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  • Day 30

    Ein Tag bei den Mönchen in Shaolin

    October 29, 2017 in China ⋅ ☀️ 14 °C

    Es ging gleich früh am morgigen mit dem Bus nur einige Straßen weiter zum Shaolin-Kloster. Ja genau das Shaolin-Kloster. Ort mystischer Mönche und spiritueller Weisheiten. Geburtsort des Kung Fu und Pilgerstätte des Zen-Buddhismus. Im Prinzip kann man sich das aber ein wenig wie einen Freizeitpark vorstellen. Man bezahlt Eintritt und hat damit Zugang zu diversen heiligen und nicht so heiligen Stätten, Bauwerken und Wanderwegen, während einem Unterwegs verschiedene Händler Wasser, Süssigkeiten und weitere Getränke für einen überteuerten Preis anbieten. Um es vorweg zu nehmen: es war dennoch toll! Zunächst ging es zum Dharma Cave. Dabei handelt es sich um eine Höhle in den Bergen, in dem ein Buddhist 9 Jahre gelebt und gebetet hat (Dharma). Hintergrund hierfür ist, dass er aus Indien nach Shaolin kam, da er dort Mönch werden wollte. Da die Mönche jedoch noch nie einen Ausländer zu Gesicht bekamen, wiesen sie ihn ab. Da auch weitere Aktionen Dharmas nichts an diesem Umstand ändern sollte, ließ er sich auf einem nahen Berg im besagter Höhle nieder, da er den Ort aufgrund der Täler und Berge für ideal erachtete. Nach einiger Zeit bekamen die Mönche großen Respekt vor Dharma und es kam jemand zu ihm, der sein Schüler werden wollte. Dies lehnte Dharma ab und meinte, dass dies nur geschehen soll, wenn der Schnee sich rot färbe. Da es tiefer Winter war und roter Schnee auf natürliche Weise nicht entsteht, kam der willige Wannabe-Schüler auf die glorreiche Idee sich einen Arm abzuhaken!! Tada und es gibt roten Schnee. Von dieser Willenskraft tief beeindruckt nahm Dharma ihn als Schüler an. Dharmas Art und Weise führte schließlich zum Zen-Buddhismus und zu traditionellen Robbe der Mönche, die nur einen Ärmel hat. Der fehlende Ärmel soll die Opferbereitschaft von Dharmas Schüler darstellen. Weiwei unser Guide erklärte uns dabei auch noch einmal den Unterschied zwischen Kung Fu Meister und Buddhismus Meister. Dies sind zwei verschiedene Disziplinen, die auch unterschiedlich gelebt werden können. Die Mönche selbst leben streng vegetarisch und meiden es auch Pflanzen zu beschädigen. Heirat und Kinder sind ebenfalls verboten. Der traditionelle Kurzhaarschnitt symbolisiert dabei die Aufgabe der eigenen Herkunft (Haare werden von den Eltern weitergegeben). Da der Dharma Cave recht hoch in den Bergen liegt, hiess es Wandern. Zunächst bis zum Fuß des Berges und anschließend die 1.999 Stufen (nicht mitgezählt) bis zur Höhle und zur Spitze, wo sich eine Statue Dharmas befindet. Das Wetter war wie üblich auf unserer Seite und es gab wunderschönen Sonnenschein. Der Ausblick auf das Tal mit dem Kloster und den 1.999 Stufen war wunderschön, sodass wir hier auch eine längere Pause einlegten bevor es den ganzen Weg wieder zurück gehen sollte. Nach anschließender Wanderung nach uBern gingen wir weiter bis zum Pagodenwald. Wir hatten keine Idee, was das sein sollte, waren aber von den uns bietenden Blick begeistert. Dabei handelt es sich um einen Friedhof der dortigen Mönche. Die Pagoden selbst sind große Bauwerke, die mehrere Ebenen enthalten können. So mehr ein Mönch in den Geheimnissen des Buddhismus eingewiesen ist, umso mehr Ebenen enthält dann sein Grab. Weiter ging es dann zum Shaolin Tempel selbst. Dabei handelt es sich um eine große Anlage, in der mehrere Tempel, Pilgerstätten und Schreine öffentlich zugänglich sind. Dort roch man überall den Weihrauch und sah Gläubige beten. Die Tempelanlage bestand durchgehend im Pagodenstil und wurde über Jahrhunderte Hinweg aufgebaut und ausgebaut. Nachdem wir einmal durchgegangen sind, ging es weiter zur Kung Fu Show der Mönche, die im Prinzip derjenigen von gestern entsprach. Sie war aber deutlich professioneller aufgezogen. Nach dem Abschluss der hieß es dann „Exit through the gift shop”. Auch an diesem mystischen Ort musste man durch einen Souvenirladen, der allen möglichen Quatsch verkaufte. Irgendwie hat das den Eindruck doch wesentlich getrübt. Und irgendwie scheinen die Chinesen auf diesen Quatsch auch völlig abzugehen. Anschließend ging es zurück ins Hostel, wo wir ein paar Stunden zum Packen und Essen hatten. Dann hieß es auch schon wieder in den Bus zum nächst größeren Ort zu fahren und dort den Nachtzug nach Peking zu nehmen. Da gerade das 90. Kommunistische Jahrestreffen in Peking stattfindet, sind die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch. So wurden einigen aus der Gruppe die Deos und Haarsprays abgenommen, die ein entflammbar Symbol trugen. Unser Guide meinte, um die Übernachtung in einer chinesischen Arrestzelle zu vermeiden, sollten wir unsere entsprechenden Flaschen wegwerfen. Auch Taschenmesser sollten bestmöglich weggeworfen werden, da hier nicht nur eine Arrestzelle droht. So gab es auch zwei Sicherheitskontrollen. Unser Guide meinte, dass auch im Zug und in Peking selbst weitere Kontrollen auf uns warten (was aber nicht der Fall war). Uns so endete der Tag im Nachtzug.Read more