Malta
Qolla il-Bajda

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Travelers at this place
    • Day 17

      Gozo

      February 14 in Malta ⋅ 🌬 15 °C

      Nach Gozo gelangt man mit der Highspeed Fähre, kostet als Return Ticket nur 9,50 und eine Überfahrt dauert nur 45 min. Gozo soll eine Insel sein, auf der „die Zeit stehen geblieben“ ist und ansonsten ganz schön zum Wandern. Fand ich eine gute Idee für einen Tagesausflug.

      Es ist ein windiger Tag, kaum sind wir aus dem Hafenbecken raus und nehmen bisschen Geschwindigkeit auf, gibt’s Kribbeln im Bauch gratis dazu. Ich mag Schiffsschaukel und freue mich; auch als Wellen über die Frontscheibe schlagen finde ich es ganz spannend. Die Stimmung kippt, als den ersten Passagieren tatsächlich schlecht wird. Am Ende hat ohne Übertreibung jeder zweite seine Kotztüte gefüllt und bedingt durch Geruch und Geräuschkulisse geht’s mir auch ganz schön elend. Ich habe so eine Fährfahrt noch nie erlebt! Weiß von Leuten, die wegen dieser Erfahrung sich für den Rückweg nach anderen Reiseoptionen umgesehen haben (langsamere Fähre über kurze Strecke und dann Bus über die Insel). Die Rückfahrt verläuft allerdings unspektakulär.

      Nun aber zu Gozo. Ich habe keinen großen Plan, aber dass Victoria, die Stadt in der Mitte der Insel ganz schön sein soll, hatte ich von meiner Zimmernachbarin gehört. Am Fähranleger einen Bus mit Anschrift Victoria gesehen und direkt eingestiegen. Bus fahren auf Malta ist einfach: es gibt einen Tarif - 2,50 für 2 Stunden. Victoria hat eine Citadella und ich merke recht schnell, dass ich keine Lust drauf habe. Dieser ewige gelbe Kalkstein, aus dem die Häuser, Mauern, Treppen, Fußwege und einfach alles ist, die ganzen Touris und Touri Shops, Touri Cafés…. Ein Souvenir hole ich noch, aber dann will ich weg aus der Stadt.

      Auf Komoot schnell ein Highlight an der Küste angeklickt und geschaut, dass der Weg dahin nicht direkt eine Hauptstraße ist und losgestrazt. Es ist extrem ruhig, wenige Häuser, keiner unterwegs. Ich komme an der ältesten Basilika Gozos vorbei, einigen Äckern und einem Steinbruch und dann kann man in der Ferne schon das Meer glitzern sehen. Ich weiche von dem Komoot Vorschlag ab, weil ich einen Trail sehe und es wird atemberaubend. Neben mir tut sich eine Schlucht auf, die immer tiefer wird und an der Küste auch mit Wasser gefüllt ist: Wied il-Għasri. Auf der anderen Seite der Schlucht ist ein Parkplatz und diverse Wanderer und ich habe durch Zufall hierher gefunden. Ich hatte mir sowas Schönem gar nicht gerechnet und sitze und schaue und staune und lausche. Anscheinend ist es auch ein guter Ort zum Schwimmen, aber nicht heute, wo die Wellen donnernd gegen die Felswände schlagen.

      Danach muss ich auch auf die andere Seite der Schlucht und gehe weiter zu dem geplanten Highlight: die Salzpfannen. Über mindestens 4 km geht es entlang der Küste auf den Felsen, im Boden immer wieder Becken in verschiedenen geometrischen Formen. Sie werden auch noch zur Salzgewinnung genutzt, aber nur im Sommer. Dann dauert es eine Woche, bis ein mannshoher Kegel Salz geerntet werden kann. Eine Frau, die auch schon Besuch von der Sendung mit der Maus und dem GEO Magazin hatte, sitzt in einer Höhle, die zum Verkauf kleine Beutel mit Salz als Andenken hergerichtet ist und erzählt, dass sie den Betrieb von ihren Eltern übernommen hat. Aber sie wirkt ein bisschen müde von den Touristen und immer gleichen Fragen. Ich kaufe zwei Postkarten und lasse sie in Ruhe.

      Inzwischen bin ich über 10 km auf teils unebenem Boden gegangen und bin nicht nur müde, sondern habe auch das Gefühl, dass es reicht, ich genug gesehen habe, mehr als ich erwartet hatte. Ich finde heraus, dass im nächsten Ort Marsalforn eine Bushaltestelle ist. Der Ort ist eine riesige Baustelle und zwar wird hier nicht mit gelbem Kalkstein gebaut, es ist stattdessen richtig kalt von den ganzen trocknenden Beton. Der Bus bringt mich wieder nach Victoria und dann nach Mgarr, wo die Fähre nach Valletta ablegt. Heute gibt es Streetfood und mittags und abends eine Pizza mit Oliven auf die Hand.
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    You might also know this place by the following names:

    Qolla il-Bajda

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