• Zwei Seiten eines Berges

    7月30日, フランス ⋅ ☀️ 24 °C

    So unterschiedlich wie Tal und Berg sind, so unterschiedlich sind Berge selbst je nach Region, aber auch je nachdem von welcher Seite man diesen betrachtet.

    Weit ins Tal startet der Tag und das Frühstück genießen wir am Fluss Roanne, wo ich mich und meine Kleidung mal ein bisschen wasche. Der Weg folgt anschließend wieder den nächsten Berg rauf zu einem Sattel und runter ins nächste Tal, wo ich entscheide, einen Wanderweg statts der Straße zu nehmen. Bei einer Kappelle finden wir einen markierten Wasserhahn und unweit auf einer Wiese im Schatten eines Baumes gibt es Mittagessen. Anfangs der Wind noch sehr verhalten, nimmt immer mehr zu und sorgt dafür, dass wir unser Nickerchen verlagern. Wir suchen uns einen anderen Baum aus, wobei wir nach kurzer Zeit feststellen, dass es auch hier noch sehr zieht.

    Ein großer Anstieg zu den drei Schnäbeln (trois becs) steht bevor. Von unserer Seite aus eine Wand, die nur an einzelnen Stellen durch eine steile Scharte unterbrochen wird. Der Weg führt uns steil durch den Wald zu einem Pass hoch. Auf der anderen Seite ein kleines Tal mit steil abfallenden Bergrücken. Den Kamm entlang geht es zweimal steil hoch, wobei ich nach dem ersten Mal schon denke, dass wir an der ersten Spitze sein müssten. Naja, der Weg wird etwas angenehmer und wir erreichen eine Senke mit faszinierenden Felsformationen. Der Schafhirte erzählt mir, wo wir übernachten könnten, wobei wir uns schon einen anderen Ort überlegt haben.

    Nun steigt es zu den drei Schnäbeln nochmal 200 Hm an, wobei der Weg befestigt wurde und somit zum Großteil gut begehbar ist. Der erste Schnabel Roche Courbe (1545m) erreichen wir gegen 20:20 Uhr und der Wind pfeift uns um die Ohren. Um kurz vor 21:00 Uhr erreichen wir Le Signal (1559m), wonach wir eine flache und windgeschützte Stelle suchen. Die Aussicht ist grandios, wobei die Sonne schon hinter Wolken am Horizont verschwunden ist. Ursprünglich wollte ich an einem Informationspunkt der HT App mit Warnhinweis schlafen, aber da es von der Spitze aus an der Stelle sehr windig aussieht, halten wir schon kurz danach an einem geeigneten Platz, den wohl schon andere vor uns genossen haben.

    Das Wasser fängt an zu kochen und zack, eine völlig unerwartete Windböe schmeist den Becher um. Nun denn, es gibt hier oben kein Wasser, aber immerhin für ein erneutes Kochen bekommen wir noch genug zusammen, sodass es bis zum nächsten Tag reicht. So gibt es dann auch noch was warmes zum Essen und wir legen uns auf den durch hohe Pflanzen und Büsche begrenzten Bereich mit klarem Sternenhimmel über uns.
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