sie bestätigten uns, dass wir dort richtig seien, also warteten wir. Auf der anderen Flussseite (ca. 800-1.000 m entfernt) zeichnete sich langsam etwas wie ein schwimmendes Gefährt ab. Der selbstgebaute "Kathamaran" bestand aus zwei Kanus, auf die aus Brettern eine Transportfläche genagelt wurde. Hinten ein Außenbordmotor und ein Lenkrad dran und fertig ist die Fähre, die ein paar Personen und Motobikes transportieren kann. Auf der anderen Seite angekommen, verlor der Fährmeister versehentlich ein paar Geldscheine, die Dirk für ihn ein paar Meter weiter flussabwärts mit einem Ast wieder aus dem Fluss fischte. Das beeinflusste unsere Fährgebühr sicher nicht zum Negativen. Wir manövrierten uns auf Don Som zwischen den Reisfeldern zum einzigen Guesthouse des Eilands auf dieser Mekong-Insel. Der Empfang bei Tanoi und Sander war herzlich und wir zogen den Altersschnitt der 6 weiteren Bewohner deutlich nach unten. Es war wirklich sehr ländlich und wir ahnten schon, dass wir hier genau richtig sind, um ein paar Tage runterzukommen und dem Backpackertrubel etwas zu entkommen. Nach netten abendlichen Gesprächen bezogen wir unseren Bungalow direkt am Wasser und ließen uns am nächsten Morgen vom Sonnenaufgang über dem Mekong wecken.

      Wir halfen morgens bei einer Aktion der Dorfbewohner, die durch unsere Host Tanoi initiiert wurde. Aufgaben: 1. Eine vor einigen Jahren gebaute Betonbrücke wieder mit Lehm und Sand füllen, sodass man dort wieder besser drüberfahren kann. Dort halfen alle mit. 2. Müll sammeln. Hier halfen nur Bewohner des Guesthouse und keine Dorfbewohner mit. Das Müllproblem ist auch hier ein schwerwiegendes. Es fehlt zum einen am Bewusstsein und Verständnis dafür, zum anderen an einer nicht vorhandenen Müllentsorgungsinfrastruktur. Selbst, wenn es eine zentrale Sammelstelle gäbe, gäbe es keine Möglichkeit, den Müll zu entsorgen. Die einzige Möglichkeit ist, in Eigenregie ein großes Feuer zu machen und alles zu verbrennen. Das will aber auch niemand auf seinem Land haben, da es als Vieh- und Anbaufläche genutzt wird. Nachmittags machten wir nichts. Wir legten uns einfach in die Hängematten am Fluss und ließen die Seele baumeln.

      Der Tag danach zeigte uns die tolle Landschaft der "4.000 islands". Wir mieteten einen Roller und setzten zum Backpacker-Hotspot Don Det über. Es ist zurecht ein Hotspot mit sehr vielen kleinen Hotels und Restaurants und einem geilen Ausblick auf viele umliegende kleine Inseln. Ein bisschen wie in den Ozarks. Wir waren trotzdem sehr froh über unsere schöne, abseits liegende Bleibe mit einem nicht weniger schönen Ausblick. Anschließend fuhren wir über eine Brücke nach Don Khon zu den Liphi-Wasserfällen. Sehr beeindruckend! Danach tauschten die Rollerfahrer und Anna heizte zum Old French Port. In der Kolonialzeit bauten die Franzosen hier eine Eisenbahnstrecke über zwei Inseln. Der Grund dafür sind die vielen Mekong-Wasserfälle, die die Überquerung per Schiff Richtung Norden unmöglich machen. Also baute man einen kleinen Hafen, die Schiffe wurden per Seilzug aus dem Wasser auf den Zug gezogen und ein paar km weiter nördlich wieder zu Wasser gelassen. So war die Kontrolle des nördlichen Flusslaufes ebenfalls möglich. Die Bahnlinien wurden durch Einheimische Zwangsarbeiter errichtet, Jahrzehnte genutzt, zuletzt durch die Japaner im 2. Weltkrieg. Anschließend verfiel die Infrastruktur und der Dschungel holte sich alles wieder zurück. Wir fuhren weiter über eine kleine Behelfsbrücke in den Osten der Insel und nahmen dann eine weitere kleine Floß-Fähre nach Don Sadam. Am nagelneuen chinesisch-malaysischen Wasserkraftwerk vorbei erreichten wir die Khone-Phapheng-Wasserfälle. Nach eigener Darstellung sind das in der Regenzelt die siebtgrößten Wasserfälle der Welt. Beim Googeln findet man sie allerdings nicht unter den Top 15. Einigen wir uns einfach auf "sehr großer Wasserfall". Zum Schluss kesselten wir weiter nach Ban Khinak, um die bekannte Fähre zurück nach Don Som zu nehmen. Abends genossen wir einen malerischen Sonnenuntergang über den Reisfeldern der Insel. Einige Kinder schenkten Anna haufenweise Blumen. Das war wirklich herzerwärmend und ein toller Abschluss für einen unglaublich schönen Tag! Wir ließen den Abend bei netten Gesprächen mit netten Menschen am Mekongufer ausklingen und machten uns am nächsten Tag auf zur Weiterreise nach Pakse.

      Das war ein schöner Auftakt in Laos. Wir freuen uns sehr hier zu sein!
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    You might also know this place by the following names:

    Ban Thamak-Hép, Ban Thamak-Hep

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