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  • Day 89

    Wildwasserrafting in Futaleufú

    February 5, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 23 °C

    Das kleine Dorf Futaleufú hat nicht viel zu bieten, einfache Holzhäuser säumen die rechteckig angelegten Straßen, ein großer Platz im Zentrum zieht die Backpacker an, da es hier freies WLAN und diverse Steckdosen gibt 😜 momentan herrscht im ganzen Dorf jedoch Stromausfall. Einer der gigantischen Berge, die das Dorf umgeben, ist in dichten Rauch gehüllt. Die Hauptstromleitung soll Feuer gefangen haben, welches sich jetzt langsam um den Berg zieht. Die Feuerwehr arbeitet auf Hochtouren an Land und in der Luft daran, das Feuer zu bekämpfen. Das Dorf ist jedoch nicht in Gefahr, da dieses durch einen Fluss vom Berg getrennt wird.

    Wir verlassen das Dorf gegen Mittag mit dem Bus von Patagonia Elements, über die wir unsere Rafting-Tour gebucht haben. Der Rio Futaleufú gilt als einer der anspruchsvollsten und schönsten Raftingflüsse der Welt. Kristallklares, türkisfarbenes Gletscherwasser aus den Anden, welches durch tiefe Schluchten schäumt, bietet beste Rafting-Bedingungen. Unser Guide Franco aus Peru erklärt uns die Basic-Kommandos, paddle forwards, paddle backwards, all to the left, all to the right, get down, und und und. Vor allem in den anspruchsvolleren Stromschnellen sei es enorm wichtig, seine Kommandos blind umzusetzen. 🤷🏼‍♀️ wir üben alle Kommandos in bester Bundeswehr-Befehl-Manier, bevor wir die erste Schneise herunterdüsen.
    Wir kurven herum um Steine und Felsen und... bleiben erstmal stecken 😁 Franco manövriert uns souverän wieder raus und weiter geht die wilde Fahrt. Zwischen den „Rapids“ haben wir ab und zu ein paar ruhige Stellen, an denen wir die wundervolle Natur genießen können ☺️ das türkisblaue, ruhige Wasser umgeben von den riesigen Andenbergen und im Hintergrund das Rauschen der tosenden Wasserfälle erinnert mich ein wenig an unsere Fahrt zu den einzigartigen Iguaçu-Wasserfällen ❤️
    Unsere nächste Abfahrt nennt sich der „Terminator“ und ist in der Wildwasser-Stufe 5 (die höchste für uns) angesiedelt. Konzentration ist angesagt, denn bei der falschen Technik kann es sein, dass ein Strudel am Ende des Rapids uns so schnell dreht, dass wir flippen. „Forward hard!“ ruft Franco und wir paddeln mit aller Kraft durch die tosenden Wellen. Unser Boot schaukelt schnell von rechts nach links, das Bug rast in die Höhe über die Wellen, das Wasser klatscht uns ins Gesicht, wir rasen genau auf einen riesigen Felsen zu. Ich höre von hinten „Get down!“ und alle springen von den Seiten in die Mitte des Bootes. Kurz vor dem Felsen werden wir von der Strömung nach links gedrückt und berühren ihn nur ganz leicht. „Get back up and paddle hard!“ schreit Franco und wir stoßen unsere Paddel wieder in die weißen Wassermassen. Es erwischen uns noch zwei große Wellen, wir neigen uns leicht zur Seite und haben es geschafft...! „Wohoo, High Five! “ freut sich Franco und alle schlagen die Paddel Richtung mitte in der Luft zusammen 😊
    Wir warten auf die anderen zwei Boote, auch das zweite meistert den Weg bravourös. Das letzte Boot kommt schon schneller angerast, neigt sich erst gefährlich zur einen und dann zur anderen Seite und... flippt über! Alle, bis auf der Guide fallen raus und sind im Fluss verteilt. Ich kann gar nicht so schnell gucken, so schnell sind die zwei „Rettungsboote“, die uns auf dem ganzen Weg begleiten, zur Stelle und sammeln die treibenden Schwimmer wieder ein und bringen sie an der nächsten ruhigen Stelle wieder ins Rafting-Boot.
    Unsere Tour geht ganze drei Stunden durch Stromschnellen der Klassen III-V, der Nervenkitzel ist garantiert 🤩 an einer Stelle halten wir an einem Felsen, der ca. 5 Meter hoch ist und steigen aus. Wir klettern den Felsen hoch und schauen nach unten in das klare Wasser. „Na, springst du auch?“ fragt Nik mich neckisch. „Ich verstehe die Frage nicht 😜“ sage ich, nehme Anlauf und springe ins kalte Nass 🤩 wir klettern zurück ins Boot und düsen noch durch ein paar schnelle Rapids 💨
    Nach der Tour gibt’s für alle noch ein kühles Bier und paar Snacks 🍺, die ratzfatz verschwunden sind, von dem vielen Gepaddel kriegt man einen Mordshunger 😜

    Wir kommen am frühen Abend wieder in Futaleufú an und entscheiden, die Nacht nicht wie geplant, hier zu bleiben, sondern wegen des Feuers, das sich mittlerweile noch weiter ausgebreitet hat, noch bis zum Sonnenuntergang weiter zu fahren. Wir finden einen schönen Spot in der Nähe des Flusses (leider zu starke Stromschnellen, also morgen kein Frühschwimmen 😭😜) und wärmen uns bei einem kleinen Lagerfeuer auf 😊
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