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  • Day 20

    Kochen, Kajak und Kormorane

    October 19, 2017 in China ⋅ ⛅ 12 °C

    Der erste Tag in Yuanshuo und es wartete ein straffes Programm auf uns. Also ging es für Chris gleich früh um 9:20 Uhr aus dem Hotel, da er einen chinesischen Kochkurs hatte. Steffi entschied sich dafür erstmal im Bett liegen zu bleiben und wollte sich später mit einer unserer Tourbegleitungen treffen. Der Morgen aus Chris Sicht gestaltete sich daher wie folgt: Zunächst hiess es einen Marktbesuch mit der Köchin zu unternehmen. Dieser Marktbesuch war teilweise vergleichbar mit dem Markt in Hongkong, war aber noch wesentlich extremer. Neben den mittlerweile erprobten Gerüchen und Anblicken, bot der Markt in Yuanshuo auch weitere „Köstlichkeiten“. So gab es Muscheln, Aale, Krebse und auch Frösche, die neben anderen Meerestieren und Seebewohnern angeboten wurden. Auch das Gemüse kam einem zwar bekannt vor, nur waren Farben und Formen ein wenig anders. Dabei stach vor allem die riesige Zucchini heraus (ein Mordsding). Daneben gab es aber auch ungewöhnliche Gemüsesorten, die in Europa vermutlich nicht so bekannt sind (wie z. B. Lotuswurzeln). Nach Fisch und Gemüse ging es dann zu den Fleischwaren. Da man es in China sehr frisch mag, lebte das meiste auch noch. So gab es Käfige voller Kaninchen, Hühner, Tauben (bei denen jeder passionierte Taubenzüchter sicher Tränen in den Augen hätte) sowie Katzen und Hunde. Unsere Köchin, die uns über den Markt führte, ermahnte uns jedoch keine Vorverurteilungen zu treffen und auch keine zu dichten Fotos zu machen (hierzu aber noch später). Neben diesen Tieren gab es auch bereits abgehangenes Fleisch (u. a. auch Hunde). Der Geruch war sehr streng und nach Chris empfinden unangenehmer als der Anblick (so empfanden es auch die übrigen Begleiter der Gruppe). Auf Nachfrage wurde Chris jedoch bestätigt, dass nicht alle Hunde und Katzen gegessen werden, sondern es hierfür besondere Rassen gibt. Hintergrund der Frage war nämlich, dass viele Chinesen Hunde und Katzen als Haustiere halten und scheinbar sehr viel Geld und Zeit in diese Haustiere stecken (vor allem lieben sie hier fluffige Katzen und Hunde). Nach dem Marktbesuch ging es zur Kochschule (was in einem Restaurant integriert war). Dort angekommen, wurde uns erstmals gesagt, was gekocht wird. So wurden Schweinefleisch Süß-Sauer, Gan Bao Chicken und Dumplings zubereitet. Im Prinzip starteten wir mit dem Schnippeln der Zutaten und später ging es dann ans Eingemachte, da nur noch die Befehle kamen „Fire Out“ und „Fire On“ und abwechselnd jede Menge kleingeschnippeltes Zeug zusammen mit Austernsauce und anderen regionalen Gewürzen in den Wok geworfen wurden. Die Gruppe hatte dabei aber jede Menge Spaß. Am Ende durften wir dann unsere drei zubereiteten Gerichte essen. Chris meinte hierzu, dass es sehr gut war, nur die Süß-Sauer Sauce zu sauer wurde (selbst schuld). Um 13:30 Uhr war er dann wieder im Hotel, wo Steffi jedoch nicht aufzufinden war. Der Morgen aus Steffis Sicht: Nachdem es um 10:00 Uhr an der Tür klopfte und das Wort „Housekeeping“ gefallen ist, wurde Steffi langsam wach. An der Tür wartete jedoch Katha (eine unsere Reisebegleiterinnen), die erstmal von Steffi wieder losgeschickt wurde. Da Katha bereits Hunger hatte, nutzte Steffi die Zeit sich fertig zu machen. Anschließend wurde Yuanshuo bei Tageslicht erkundet. Zunächst ging es in einen Park, in dem Leute Karten spielten (die haben hier eine andere Form), Musikinstrumente spielten (die ähnlich einer Geige sind) und Karaoke gesungen wurde. Auch hat dort eine Frau kaltes und warmes Essen angeboten. Steffi und Katha waren zudem die Models von Yuangshuo, sodass der Park auch einem Catwalk mit Blitzlichtgewitter von allen Seiten entsprach (die Chinesen machen hier ständig offen oder heimlich Fotos von uns). Auch Steffi ging später zu dem Markt, wobei die Hemmschwelle hier Fotos zu machen bei ihr geringer war (aber der Markt war auch schon wesentlich leerer und es sah nicht so aus, als wenn jemand etwas dagegen hatte). Dabei sah sie auch die hinter den Ständen stehenden Käfige mit Tieren und auch einzelne Tierteile die verkauft wurden (z. B. Schweineköpfe). Nach einem weiteren Spaziergang ging es dann Mittagessen (Dumplings), dabei fiel auf, dass viele Restaurants große Kuscheltiere an die Tische setzen, was teilweise ein wenig skurril wirkt. Später im Hotel angekommen, hieß es auch wieder fertig machen, denn 14:30 Uhr ging es für uns beide weiter zum Kajaking. Nach gut einer halben Stunde Fahrt mit dem Bus kamen wir an einem Fluss, von dem es dann auch gleich losgehen sollte. Die Landschaft drumherum war schön und zeichnete sich durch die hohen einsamen Berge aus (wir müssen unbedingt mal nachschlagen, wie die heissen, aber Google ist hier ebenfalls nicht freigeschaltet). Ab und zu fuhr ein Boot mit chinesischen Touristen an uns vorbei, die uns stets zum Winken motivieren und fleißig Fotos von uns machten. Nachdem wir ein paar Wettrennen machten, auf Grund liefen und gute 2 Stunden gepaddelt hatten, ging es auch wieder zurück. Auf der Busfahrt zurück, merkte man den Leuten dann auch die Müdigkeit langsam an und so verbrachte Chris die meiste Zeit mit schlafen. Zurück in Yuanshuo war es mittlerweile 18:00 Uhr und wir trafen uns bereits 19:00 Uhr um uns die Kormoran-Fischer anzusehen. Gesagt getan ging es schnell in einen Imbiss, in dem leider nicht verstanden wurde, dass Steffi kein scharfes Essen wollte. Leider bekam sie scheinbar den Part mit extra Chilis, sodass ihr das Essen viel zu scharf war. Auch die anderen Begleiter aßen hier nicht auf (teilweise ungewohnte Aromen, Stäbchen oder Scharf). Chris war hingegen gnadenlos wie eh und je (wobei er im Gegensatz zu einigen unseren Begleitern ausgezeichnet mit den Stäbchen essen kann) und verputzte seine Portion in Rekordzeit. Pünktlich 19 Uhr und umgezogen vom Kajaking wurden wir dann mit dem Bus zu einem Fluss gebracht. Dort angekommen wurden wir auf ein Boot gesetzt und konnten dann einen Kormoran-Fischer bei der Arbeit beobachten. Dabei wurde er stets von den Kormoranen begleitet, die immer in der Nähe seines Bootes schwammen. Die Kormorane selbst werden über Jahre hinweg trainiert. Dabei wird Ihnen der Hals zugebunden, sodass sie die Fische nicht hinunterschlucken können. Den Vögeln wird dann der Fisch entnommen und diese fangen dann den nächsten Fisch. Zwischendurch werden den Kormoranen dann kleine Fischstücke gegeben, die sie schlucken können. Das ganze war jedoch sehr touristisch und ging nur eine knappe Halbe Stunde. In Yuangshuo zurück gingen wir noch ein wenig durch die Stadt und aßen eine Waffel (nach einer Woche chinesischen Essen gab es einen Drang nach bekannten Geschmacksaromen). Anschliessend ging es dann auch ins Bett.Read more