Liberia
Grand Cape Mount County

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Travelers at this place
    • Day 76

      Nach Robertsport

      March 20 in Liberia ⋅ ☁️ 32 °C

      An unserem gestrigen Übernachtungsplatz sollte einmal eine Brauerei entstehen. Zumindest erzählt uns das der Besitzer des riesigen bereits angeschobenen Baufeldes. In sha Allah!
      Bei der Weiterfahrt nach Robertsport ist plötzlich ein seltsames Geräusch hinten rechts zu hören. Ich fürchte schon die Lauffläche des Profils hat sich gelöst. Die rechte hintere Box hinter dem Radkasten hängt herunter und streift am Rad. Die Gasflasche, Radwerkzeug und aller sonstiger Inhalt wird kurzerhand nach innen verstaut und der Lose Kasten mit Spanngurten nach oben gezogen und provisorisch befestigt. Natürlich wollen uns gleich wieder Einheimische helfen. Ein Schlosser mit modernen WIG- Gerät weiß aber gleich, dass er Alu nicht schweißen kann und große Hohlnieten hat er nicht. Da ich auch nur noch 2 Stück davon habe, den Rest haben die Burschen in der Werkstatt für das Riffelbleche bei der Stoßstange verbraucht, fange ich erst gar nicht an, selber zu reparieren. Wir wollen bei einem Alufensterbauer nach geeigneten Nieten und evtl Profilen fragen. Normalerweise trifft man alle 50 km mindestens auf einen. Bis kurz vor Robertport taucht aber keiner auf, dafür erspäht Julia das Firmenschild von einem der Libanesen vom Strand. Wir fahren in den großen Steinbruch und der Securiti zeigt uns den Weg zum Sales Manager. Diesmal nehme ich mir Julias Rat zu Herzen. Wir machen erst mal eine halbe Stunde smalltalk und trinken Nescaffe in seinem modernen und bestens klimatisierten Haus. Beim Verlassen seines Luxusbunkers, zeige ich ihm nur so nebenbei unser neues Problem. Sofort wird ein Arbeiter herangehen, der sogleich weiß was zu tun ist. Wir fahren zur großen Werkhalle vor, in der sonst die riesigen CAT Radlader und Muldenkipper repariert werden. Der Bursche hat genau die Hohlnieten die ich suche. Ich mache erst einmal provisorische Stecker mittels Quetschverbinder an das Kabel seiner Bohrmaschine, denn wie hier üblich werden nur die zwei blanken Enden der flexiblen Kabel in das Verlängerungskabel gesteckt. Da der Bursche weiß was er tut, ist alles in kurzer Zeit fachgerecht repariert. Zusätzlich wird auch noch der hintere Quersteg mit vernietet, was zusätzliche Stabilität bringt. Ich nutze die Gelegenheit schamlos aus und lass auch vorsichtshalber am linken Kasten Verstärkungsnieten anbringen. Dann wird etwas umgebaut um etwas Gewicht aus den Alu Staufächer zu bekommen und schon geht's weiter. Die letzten 25 Meilen geht es über eine breite und gut ausgebaute Piste mit viel weniger Schlaglöchern als die Zufahrtstraße nach Monovria. Julia meint ohnehin das seien keine Schlaglöcher, sondern Fallgruben 😄
      Bei einer kurze Brotzeit direkt am See im weißen Quarzsand erhalten wir einen Anruf von der Logistic Firma. Sie bräuchten morgen unsere Pässe für das Visum für die Elfenbeinküste.
      Julia will unbedingt nach Robertsport, vermutlich weil es dort guten Lobster geben soll. Also schnell weiter, sind ja nur noch 12 Meilen davon entfernt . Der Ort ist ein aufgeweckter, touristisch gut erschlossener, alter Fischerort mit Surfmöglichkeit. Am Surfclub gibt es Stellplätze, Duschen und WC für die üblichen 5 $ pro Person. Wir treffen dort ein Schweizer Pärchen die mit ihrem Hyundai mit Dachzelt unterwegs sind. Beim Essen gesellt sich noch eine junge litauische Weltenbummlerin dazu und beim Shisha rauchen verkomplettiert sich die Runde mit einem jungen Spanier und einer älteren gebürtigen Armenierin. Ich mache Julia den Vorschlag, dass ich morgen alleine mit der Enduro die 70 Meilen zurückfahre und somit wird es eine lange Nacht mit interessanten Gesprächen.
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    • Day 77

      Auf der Jagd nach einem Visum

      March 21 in Liberia ⋅ ☁️ 28 °C

      Wie besprochen bin ich frühmorgens mit der Husky nach Monovria zur shiping Firma aufgebrochen, um die Pässe abzuholen. Ich sollte um 12.00 Uhr da sein, dank Racing Tempo bin ich 1 h früher ds. Selbst ein kleiner Zwischenfall bei der Polizeikontrolle zur Zufahrtsstrasse nach Manovria hat mir nicht viel Zeit gekostet. Der Sheriff wollte dass ich rechts rausfahre. Meine Erklärung das ich in Eile bin und einen wichtigen Termin in der Stadt hätte, hat ihn nicht beeindruckt. Genau so wenig wie mich sein Gehabe. Kurzerhand hab ich das Mopped hinter einem LKW durch die Absperrung geschoben. Bis sie das registrien, bin ich mit dem Vorderrad schon drüber. Ein kurzer Ruck reicht und die Schnur reißt. Ich laß die Husky an, spring auf (Kupplung geht ja immer noch nicht) und fahr im wheele davon. Ich überlege kurz ob das so clever war, da ich ja wieder zurück muss aber für lange Diskussionen fehlt mir die Zeit und Laune. Die Pässe waren natürlich noch nicht fertig, aber due du ke Sekretärin versorgt mich wenigstens mit eiskaltem Mangosaaft. Ich nutze die Zeit um bei einem Motorradhändler vorbei zu schauen, den ich unterwegs nicht weit weg von der shipping Firma gesehen habe. Zunächst kaufe ich mit Hilfe des Gehilfen in den umliegenden kleinen Buden, Dichtungen die für die beiden Handbremszylinder, die vielleicht passen könnten. Zwischenzeitlich kommt der Chef und verspricht mir eine neue Pumpe. Das Teil scheint aber nicht zu funktionieren. Auch nicht mit extra gekauften 2Tackt Öl. Nach 2 h gebe ich auf. Der Chef leiht mir eine 125 er ausgelutschte Yamaha, mit der ich zur shipping Company zurück fahre. Dort treffe ich Stephan, den Junior Manager, der mir aber auch nur mitteilt, dass heute lediglich der Eintrag unseres temporari Liberia Residenz erledigt sei. Nachdem ich meiner Enttäuschung Luft gemacht habe, verspricht er mir aber hoch und heilig das morgen alles erledigt sei.
      IN SHA Allah - hilft in dem Fall nix, er ist Christ.
      Ich fahre zurück zur Wwrkstatt, wo die Jungs mittlerweile Seife gekauft haben haben. Wozu, haben sie mir nicht verraten. Ich nutze fahre derweilen noch zu einem Windows Maker um Nieten zu kaufen. Da er nur kurze hat, schickt er mich zu einem chinesischen Grosshändler. Der Chinese war anfangs sehr unfreundlich, er hätte keine Nieten. Doch sein Gehilfe langt schon hinter ihm ins Regal und zieht eine grosse Packung heraus, genau die, die ich suche. Zunächst will er mir nur die 1000 Stück Packung verkaufen, doch dann geht es auch mit einer Handvoll. Aber freundlicher wird das Schlitzauge doch nicht. Zurück bei der Werkstatt steht die Husky schon am Gehweg und die Kupplung funktioniert einwandfrei. Der Chef will noch eine Probefahrt machen und ich warne ihn, er soll mit dem Gasgriff vorsichtig umgehen.
      Ob das wohl gut geht? Die 125 TVS oder max 225 die sie hier fahren, sind im Vergleich zur 510er eher wie auffrisierte Mopeds. Mit mit einem breiten Grenzen kommt er zurück und ich fahre mit Vollgas, weil es schon wieder dämmert Richtung Robertsports. Während der ganzen Fahrt überlege ich, was ich wohl am Polizeiposten mache: links oder rechts durch den Busch vorbei? Aber es scheint kein Weg zu geben.
      Mit Vollgas im Wheelie durch oder doch am besten einfach entschuldigen und reden?
      Also Rolle ich langsam auf die Polizeistation zu und der erste fragt mich schon, ob ich heute morgen schon da gewesen sei? Und schon schiesst der Alte der mich morgens aufhalten wollte um die Ecke: "This is the guy!" Es kommt dann auch noch der junge Chef. Ich erkläre ihm: "sorry, I know it was not alright this morning, but I was in hurry. I want to apologize." Ich setze dabei die Unschuldsmine auf. Der alte lamettiert noch, aber der Junge sagte, "he apologize, let him go"
      Mittlerweile wird es schon ganz schön duster und die entgegenkommenden Autos blenden in der zerkratzten Brille, so dass ich diese immer abnehmen muss. Ab der Abzweigung nach Robertssport ist ohnehin nur noch Piste angesagt und da gibt es keinen Gegenverkehr, so meine Hoffnung. Im Scheinwerferlicht der Husky werde ich irgendwann mal von einem Moped mit drei Mitfahrern eingeholt. Das kann es nicht sein! Also fahre ich parell mit ihm, im zweifachen Scheinwerferlicht auf der breiten Piste weiter. Dies erinnert mich an Tunesien, als ich mit Herbert im Parallel Flug des Nachts vom Krankenhaus, wo wir unseren dicken Freund Andi hingebracht haben, zurück zu unserem Camp durch die Wüste gleite.
      Irgendwann bleibt er beim letzten Dorf stehen und ich fliege alleine im race Tempo weiter. Gegen 21 Uhr komme ich völlig verdreckt, aber happy, wie beim Zieleinlauf der Dakar bei unserer JuSe an und bekomme von meiner Frau ein gutes Abendessen vorgesetzt!
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    You might also know this place by the following names:

    Grand Cape Mount County, LRCMT, Q1047921

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