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  • Day 81

    Mit einem Taxi durch Santa Cruz

    December 19, 2017 in Bolivia ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem wir durch kleine bolivianische Dörfer fuhren, kamen wir mit Verspätung dann auch irgendwann in Santa Cruz an. Die Dörfer selbst waren einfach gehalten und hatten keine befestigten Straßen. Autos gibt es hier kaum und die meisten Menschen sind daher mit dem Motorrad unterwegs. Die Häuser sind mit rotem Backstein gehalten und mit einfachen Wellblechplatten bedeckt. Die Händler verkaufen ihre Waren einfach an der Straße und es liegen ungeordnet Klamotten auf den Tischen der Händler. Die Kleidung ist traditionell und wird nicht nur zur Belustigung der Touristen getragen, sondern ist hier ein tatsächlicher Bestandteil des Alltags. In Santa Cruz angekommen, fand sich jedoch eine Stadt vor, die ein wenig moderner wirkt als die Dörfer durch die wir gefahren sind. Vom Bahnhof nahmen wir ein Taxi und da die Taxifahrer nach der Anzahl der Personen bezahlt werden, war der Fahrer bemüht uns alle sechs - mit Gepäck - im Auto unterzubringen. Es war daher ziemlich eng. Wir fuhren aber glücklicherweise nur in den Innenstadtring. Die Stadt selbst ist nämlich in verschiedene Ringe eingeteilt, an denen man das Wachstum der Stadt betrachten kann. Santa Cruz hat sich seit den 1950ern von einer kleinen unbedeutenden Stadt zur größten Stadt Boliviens (mit knapp 1,5 Mio. Einwohnern) gemausert. Demzufolge gibt es hier die einzige Mall des Landes, den einzigen Wasserpark des Landes und die Einsamkeit und Ursprünglichkeit der ländlichen Gegenden ist hier nicht so ausgeprägt. Architektonisch hat demzufolge auch nur der innerste Ring noch ein paar Kolonialbauten zu bieten, während die restliche Stadt verhältnismäßig neu ist. Die Straßen sind verstopft mit Autos und es erinnert uns ein wenig an den chinesischen Verkehr. Im Hotel angekommen, checkten wir ein (zum Glück waren die Zimmer schon fertig) und frühstückten für ein paar Dollar (Bolivien ist das wohl mit Abstand günstigste Land der gesamten Reise). Danach fuhr Steffi mit Pili mit dem Taxi zum Arzt, da die letzten Wochen mit viel Schwimmen, Tauchen und Planschen für verstopfte Ohren sorgten und Steffi daher bereits seit Tagen auf dem einen Ohr nichts mehr hörte. Es war daher Zeit für eine Ohrenreinigung bevor wir in die höheren Orte in den Bergen fahren. Was weder Steffi noch Pili wussten, war jedoch, dass in Bolivien bis Ende des Jahres sämtliche Ärzte streiken. Auch dies ist nicht allzu ungewöhnlich, da die Bolivianer als eines der streikfreudigsten Völker der Welt gilt. Davon ließen sich die beiden aber nicht einschüchtern und schrieben sich in der Notaufnahme ein, wo sie dann auch recht schnell drangekommen sind. Der Arzt wusste zwar nicht so recht, was er da machte (er war kein Spezialist für Ohren), konnte jedoch den Gehörgang befreien. Und nach ein paar Tagen konnte Steffi auch wieder etwas hören. Während des Arztbesuchs trieb sich Chris im ersten Ring der Stadt herum und machte einen kleinen Spaziergang vorbei an der Kathedrale de Santa Cruz, dem Platz des 24. Septembers, Kunstgalerien und den Händlern auf der Straße. Womit dann auch die Top 3 der Must-Sees in Santa Cruz abgehackt waren. Chris und Steffi trafen sich dann wieder im Hotel, wo sie sich fertig machten und dann mit Pili zu der einzigen Mall Boliviens fuhren, da wir hier mit unserer Gruppe ins Kino wollten und Santa Cruz im Endeffekt auch nicht soviel zu bieten hat (die Mall war Top4 der Must Do‘s in Santa Cruz). Wir aßen dort etwas im Food Court und liefen umher, da Chris für die Salzwüste und den dortigen Sternenhimmel (Pili versprach uns hier einen Blick auf die Milchstraße) noch einen neuen Gorilla-Pod wollte, da ein vertonter Hund seinen anderen als Beißstöckchen missbrauchte. Dies fanden wir leider nicht. Die Auswahl im Kino fiel dann - für Chris glücklicherweise - auf StarWars, da die anderen Filme in englischer Sprache leider nicht verfügbar waren. Da aber nicht alle Lust darauf hatten, ging Chris mit Steffi daher alleine. Während Steffi im Kino in den wirklich gemütlichen Liegesesseln einschlief, genoss Chris den Film. Danach ging es dann mit dem Taxi zurück ins Hotel, wobei wir an Bars mit viel Live-Musik und aufgehübschten Menschen (für uns ein wenig zu viel für einen Barabend) vorbeikamen.Read more