• Mahlzeit Margarita

    October 8 in Venezuela ⋅ ☀️ 33 °C

    Einkaufen auf Margarita ist jedes Mal ein Abenteuer. Kaum betrete ich den Supermarkt, frage ich mich, ob ich versehentlich in einem Pariser Feinkostladen gelandet bin – Olivenöl für 28 Dollar, Butter für sieben. Da vergeht einem fast die Lust auf Spaghetti aglio e olio.

    Klar, die Inflation und der Bolivar haben ihre Eigenheiten. Trotzdem: Wieso importiert man Olivenöl aus Spanien, wenn hier Olivenbäume im Überfluss wachsen könnten? Und Butter – das ist ja nun kein Hightechprodukt. Kühe gäbe es genug.

    Aber gut, offenbar gilt hier das Motto: „Wer im Paradies lebt, zahlt auch himmlische Preise.“

    An der Kasse wird’s dann endgültig zur Geduldsprobe. Erst Passnummer angeben, dann werden die Waren im Schneckentempo gescannt. Beim Bezahlen herrscht Chaos – egal ob Dollar, Euro oder Karte. Wechselgeld gibt’s nur, wenn der Kassierer gute Laune hat, und wehe, dein 100-Dollar-Schein hat eine abgerissene Ecke.

    Bevor du raus darfst, kontrolliert noch ein „Stempel-Heinz“ den Einkauf und versieht alles mit einem offiziellen Hauch Bürokratie. Dann trägt dir jemand deine Dutzend Plastiktüten bis zum Motorrad – natürlich nicht ohne die Hand aufzuhalten. Willkommen im Supermarkt-Abenteuer Karibik.
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