- Visa resan
- Lägg till bucket listanTa bort från bucket listan
- Dela
- Dag 17
- tisdag 15 juli 2025 03:00
- 🌙 20 °C
- Höjd över havet: 182 m
Förenta staternaPort Washington43°23’16” N 87°52’1” W
Fischen auf dem Lake Michigan

Meine Gastmutter weiß, dass ich, obwohl ich in Deutschland nie angle, es immer gerne mache, wenn ich nach Wisconsin komme.
Früher fand ich Angeln langweilig – oder noch schlimmer: dabei zuzuschauen. Heute ist beides erstaunlich entspannend, erholsam, interessant und trotzdem ein bisschen bis sehr spannend. Wenn man sich darauf einlässt, ist die Zeit meist recht kurzweilig und es bleibt spannend, weil jederzeit etwas passieren kann. Den ganzen Tag in der Natur am oder besser, mit einem Boot auf dem Wasser zu verbringen, ist auch einfach schön.
Also hat Cheryl als kleine Überraschung für mich mit einem Freund, Reid, aus Juneau vereinbart, dass wir am Dienstag auf dem Lake Michigan mit seinem Boot angeln gehen.
Reid angelt schon sein ganzes Leben lang. Heute hat er mehrere Kinder und Enkelkinder, die er zusammen mit seiner Frau gerne mit auf sein Boot nimmt. Dieses lagert in der Nähe von Port Washington, einer Stadt am Ufer des Lake Michigan. Wir sind also um drei Uhr morgens in Juneau losgefahren, haben das Boot in der Lagerhalle geholt und ins Wasser gelassen. Gerade als wir auf den See raus gefahren sind, ging die Sonne auf – und es sollte ein superschöner Tag werden.
Der Lake Michigan kann oft unruhig sein und obwohl er ein geschlossener, aber sehr sehr großer See ist (man kann die andere Seite nicht sehen) können die Wellen durchaus ungemütlich werden. Heute hatten wir kaum 30 Zentimeter Seegang und viel Windstille, sodass das Wasser teilweise spiegelglatt war.
Reid hat sich um das Setzen der Angeln und Köder gekümmert. Cheryl und ich durften mit den Fischen kämpfen und versuchen, sie ins Boot zu holen. Laut der Wisconsin Fishing License darf man pro Person drei Leinen im Wasser haben. Also haben wir zu dritt neun Angeln aufgebaut – in verschiedenen Konstellationen. Manche wurden mit einem Schwimmer an der Oberfläche hinter dem Boot hergezogen. Andere hatten ein Bleigewicht, mit dem sie auf eine bestimmte Tiefe abgesenkt werden konnten, sodass der Köder dort gehalten werden konnte.
Die Köder waren sogenannte Spoons – bunte , metallisch glänzende, fischähnliche "Löffel", die alle eigene Namen haben.
Zum Beispiel Blue Jeans, Green Frog, Black Ice, Burned Bread, Bad Toad oder Crab Cakes.
Reid ist oldschool. Er und seine Agelfreunde Funken auf dem Wasser. Damals haben das alle so gemacht und nicht, wie er sagt, „wie heute alles mit dem Smartphone“. Schon auf dem Weg zum See hat er über den vorher ausgemachten Funkkanal 7 von seinen Fischerbuddies gehört, was sie heute vorhaben, wo sie fischen und ob man sich später vielleicht auf dem Wasser sieht oder am Ufer trifft (ist beides passiert). Als wir dann auf dem Wasser waren, kamen immer wieder Funksprüche rein. Zum Beispiel von „Black Pearl“ oder „Gray Beard“ an „Red Rider“. Reid ist der Red Rider – weil er einen roten Truck und ein rotes Boot fährt. Ständig wurde über Funk durchgegeben, wo welcher Fisch gefangen wurde, auf welcher Tiefe, mit welcher Technik und mit welchem speziellen Köder-Modell. Dazu gab es Infos zur Fischsorte, zur Größe, manchmal auch zum Gewicht und natürlich, wo man als nächstes sein Glück versuchen wollte. Ich fand es super spannend, das alles zu beobachten, und habe viele Fragen gestellt und einiges gelenrt.
Wir waren an diesem Tag mittelmäßig erfolgreich, aber haben – für meine Verhältnisse – viele große Fische gefangen. Ein voller Effolg! Coho-Lachs und Rainbow Trout, also Regenbogenforellen. Direkt auf dem Boot ausgenommen und die Filets auf Eis gelegt. Zuhause haben meine Gastmutter und ich die Filets von den Schuppen befreit, die Gräten entfernt und sie in Portionen unterteilt. Obwohl wir nicht bis ans erlaubte Limit von fünf Fischen pro Person und Tag gekommen sind, haben wir zehn Portionen für je zwei Personen eingefroren (wir durften alles behalten, Reid geht oft genug fischen). Abends gab es dann ein Lachsfilet, ein Forellenfilet und eine kleine Forelle zum Abendessen.
Ich liebe die Seen Wisconsins, auch für den frischesten Fisch, den ich kenne.Läs mer
Resenär
Meeeega 🤩🥰