Potosí - Silber, Staub und Blut
20–22 Nis 2024, Bolivya ⋅ ⛅ 18 °C
Auf dem Weg zu unserem nächsten Freiwilligen-Aufenthalt nehmen wir den Weg über die Stadt Potosí, wo wir für zwei Nächte bleiben. Potosí ist die einstmals größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und hat eine sehr spezielle Geschichte. Bereits die Inkas bauten die reichen Silbervorkommen des über der Stadt thronenden "Cerro Rico" ab. Während der spanischen Kolonialisierung wurden sowohl indigene als auch afrikanische Sklaven in die Mienen geschickt und starben dort zu hunderttausenden an der harten Arbeit und den Unfällen. Schätzungsweise stammt ein Großteil der weltweiten Silbervorräte aus den Mienen des Cerro Rico. Noch heute arbeiten dort über 10.000 Menschen unter noch immer prekären Bedingungen, teilweise auch Kinder ab 12 Jahren. Hauptsächlich wegen der Staubbelastung, aber auch wegen der vielen Unfälle, werden die "Mineros" meist nicht älter als 55 Jahre. Wir entscheiden uns dennoch mit gemischten Gefühlen für eine Tour in die Minen, da der wachsende Tourismus eine alternative Einkommensquelle für ehemalige Mineros darstellt. Wir bekommen zunächst Overall, Stiefel und Helm und besuchen dann den Minenmarkt, auf dem sich die Mineros mit Koka-Blättern, 96%-igem Alkohol und dort legal erhältlichem Dynamit eindecken. Dann gehen, kriechen und klettern wir durch eine der kolonialen Minen, in denen aber auch heute noch weniger wertvolle Mineralien abgebaut werden. Wir bekommen von unserem Führer (der dort bereits selbst gearbeitet hat) Einblicke in die Arbeitsweise, die Geschichte, Unfälle & Gesundheitsfolgen sowie über die ganz eigenen Bräuche in der Mine. So beschenken die Mineros z.B. die Teufelsgestalt "El Tio" (der Onkel), im Austausch für Unversehrtheit & reiche Funde. Selbst mit unserem Vorwissen ist die Tour echt harter Tobak und wir sind froh, als wir wieder im Sonnenlicht stehen. Anschließend erkunden wir noch ein bisschen die Kolonialarchitektur und beschließen den Tag (ungeplant) zusammen mit Kris und Sam aus unserem Hostel bei jeder Menge des lokalen Bieres, das durch die Lage der Stadt auf über 4.000 Meter aus der angeblich höchsten Brauerei der Welt stammt. Am nächsten Morgen genießen wir das üppige Hostelfrühstück inkl. Pancakes, bevor wir uns mit einem "Truffi", einer Art Linientaxi, auf den Weg ins 4 Stunden entfernte Villa Abecia machen...Okumaya devam et











Gezgin
Das ist schon krass eng :D