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  • Day 8

    Irkutsk

    March 6, 2017 in Russia ⋅ ☁️ 0 °C

    Der Tag begann mit einer letzten Dusche, weil am Abend der Zug nach Ulaanbaatar losfuhr und wir gewollt nicht die besten Sanitäranlagen in unserer Jurte erwarteten. Gegen Mittag, nachdem soweit alles gepackt war, nahmen wir uns nochmal einen Rundgang durch die Stadt Irkutsk vor. Bei Sonnenschein machten sie gleich einen viel freundlicheren Eindruck. Auf dem Markt deckten wir uns mit Brötchen ein. Wir holten noch Medikamente, Briefmarken und Postkarten.

    Zurück im Hostel fing das Drama an. Keiner war da, um uns aufzumachen. Wir warteten über eine Stunde im Treppenhaus und hakten für uns ab, das wir den Zug nicht mehr um 21 Uhr bekommen würden. Um halb 9 stand dann die Besitzerin dann endlich da. Sie hatte anstatt 19 Uhr 9 Uhr verstanden.
    Wir schnappten unser Gepäck und rannten los. Im ganzen Trubel, vergas ich meine Tagestasche, die ich in der Eile kurz abgelegt hatte, um meinen großen Rucksack aus dem Zimmer zu holen. Da war unser Proviant drin sowie alle anderen gekauften Sachen des Tages und natürlich meine Geldbörse. ZUM GLÜCK hatte ich mein Handy, Kamera und Reisepass in meiner Bauchtasche.

    Das alles wurde mir aber erst bewusst, als wir es doch noch so gerade rechtzeitig zum Zug schafften. Auf die Freude und Überraschung, dass es für uns nun doch in die Mongolei ging folgte die Ernüchterung. Aber nun gut. Es ist so, wie es ist und kommt so, wie es kommt... sagte der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.

    Den Weg vom Hostel zum Bahnhof hatten wir 3 Männern zu verdanken, die sich ein Taxi bestellt hatten und uns mitnahmen. Auch da haben wir wieder mehr draufgezahlt, aber in seiner Not macht man das dann einfach. A. saß vorne, während ich mich zu den drei Männern auf die Rückbank quetschte und ich hoffte nur, dass diese anständig waren. Auch wenn sie auf russisch irgendwelche Sprüche gedrückt haben und mehrmals laut lachten, verhielten sie sich ansonsten unauffällig.

    Im Vergleich zum vorherigen Zug war dieser schön und sauber. Wir hatten wieder ein 4er-Abteil zu zweit. Der einzige Nachteil war, dass dieser kein Speisewagen hatte. Wie blöd, dass ich meine Tagestasche im Hostel liegenlassen hab...

    Ich habe übrigens bis heute (2023) diese Tasche nicht wiederbekommen. Ich bat die Besitzerin sie mir zurückzuschicken. Die Portokosten konnte sie mit dem Kleingeld, was noch in meiner Geldbörse war bezahlen. Doch sie meinte, ich müsste ihr erst aus Deutschland einen Paketschein schicken und das war so kompliziert, dass ich irgendwann nach mehrfachen fragen aufgab. Inzwischen hatte ich hier in Deutschland eh alles neu beantragt.
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