• Bauwoche in Doro - Tessin

    Sep 13–20 in Switzerland ⋅ 🌧 11 °C

    Das Bergdorf Doro erreicht man nur durch eine Wanderung mit einigen Höhenmetern. So trafen wir nach und nach an der Seilbahn für das Gepäck ein, um uns anschließend zu Fuß auf den Weg ins Dorf zu machen. Oben traf die Europa LERNREISE Gruppe auf die anderen Teilnehmenden der Bauwoche.
    Diese Woche soll das neue Dach gebaut werden! Am ersten Tag nahmen die ersten von uns die alten Platten ab, so dass am Folgetag die neue Hölzer befestigt werden konnten für die Wellbleche. Wir bohrten, schraubten und sägten viel. Am dritten Tag befestigten wir die Wellbleche und staunten, wie schnell wir unser erstes Dach gebaut hatten! Außerdem wurden Fahn gejähtet, gemäht, Brutkästen gereinigt, Zäune abgebaut, viel gekocht und eine Mauer gemörtelt.

    Wir bekamen von Tag zu Tag Lust größere Projekte zu bauen. Die kurze und erfolgreiche Erfahrung reichte aus, dass wir uns das nun eher zutrauen!

    „Jede Generation sollte bauen und sich selbstversorgen können. - So kann sie ihre Zukunft selbst gestalten.“ (Schangli)

    Mit Schangli zu bauen fühlt sich so leicht und bereichernd an. Wieso das so ist? Er hat Vertrauen, kann loslassen und bringt eine große Fehlertoleranz mit.

    Es tut so gut zu merken, die Handgriffe zu können, auch wenn sie nicht perfekt sind. Wenn man seinen Verstand anschaltet sind sie eigentlich ganz logisch. Mit ein bisschen Übung und Überwindung (über diese so verfestigte, innere „Schul-Stimme“: „Das kann ich nicht“), gelingen die Dinge echt gut.

    Nicht nur unser Bauerfolg gab uns ein gutes Gefühl, auch das Miteinander sein und Arbeiten, ließ uns Gemeinschaft und Dazugehörigkeit spüren.

    Wir kochten füreinander, hatten gemeinsame kleine Bauziele, Feierten unsere Erfolge, Lernten voneinander und bekamen uns auf dem kleinen Raum gut mit.
    In Gesprächen erfuhren wir von unseren Lebenswelten.

    12 Menschen von 11 bis Ende 60 in einer Hütte, durften erfahren wie bereichernd es ist, wenn alle einen sinnvollen Beitrag zur Gemeinschaft beitragen.
    Ich wünschte wir würden regelmäßig solche bereichernden Erfahrungen sammeln.
    Hier wird in kurzer Zeit so viel voneinander gelernt, das kannst du in kein Schulbuch packen! Lernen durch (er)Leben statt im Fach.

    Das „Haus der Begegnung“ in einem kleinen Bergdorf im Tessin, dass aus der 68er Bewegung entstanden ist, ermöglicht bis heute Menschen Raum zur Entfaltung. Es ist beeindruckend, wie stark der Wille und die Überzeugung gewesen sein muss, einen solchen Ort in dieser Lage zu erschaffen und vor allem zu erhalten.

    Danke Schangli für deinen Willen, deine Überzeugung und deine Hingabe für diesen Ort und danke für deine offenen Türen! Wir nehmen den guten Spirit mit auf unsere Reise. Wir sehen uns am Meer ;-)
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