• Viva la Burocracia!

    September 15 in Germany ⋅ 🌧 15 °C

    Am letzten Sonntag sind wir mit dem Wohnmobil nach Berlin gefahren, um den primero paso für unseren neuen Lebensabschnitt zu machen: das Visum. Ohne das hieße es nach 90 Tagen schon wieder Koffer packen. Da es kein Konsulat mehr in Frankfurt gibt, blieb uns nur die Option nach Berlin zu reisen.

    Aus einem vermeintlich klaren und kurzen Behördengang wurde jedoch eine fast einwöchige Odyssee: endloses Warten, Unterlagenlisten abarbeiten, die sich vor Ort in Luft auflösten. Wir hatten im Vorfeld ein Dutzend beglaubigte Übersetzungen, Abschriften und Apostillen besorgt – hunderte Euro Aufwand – und am Ende war davon fast nichts nötig. Was auf der Website stand, war angeblich wichtig, in Berlin dann völlig unnötig. Stattdessen verlangte jeder Mitarbeiter neue Dokumente, die sein Kollege am nächsten Tag wieder für irrelevant erklärte. Und als wir dachten, endlich alles zusammen zu haben, scheiterte es am Schluss noch am Passbild – das passte dann auch nicht.

    Zwischen Botschaft, Kopierladen und Warteraum wurden wir zum Pendelverkehr gezwungen. Vier volle Tage später hielten wir endlich das ersehnte Visum in den Händen. Wenigstens hatten wir an Havel und Spree Glück mit unseren Stellplätzen – am Wannsee und beim Zoologischen Garten. So konnten wir Berlin als Familie intensiv erleben, bevor es nun wirklich losgeht: raus aus dem Hamsterrad, rein ins Abenteuer; der Flug ist gebucht!
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