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  • Day 401

    Die Stadt der Seilbahnen

    March 13, 2019 in Bolivia ⋅ 🌧 12 °C

    La Paz ist der Regierungssitz Boliviens und mit 3'640 M.ü.M. sogar der höchstgelegenste der Welt. Hier haben wir die letzten 5 Tage verbracht. Zu entdecken gibt es einiges in dieser quirrligen Stadt. Wir starten mit einer Stadtführung in La Paz. Für einmal sind wir nur zu dritt und haben so fast eine private Führung. Es geht vom Parlamentsgebäude, wo wir interessante Informationen über die Vergangenheit Boliviens erfahren, an verschiedenen Kirchen vorbei zum Markt. Dort haben wir die Möglichkeit uns zu stärken. Wir entscheiden uns für ein riesiges Glas frischgepressten Saft (das hier nur CHF 1.50 kostet). Weiter gehts zum modernen Hexenmarkt bevor unsere Stadttour vor dem weltberühmten Gefängnis San Pedro endet. Das Gefängnis, welches mitten in der Stadt steht, wurde für 600 Häftlinge ausgelegt. Heute leben dort rund 3'000 Häftlinge. Das spezielle jedoch ist, dass es im Innern keine Wärter gibt. Die Polizei bewacht das Gefängnis nur von aussen, innen verwalten die Häftlinge alles selber. Gefängniszellen werden gemietet oder sogar gekauft und auch die Familie lebt teilweise mit den Häftlingen zusammen. Es gibt sogar zwei Kindergarten. Lange wussten die Einheimischen nicht, was im Innern des Gefängnisses abging, die Touristen jedoch schon, da jahrelang Touren durchs Gefängnis angeboten wurden. Wer mehr über diese kuriose Anstalt erfahren möchte, dem empfehlen wir bei Youtube das Video "Galileo Gefängnisstadt San Pedro" anzuschauen.

    Nach einem kurzen bolivianischen Mittagessen ging es weiter mit unserer Entdeckungstour. Mit dem Minibus ging es zur roten Seilbahnstation. 10 Minuten später sind wir in El Alto, 4'095 M.ü.M. Hier findet heute der riesige Black Market statt. Es ist der zweitgrösste Markt Südamerikas und es würde Tage brauchen, bis man sich alles angeschaut hat. Wir laufen einmal quer durch und den Rest schauen wir uns von der blauen Seilbahn aus an. Wir schweben über die Dächer und haben einen genialen Ausblick über die Stadt. Beim Hexenmarkt ist unser nächster Halt. Die meisten Bolivianer sind zwar heute Christen, aber doch glauben sie noch an Hexenrituale und so muss auch heute noch manches Babylama als Opfer herhalten. Zum Abschluss dieses spannenden Tages haben wir uns noch fürs Cholita Wrestling angemeldet. Cholitas sind die traditionellen Bolivianerinnen in ihren Trachten. Und da sie als sehr stark gelten, beweisen sie sich nun auch im Wrestling. Die Show kann uns jedoch nicht wirklich überzeugen...😏

    Die darauffolgenden zwei Tage widmen wir uns den Seilbahnen. Die erste Linie wurde 2014 eröffnet und mittlerweile gibt es ein ganzes Netz mit 10 Linien. Da hat die österreichische Firma Doppelmayer einen guten Auftrag an Land gezogen. Aber auch die Schweizer gingen nicht leer aus: die Firma CWA durfte die Kabinen herstellen. Die Seilbahn hilft nicht nur den Verkehr zu entlasten, wir sind uns sicher, dass sie in ein paar Jahren zur Touristenattraktion wird. Wo sonst kann man eine Seilbahntour mitten über eine Millionenmetropole machen? Und dann noch der unschlagbare Preis von 45 Rappen pro Fahrt (ca. 10 Min Fahrzeit).

    Während sich Manu mit Carl zusammen, mit dem wir bereits die Citytouren gemacht haben, auf die gefährlichste Strasse der Welt wagt, geniesst Leandra einen ruhigen Tag in La Paz. Manuels Bericht über die Death Road folgt in Kürze...
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