• 13. Etappe nach Atapuerca

    2. april 2024, Spanien ⋅ 🌬 11 °C

    Upsi, die Herberge letzte Nacht war dezent konsvativ. Ich bin wirklich ein sehr genügsam Mensch, aber die Auskunft, dass ich kein Fleisch und Fisch esse, wurde mit einem ausschweifenden Monolog kommentiert, dass das eine spendenfinanzierte, arme, christliche Herberge ist und in der Bibel nichts davon steht, dass man sich vegetarisch ernähren soll und ein "echter Pilger" sowieso dankbar sein und keine Wünsche äußern soll... Es gab Linseneintopf und sie haben uns zwei Vegetarierinnen ein bisschen separiert, bevor sie das (sehr wenige!) Fleisch dazugepackt haben... Für mich war das absolut fein. War auch super lecker. Mehr wollte ich doch gar nicht. Aber die Hospitaleros waren der Ansicht das Thema sehr aufbauschen zu müssen und fügten im Laufe des Abends noch einige picksige Kommentare hinzu.

    Zudem dezent übergriffig und verurteilend gegenüber den "unechten" Pilgern. Um es kurz zu machen: ich habe mich nicht wirklich willkommen gefühlt. Aber sie waren nicht müde zu betonen, dass sie keinen "Pilger" abweisen, egal wann er ankommt. Ähm jaa,...
    Zum Glück war das Abendgebet optional und wir wurden nicht gezwungen.

    Die Herberge in Grañón war auch christlich und spendenbasiert, aber definitiv nicht verurteilend. Da war jeder Mensch willkommen, so wie er ist. Super spannend, wie unterschiedlich die spendenbasierten, christlichen Herbergen sein können.

    Der Weg nach Atapuerca war sehr schön. Zunächst ging es durch eine hügelige Landschaft nach Villafranca und anschließend durch einen schönen Wald auf über 1000hm hoch. In St Juan de Ortega hab ich meine erste Camino-Pizza gegessen und entlang einer wenig befahrenen Landstraße über Agés nach Atapuerca. Hier bin ich jetzt wieder in einer schönen, ruhigen, privaten Herberge. Und morgen gibt es ein Einzelzimmer in Burgos. Jipee!
    Læs mere