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- Day 1,354
- Wednesday, September 24, 2025 at 10:13 AM
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 641 m
FranceLimans43°58’51” N 5°44’44” E
Longo Maï - Limans
September 24 in France ⋅ ⛅ 10 °C
Es ist eine Weile her, heute in einem Café mit dem Meer im Rücken, komme ich endlich dazu die letzten Stationen auf der Europareise Revue passieren zu lassen…
Im Süden Frankreichs befindet sich eine der 10 Kooperativen der Longo Maï. In Limans Leben und arbeiten in vier kleinen Dörfern 100 Menschen miteinander. Hier haben wir 3 Wochen im September verbracht.
„Die Gemeinschaft „Longo Maï“ ist ein lebendiges Experiment zwischen Selbstverwaltung, Solidarität und gesellschaftlicher Verantwortung.“ (Natalia)
Alle arbeiten sie für die Gemeinschaft und erwerben gemeinsam, was sie für ein erfülltes Leben brauchen.
In verschiedensten Werkstätten, Höfen und auf den Feldern entsteht Kleidung, Brot, Milch, Gemüse, Obst, Öle, Tofu und vieles mehr.
Wir durften drei Wochen mit ihnen leben, ihre Gemeinschaft kennenlernen und ihnen bei der Arbeit helfen.
Wie unterschiedlich die Beziehungskultur in verschiedenen Gemeinschaften ist, wird hier für mich sehr spürbar.
Es ist die erste Gemeinschaft, die eine starke aktivistische Ausrichtung hat und sich von Spiritualität eher distanziert, auf der Lernreise.
Ich nehme war, dass alle körperlich viel aktiv sind, es herrscht ein schnelles Tempo, Produktivität bei gleichzeitiger Gelassenheit, wie die Dinge erledigt werden.
Es tut gut zu merken, wie die Arbeit auf dem Feld direkt auf unseren Tellern landet. Zu wissen, dass 2/3 der Lebensmittel hier direkt vom eigenen Anbau sind ist ein Genuss.
Das Essen hat in der Gemeinschaft einen hohen Stellenwert. Die französische Küche hat uns immer wieder aufs Neue überrascht!
(Franzi)
„Es ist kein isolierter Ort, sondern mehr ein Netzwerk, dass offen ist für Verbindungen und Verflechtungen außerhalb. Viele hier fahren auch regelmäßig weg – auf Plena in anderen Kooperativen, um politische Veranstaltungen mitzugestalten oder auch aktuell nach Palästina. Die Menschen hier wollen auch außerhalb der Kooperative wirksam sein.
Einmal pro Woche gibt es eine Vollversammlung. Dort werden anstehende Projekte besprochen, wo gerade Unterstützung gebraucht wird und welcher Besuch erwartet wird. Auch Einladungen zu gemeinsamen Film- oder Spieleabenden und Ausflügen entstehen hier.
Durch internationale soziale und ökologische Solidarität versucht Longo Maï auch über die eigene Gemeinschaft hinauszuwirken. Besonders sichtbar wird das in der Arbeit mit Saatgut – als Ausdruck von Selbstbestimmung. Getauscht und weitergegeben wird auch über Grenzen hinweg, etwa an Initiativen und Landwirt*innen im Nahen Osten, die sich von Systemen struktureller Abhängigkeit unabhängiger machen wollen. Saatgut wird als potenzielle Infrastruktur der Souveränität verstanden: Es steht für die Möglichkeit, Ernährungssysteme nach eigenen ökologischen Bedingungen und kulturellen Bedürfnissen zu gestalten und weiterzuentwickeln. Indem lokal angepasste und widerstandsfähige Pflanzen gezüchtet und geteilt werden, entsteht ein Netzwerk gegenseitiger Stärkung – besonders dort, wo Abhängigkeiten von globalen Märkten Alternativen erschweren.“
(Natalia)
„Ein Ort an dem ich lernen durfte was wir Menschen alles gemeinsam als Gruppe möglich machen können und das wir tatsächlich unabhängiger vom Kapitalismus leben können.
Auch durfte ich feststellen dass mir Gruppenprozesse, Raum für Begegnung und Beziehungsarbeit mit den Menschen mit denen ich zusammen lebe und wohne wichtig ist.“
(Sonja)Read more





