• Auf das Timing kommt es an!

    Semalam, Perancis ⋅ 🌧 16 °C

    Aufgrund eines Versprechers von Anne vor ein paar Tagen, gibt es die nächste "Lunchbreak" erst in 800km, was ich ihr immer wieder gerne vor die Nase führe.

    Ab heute wird, wenn ich einen Wecker stelle, nur noch zwischen den 5 Minuten Takt gesetzt 1-4, 6-9, 11-14,... Zeitplanung mal anders gestalten bzw. aufbrechen

    Um 5:34 Uhr klingelt mein Wecker und um 5:59 Uhr sind wir wieder auf dem Hexatrek. Nach 1 Stunde 13 Minuten erreichen wir den Rainkopf (1305m) auf dem wir kurz die Aussicht genießen und dann dem Hauptkamm der Vogesen Richtung Grand Ballon folgen. Die Aussicht reduziert sich auf wenige Meter und der Regen beginnt leicht auf uns nieder zu fallen.

    Kurz nachdem der Regen zunimmt und die ersten Donner zu hören sind, kommen wir an der Hahnenbrunnen Hütte an, wo wir vorerst dem Wetter entfliehen. Anne genehmigt sich eine Tasse Tee und wir essen unser Frühstück, wobei eine Geburtstagsgesellschaft im Raum sitzt, wir aber nichts abbekommen. Nach einer Runde Code Names beschließen wir weiter zu wandern, da die Wolkendecke aufbricht und der Regen nachlässt. Da ruft mich in dem Moment mein Bruder an und wie wir kurze Zeit später wieder auflegen, ist der Regen ganz vorbei und die Sonne zeigt sich.

    Sehr geschmeidig verläuft der Weg weiter, bis es dann steil zum Grand Ballon (1424m) ansteigt. Wir genießen wieder eine herrliche Aussicht, wobei wir über dem Rheintal eine Gewitterzelle sehen, die sich gemütlich in unsere Richtung bewegt. Etwas weiter unten neben verschiedenen Restaurants suchen wir uns die erstbeste Bank aus und essen zu Mittag.

    Der weitere Plan ist dann weiter dem HT bergab zu folgen und wenn das Gewitter bei uns ist, einen Unterschlupf zu suchen. Schließlich laufen wir durch den Regen immer weiter, immer weiter, bis wir am Monument National du Hartmannswillerkopf ankommen. Dort legen wir eine kurze Pause ein, um uns diese anzuschauen und zu warten, bis der Regen weniger wird. Wie das Regenradar angibt hört dieser pünktlich nach 20min auf und wir gehen das letzte Mal für den Tag bergauf. Wir kommen an einem Gasthof vorbei, wo wir einen Brunnen suchen, um dann festzustellen, dass dieser erst beim nächsten Haus 200m weiter sich befindet.

    Die letzten Kilometer mit leichtem Regen, die Schuhe und Socken sowieso durchnässt und endlich die Hütte. Vor uns das Paar schon angekommen, was die Nacht vorher schon am gleichen Ort gezeltet hat. Diese haben den Ofen angemacht, um die nasse Kleidung zu trocknen und mit ein paar Kerzen ensteht eine heimische Atmosphäre. Der Regen wieder stärker prasselt auf das Dach und Anne und ich freuen uns über den gelungenen Tag trotz wechselhaften Wetter, was wir perfekt abgepasst haben.

    Zum Abendessen gibt es Curry-Instantnudeln mit Tuna, wobei das Curry Gewürz so scharf ist, sodass wir beide uns erstmal anhecheln. Da morgen wieder ein Einkauf ansteht esse ich noch alles was ich so finde und ich nicht mehr tragen möchte. Ich telefonier nochmal mit meinem Bruder, dehne mich und beende mit dem Bericht meinen Tag.
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