A 9-day adventure by Malte & Maike Read more
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  • Day 1

    Andalusien

    February 21, 2008 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Im Februar 2008 war uns mal wieder nach Sonne und Leuchttürmen... unter anderem! In Andalusien waren wir noch nie, also buchten wir uns diesmal in einem klassischen Touristenhotel zur Halbpension ein. Die Sonne wollte sich zwar nur halbherzig zeigen, aber ein paar großartige Eindrücke von der Südspitze Spaniens haben wir auf jeden Fall gewonnen.

    Zwischen der Mündung des Rio Guadalquivir und Gibraltar sind wir auf Leuchtturmsuche gegangen. Letztlich haben wir 17 Leuchttürme fotografiert, die in unseren Galerien Andalusien und Gibraltar zu finden sind, aber auch direkt aus den Texten heraus verlinkt werden. In unserem Reisebericht erzählen wir aber auch von ein paar anderen Erlebnissen unseres Urlaubs – ein bisschen erholen wollten wir uns auch :-)

    Bitte klickt für die einzelnen Tage unserer Reise links im Menü auf die jeweiligen Felder oder unten in die Zeitleiste! Viel Spaß beim Lesen!
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  • Day 2

    Novo Sancti Petri

    February 22, 2008 in Spain ⋅ 15 °C

    Jerez de Frontera besitzt einen kleinen gemütlichen Verkehrsflughafen. Gegen 9 Uhr morgens landet hier eine Boeing 737-800 von Tuifly aus Düsseldorf, entlässt einen Haufen urlaubshungriger Fluggäste, tankt auf und startet anschließend wieder Richtung Rheinland. Diesmal landen auch wir in Sachen Urlaub hier. Andalusien steht im Februar 2008 auf unserem Reiseplan. Neben einigen neuen Leuchttürmen, die wir uns ansehen möchten, sind wir auch gespannt auf die berühmten weißen Dörfer in den Bergen, auf Gibraltar, gutes Essen, ein paar wärmende Sonnenstrahlen... und ein paar Leuchttürme!

    Davon merken wir bei der Ankunft erst einmal nicht viel. Der Flughafen wirkt „niedlich“, zwei Gangways entladen die Fluggäste unmittelbar auf dem Rollfeld. Per pedes geht es in die Empfangshalle, wo ein wenig Chaos an der Gepäckannahme entsteht: An den beiden Gepäckbändern werden wild gemischt die Koffer unseres Fluges wie auch eines aus München ausgegeben. Die meisten Reisenden rennen hektisch zwischen den beiden Bändern hin und her.

    Wir sind relativ früh mit unserem Gepäck durch und können bald darauf unseren Mietwagen, einen Peugeot 306 HDI, in Empfang nehmen, der leider furchtbar nach Duftbäumchen stinkt. Der Himmel hängt voller Wolken, als wir durch die recht öde Salinenlandschaft der Bucht von Cadiz auf Chiclana zufahren.

    Ankunft im Hotel in Novo Sancti Petri und erstes Aklimatisieren. Am nahen Strand können wir in einiger Entfernung die kleine gleichnamige Insel sehen, auf der auch ein Leuchtfeuer steht. Wir laufen im aufkommenden Regen am Strand entlang und holen uns Appetit auf das Abendessen. Leuchttürme haben wir nicht fotografiert.
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  • Day 3

    Ronda

    February 23, 2008 in Spain ⋅ 13 °C

    Der Himmel ist noch dunkler. Wir stehen früh auf und fahren mit unserem Wagen Richtung Osten. Über Medina Sidonia erreichen wir Arcos und von da aus über die Bergstraße A-376 bis in das berühmte Örtchen Ronda, dessen Spuren bis weit in die Zeit der Mauren und der Römer zurückreichen. Die berühmte Brücke Puente Nuevo zwischen den beiden Stadthälften ist ein eindrucksvolles Fotomotiv. Für den Rückweg wählen wir den Weg entlang der Küste, doch zuvor besuchen wir den Naturpark Sierra de la Nieves, der allerdings nahezu komplett in dichten Nebelwolken verschwindet. Dennoch laufen wir hier einen schönen Wanderweg entlang und folgen den Angaben unseres GPS-Geräts bis zu einem Geochache, den wir glücklicherweise auch tatsächlich finden. Unser erster in Spanien, und dazu nicht gerade ein leichter. Doch die Zeit ist schneller vorangeschritten als erwartet.

    Wir entscheiden uns nun um. Statt, wie geplant, den Rückweg entlang der Küste zu nehmen, entscheiden wir uns für die Nebenstraßen durch die Berge. Tolle Straßen, die wir allerdings wegen sporadischen Regenschauern und dichten Nebelwänden nicht immer genießen können. Nach drei Stunden scheinbar endloser Serpentinen erreichen wir sehr müde und ziemlich ausgehungert wieder unser Hotel. Leider keine Leuchttürme fotografiert!
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  • Day 4

    Sherry

    February 24, 2008 in Spain ⋅ 16 °C

    Die ganze Nacht über prasselt der Regen an die Balkontür. Beim Aufstehen zeigt sich der Himmel hell, aber überwiegend grau. Dann, während des Frühstücks, die kleine Sensation: Die gegenüberliegenende Hauswand wirft einen Schatten! Sonne!

    Wir beginnen unseren ersten Leuchtturmtag weiter nördlich, an der Mündung des Rio Guadalquivir in den Atlantik. Unser Kartenmaterial ist für den Hausgebrauch ganz gut, aber in dem Straßengewirr zwischen Jerez und Chiclana machen wir dann doch den Fehler, statt über die A 4 durch das Stadtzentrum von El Puerto de Santa Maria zu fahren – nach einer längeren Orientierungslosigkeit finden wir wohlbehalten heraus und fahren auf Sanlúcar de Barrameda zu. Von hier aus geht es Richtung Nordosten, wo wir die ersten beiden Leuchttürme des Tages zu finden hoffen.

    Der Faro de Bonanza im gleichnamigen, klangvollen Ort ist schnell gefunden. Er steht im arg heruntergekommenen Hafenbereich nahe eines Tonnenhofs, ist aber gut zugänglich. Auf dem Grundstück stehen zahlreiche Orangenbäume mit großen, gelben Früchten. Die Funktion des Turms ist uns nicht ganz klar: Er soll einmal als Unterfeuer gedient haben, worauf auch ein kleiner Anbau für eine zweite Lichtquelle hindeutet, der aber heute leer ist. Die Richtfeuerlinie wurde offenbar vor einigen Jahren etwas versetzt, zwei Gittermasten mit Dreieck-Tagmarkierungen haben diese Aufgaben übernommen. In der großen Laterne lässt sich aber eine Scheinwerferoptik erkennen, die flussaufwärts gerichtet ist – möglicherweise als Oberfeuer für abwärts fahrende Schiffe? Ein passendes Unterfeuer finden wir nicht.

    Dafür finden wir aber recht unkompliziert das ehemalige zugehörige Oberfeuer St. Jeronimo, das nur rund 800 m weiter in einem (naturgeschützten?) Pinienwäldchen steht. Der 1982 außer Dienst gestellte Turm besitzt heute keine Laterne mehr. Erstaunt sind wir, dass der Eingang offen steht – wir wagen den Aufstieg über die Wendeltreppe, wo sich leider die Hinterlassenschaften zahlreicher Besucher wiederfinden. Oben angekommen, dämmert es uns allmählich wegen einer noch recht neuen Leiter zur obersten Ebene, dass wir keineswegs irgendeine illegale Aktion tätigen, sondern dass das ehemalige Oberfeuer heute tatsächlich als Aussichtsturm dienen soll. Hinweisschilder aller Art fehlen allerdings völlig. Die Aussicht ist dafür umso schöner, ruhig liegt die Flussmündung vor uns.

    Nach ein paar Fotos brechen wir in Richtung Chipiona auf, wo sich der größte Leuchtturm Spaniens befindet. Das imposante Bauwerk haben wir schon von unserem Aussichsturm aus gesehen. Wieder fahren wir durch den Kern von Sanlúcar de Barrameda, wo zahllose enge Einbahnstraßen dem Autoverkehr das Leben schwer machen. In Chipiona dagegen finden wir uns etwas besser zurecht und stehen plötzlich recht unvermittelt vor dem großen Leuchtturm, der als eine »spanische Spezialität« eine rundum verglaste Laterne besitzt. Wir können in der Nähe parken und spazieren durch die Straßen und die Promenade nahe des Leuchtturms. Der Himmel bewölkt sich zunehmend, doch das gute Wetter bleibt uns weitgehend erhalten.

    Wir fahren weiter Richtung Süden. Nach der Bekanntschaft mit einer Ziegenherde und der Vorbeifahrt an dem riesigen Militärgeländes der spanischen Marine erreichen wir Rota. Schon von der Straße aus fallen uns die schönen bewaldeten Uferdünen im Stadtgebiet auf, die durch ein Netz von Bohlenwegen erschlossen werden. In der Innenstadt von Rota verfahren wir uns wieder und landen in einem undurchdringlichen Einbahnstraßen-Dschungel. Auf wundersame Weise finden wir irgendwann einen hafennahen Parkplatz und laufen zu den beiden Leuchttürmen, die direkt nebeneinander stehen: Der alte Turm, bestehend eigentlich nur aus einer Laterne, die auf einem alten Stadttor angebracht wurde, und dem modernen und deutlich höheren Betonturm. Die alte Laterne musste ersetzt werden, nachdem in der Nachbarschaft ein höheres Hotelgebäude entstand. Ihre ungewöhnliche Position direkt über einem Torbogen ist allerdings etwas außergewöhnliches. Auch sonst ist die Innenstadt ausgesprochen sehenswert.

    Zurück im Auto brechen wir zu unserer letzten Station für heute: Puerto Sherry, gelegen irgendwo in der großen Bucht zwischen Rota und Cadiz. Wieder schweigt sich unsere Karte beharrlich aus, und so fahren wir nach »Gefühl« immer an der Küste lang. Es geht im Kriechtempo durch Vorstadtsiedlungen, bis wir eher zufällig nach nervenaufreibender Fahrerei den Hafen finden.

    Dass der Hafen den gleichen Namen trägt wie der berühmte Likörwein ist kein Zufall. Im Städtedreieck Jerez de la Frontera – Sanlúcar de Barrameda – El Puerto de Santa María wird der Wein hergestellt, der diesen Namen ausschließlich tragen darf. Der Puerto Sherry spielte bei dem Export des Getränkes eine tragende Rolle – das ist heute längst vorbei, hier liegen nahezu ausschließlich Sportboote an den zahlreichen Liegeplätzen. Mit anderen Häfen verglichen, ist dies ein merkwürdiger Ort: Nebenan befindet sich eine offenbar bewachte Wohnsiedlung aus zahllosen kleinen verwinkelten Häuschen, die alle so kunterbunte Fassaden haben, als würden sie in Entenhausen stehen. Wir machen bereits an der Schranke mit einem missmutig dreinblickenden Wachdienst kehrt. Eine andere Straße führt direkt in den Hafen, und wieder kommen wir an einer Schranke vorbei. Da sich hier das Wachpersonal nicht für uns interessiert, fahren wir gleich durch bis zum Leuchtturm, der gleichzeitig auch das Kontrollzentrum des Hafens beherbergt. Der ungewöhnliche Baustil des Turms mit pseudo-orientalischen Einflüssen setzt sich auch in zahlreichen anderen Gebäuden des Hafenkomplexes fort. Geduldig warten wir für die Fotos auf ein paar Sonnenstrahlen, während diverse Katzen um ein paar Angler herumstreichen und ihren Anteil am Fischfang einfordern.

    Nachdem wir den Hafen auch auf dem Rückweg unbehelligt verlassen konnten, fahren wir zufrieden in unser Hotel zurück, wo wir uns auf unser Buffet freuen – und auf eine sehr kurze Nacht, denn in Hollywood werden die Oscars verliehen. Die erste Stunde der Liveübertragung schaffen wir noch, dann schlafen wir ein...
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  • Day 5

    Vista par Africa

    February 25, 2008 in Spain ⋅ 13 °C

    Nach der kurzen Nacht sind wir die letzten am Frühstücksbuffet. Das Wetter zeigt jetzt richtig, was möglich ist: Strahlend blauer Himmel, nicht eine Wolke am Himmel. Wir beschließen, Richtung Süden zu fahren. Über die parallel zur Autobahn laufenden N 340 fahren wir Richtung Vejer und immer weiter auf die Südspitze Spaniens zu. Nach nur einer Stunde hängen wieder dichte Wolken am Himmel. Es ist nicht mehr weiter bis Tarifa, als wir einen plötzlichen Hinweis zum Punta Palomas sehen. Dort soll es einen Leuchtturm geben – oder besser gesagt, ein Leuchtfeuer, das aus einem Hausfenster scheint. Wir biegen ab auf die Nebenstraße, passieren eine gewaltige Wanderdüne und einen schönen Kiefernwald. Nur wenige hundert Meter erscheinen plötzlich die schlimmsten Warnschilder, die einem Leuchtturmfotografen begegnen können: »Militärischer Sicherheitsbereich«. Wir tun so, als könnten wir nicht lesen, aber mit jeder Biegung der Straße wiederholen sich die Schilder, und nun sogar auf deutsch. Schließlich setzt ein (geöffnetes) militärisches Sicherheitstor dem zivilen Charakter unserer Straße ein definitves Ende.

    Wir hätten an dieser Stelle aufgeben sollen. Stattdessen parken wir den Wagen auf einem schönen Wanderparkplatz und schlagen uns auf ausgetretenen Schleichpfaden zum Strand hinab – erst noch durch Wald, dann auf Dünensand. Wir sehen das Meer vor uns, doch links und rechts ist kein Leuchthaus erkennbar. Über Trampelpfade stapfen wir weiter durch die Dünen und vorbei an zwei früheren Geschützstellungen. Kein Leuchtfeuer erkennbar. Nach längerer Suche resümieren wir, dass der Leuchtturm tatsächlich in dem Sicherheitsbereich zu finden sein muss. Wir hätten weitersuchen können, aber an dieser Stelle hatten wir keine Lust mehr. Nach einem anstrengenden Aufstieg fanden wir den Wagen wieder und brausten weiter Richtung Tarifa.
    Der Leuchtturm von Tarifa ist schon von Weitem zu sehen, wir werden ihn aber erst später besuchen. Hinter Tarifa, dem südlichsten Ort der iberischen Halbinsel, steigt die N 340 in die Berge hinauf. Hier soll man, so die Reiseführer, einen sensationellen Blick nach Afrika haben, doch wir hängen mittlerweile in einer dunstigen Wolkensuppe und können nichts sehen. Stattdessen suchen wir den Geocache »Vista par Afrika« und werden auch fündig. Ein erstes Erfolgserlebnis heute. Auf den umliegenden Berghängen stehen zahlreiche Windgeneratoren auf fragil wirkenden Eisengestellen, die in dem aufziehenden Nebel eine gespenstische Atmosphäre verbreiten.

    Nur wenige Kilometer weiter finden wir in etwas flacherer Gegend einen zweiten Geocache, der uns die misslungene Leuchtturmsuche weiter vergessen lässt. Jetzt erst versuchen wir, den Leuchtturm von Tarifa auf Chip und Dia zu bannen, der genau an der engsten Stelle der Straße von Gibraltar steht. Bis zur marokkanischen Küste sind es von hier aus nur rund 14 km, die hier ablegenden Fährschiffe brauchen für die Fahrt nach Tangar nur rund 35 Minuten. Da der Nachmittag weiter fortschreitet, läuft die Zeit für uns, denn der Turm steht auf einer vorgelagerten Insel, auf der sich allerdings auch ein vom Militär genutzes Castillo befindet. Verschlossene Türen auch diesmal wieder. Wir machen trotzdem einige Bilder, auch wenn man auch von höheren Positionen aus den Fuß des Leuchtturms nicht auf das Bild bekommt. Immerhin sind Bemühungen erkennbar, diesen Punkt für Touristen interessanter zu machen. Es laufen diverse Vorbereitungen, ein nahes historisches Gebäude für Besucher herzurichten, und es scheint auch so, als ob man das gesperrte Castillo künftig begehen dürfte. Allerdings dürfte das noch einige Monate dauern.

    Wir schauen noch ein wenig den Wellenreitern und Kite-Surfern zu und brechen dann Richtung Norden auf. Obwohl die Sonne schon rasch wieder sinkt, wollen wir zumindest noch einen weiteren Leuchtturm schaffen: Faro de Camarinal liegt auf unserem Rückweg, und so biegen wir über eine schöne Seitenstraße in Richtung Bolonia ab. Nach der Überquerung eines Bergkamms liegt der Atlantik vor uns. Den Leuchtturm, eigentlich in unmittelbarer Nähe vermutet, sehen wir in respektabler Entfernung. Ob diese Straße dorthin führt? Wir versuchen es: Es geht an einer römischen Ausgrabungsstätte vorbei an einen kleinen Küstenort. Die Straßen verlieren sich dahinter allerdings im Nichts. Immerhin können wir den Turm von einem Berghang aus fotografieren, aber noch immer trennen uns über hundert Meter Höhenunterschied und gut zwei Kilometer Entfernung. Mist!

    Zweiter Versuch, nun wollen wir uns von Norden annähern: Die Straße zurück bis zur N 340, und dann ca. 15 km weiter Richtung Norden. Jetzt biegen wir wieder nach links ab Richtung Zahara de los Atunes (»Die Wüste der Tunfische« - wer denkt sich solche Namen aus?) an die Küste, wieder über den Berghang. In Zahara finden wir rasch den Hinweis nach Atlanterra und fahren wieder Richtung Süden. Wir haben Glück, dass wir außerhalb der Saison hier sind. Der Ort sieht aus, als ob hier in den Ferien der Bär steppt. Unvermittelt plötzlich Hinweise auf den Faro de Camarinal! Wir fahren durch eine Einbahnstraße durch die Siedlung, bis wir vor einer verschlossenen Schranke stehen – ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter den Berg hinauf. Auch von hier unten aus sind aber Bilder möglich, und so begnügen wir uns als Zugeständnis an unsere Erschöpfung mit einigen Teleaufnahmen mit dem originellen Turm, der typisch ist für die andalusische Küste: Auf historischen Wachtürmen, in diesem Fall der Torro de Gracia, wurden dabei einfach auf einem kleinen Betonsockel eine Laterne aufgesetzt und so das historische Bauwerk zu einem Leuchtturm umfunktioniert. Auf diese Weise haben manche Türme seit den 1980er-Jahren auf ihre alten Tage noch eine neue Funktion bekommen.

    Die Fotos sind im Kasten, und wir quälen uns wieder durch unzählige Rechts-vor-links-Regelungen und Langsamfahrgebote zurück nach Zahara. Dort verfahren wir uns kurz im Ort – der Durchgangsverkehr wird hier kurzerhand im Schritttempo über die letzte Schotterpiste geleitet, so dass man jederzeit das unvermittelte Ende der Straße erwartet. Die Einheimischen kennen sich aus und nehmen Schleichwege.

    Anders als beim Hinweg nehmen wir ab Zahara die Küstenstraße Richtung Barbete. An einer Tankstelle versorgen wir uns mit Schokoriegeln. Es dämmert nun deutlich, und wir sind wieder halbwegs bei Kräften. Laut Karte sind es nur noch ein paar Kilometer bis zum Cabo Trafalgar mit seinem schönen Leuchtturm – wir wollen es versuchen, die untergehende Sonne mit dem Turm aufzunehmen. Natürlich finden wir aber im Ort an dem größten Kreisverkehr nicht einen brauchbaren Hinweis und biegen wieder einmal falsch ab. Bis Vejer de la Frontera führt uns dieser falsche Weg, von dort aus nehmen wir die nun gut ausgeschilderte Landstraße wieder zur Küste. An einer weiteren Tankstelle füllen wir unseren Tank mit Diesel für 1,09 € / Liter auf. Praktisch mit dem Sonnenuntergang fahren wir an der Schranke vor, die den Zufahrtsweg zum Leuchtturm versperrt. Allerlei Wohnmobile von Aussteigern stehen hier, mit holländischen und deutschen Kennzeichen. Es sind noch einige Leute unterwegs, die hier am schönen Strand und in den Dünen laufen. Leider verschwindet die Sonne zu schnell hinter einem dicken Wolkenfeld, so dass das erhoffte Foto ein Traum bleibt. Wir schauen zu, wie das Licht des Leuchtturms immer heller zu werden scheint und wie der Lichtstrahl bald über den Himmel wandert. Ein schöner Abend!
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  • Day 6

    Cadiz

    February 26, 2008 in Spain ⋅ 14 °C

    Strahlender Sonnenschein empfängt uns schon am frühen Morgen. Eigentlich ideale Bedingungen für unseren geplanten Gibraltar-Ausflug. Den sagen wir aber ganz schnell ab, denn wir sind abends mit Axel verabredet, einem ehemaligen Zivildienst-Kollegen von Malte, der heute im nahen Chiclana lebt. Dann wollen wir doch lieber den Tag etwas ruhiger verbringen und nicht wieder stundenlang im Auto sitzen, eventuell sogar mit der Gefahr, uns zu verspäten.

    Wir beschließen, dort weiterzumachen, wo wir gestern abend aufgehört haben. Es geht zurück zum Faro de Trafalgar, den wir nur noch in der Dämmerung sahen. Der weiße Turm leuchtet vor dem blauen Himmel. Einige der Surfer und Aussteiger, die in ihren Wohnmobilen vor der Schranke stehen, kennen wir noch vom vergangenen Abend. Wir können nicht nur schöne Aufnahmen machen, sondern auch etwas Sonne in den Dünen tanken. Ein traumhafter Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann.

    Zur Mittagszeit fahren wir weiter Richtung Süden durch einen eindrucksvollen Naturpark nach Barbate. An der Promenade steht ein Leuchtturm, der in seiner schlichten Häßlichkeit kaum zu überbieten ist: Ein Betonschaft mit aufgesetztem auskragenden Oberteil und zwei darauf montierten Lampen. Schön ist was anderes. Die umgebenden Geschäfte scheinen dennoch recht stolz auf das Seezeichen zu sein, denn mindestens ein Kiosk, ein kleines Restaurant und eine Straße benennen sich nach dem Seezeichen. Wir schauen uns aus der Ferne auch noch die beiden Molenfeuer an, sind aber übereinstimmend der Meinung, dass sie die Mindestanforderungen für die Bezeichnung Leuchtturm in keiner Weise erfüllen.

    Langsam geht es auf gleichem Wege zurück, wieder am Trafalgar-Leuchtturm vorbei und weiter an der Küste Richtung Norden. Nach einem Abstecher nach El Palmar erreichen wir Conil, wo der Faro de Cabo Roche steht – wieder handelt es sich um einen alten Turm, der erst in den vergangenen Jahren zu einem Leuchtturm »aufgerüstet« wurde. Hierzu müssen wir den gesamten Ort durchfahren, bis der Turm und der Hafen sogar großzügig ausgeschildert sind. Über eine hübsche Straße erreichen wir den Turm, an dem viele Spanier in diversen parkenden Autos ihre Siesta halten. Peinlich berührt uns Graffiti am Leuchtturm: Eine »Liebeserklärung« an die Angebete, gesprayt in deutscher Sprache! Wie ätzend ist das denn!?

    Die Sonne brennt ganz gut vom Himmel, und wir gehen ein paar Schritte. Entlang der Steilküste führt ein Weg mit einigen Erläuterungen zur Landschaft. Wir machen ein paar Bilder vom Turm, der sich allerdings zu dieser Tageszeit nicht sonderlich gut fotografieren lässt. Danach fahren wir zurück in unserer Hotel, das von hier aus eigentlich nur noch ein paar weitere Kilometer entfernt ist.

    Nach einer eigenen kleinen Siesta besuchen wir am späten Nachmittag nach Cadiz. Die älteste Stadt Europas besitzt ihren Stadtkern auf einer kleinen Insel, die der Bahia de Cadiz vorgelagert ist und recht überschaubare Abmessungen hat. Hier scheint das Leben zu toben. Die ganze Stadt scheint auf den Beinen zu sein, um am schönen Sandstrand die abendlichen Sonnenstrahlen zu genießen. Schöne kleine Gässchen machen uns neugierig. Die Parkplatzsuche ist ein kleines Abenteuer, doch wir haben Glück und finden eine winzige Parklücke, in die unser Peugeot gerade so reinpasst.

    Natürlich gibt´s hier auch einen Leuchtturm! Der befindet sich auf dem Castillo de San Sebastian, das sich wiederum auf einer weiteren der Stadtinsel vorgelagerten Insel befindet, die wiederum über eine Mole mit einer anderen Insel (mit weiterem Castillo) und uns verbunden ist. Die schöne Mole kommen wir bis zur kleinen »Zwischeninsel«, dann ist Schluss für die Öffentlichkeit: Militärisches Sperrgebiet. Den Leuchtturm könnte man auch so gut fotografieren, aber es ist absolutes Gegenlicht. Stattdessen bietet sich uns ein schöner Überblick über die Stadtkulisse von Cadiz. Wir bleiben ein wenig, dann fahren wir zurück ins Hotel.
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  • Day 7

    Gibraltar

    February 27, 2008 in Gibraltar ⋅ 15 °C

    Die Halbinsel Gibraltar mit ihrem berühmten Leuchtturm Europa Point, dem von Berberaffen bewohnten »Rock« und dem durch und durch englischen Leben in Sichtweite Afrikas wollten wir eigentlich schon gestern besucht haben. Heute soll es nun endlich soweit sein! Wir bemühen uns mit sehr eingeschränktem Erfolg um frühes Aufstehen. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und wir freuen uns auf diesen Ausflug. Über Medina Sidonia geht es abseits der Küste über die Autobahn Richtung Süden.

    Wir sind schon weit südlich, als wir unsere Fahrt unterbrechen. Unser GPS meldet einen Geocache in der näheren Umgebung. An einem Stausee fahren wir ab und finden einen kleinen Feldweg. Noch 60 Meter, sagt uns unser Empfänger. Wir stapfen los und sinken nach nur wenigen Metern in dicker Matsche ein – die Regenfälle der vergangenen Nächte hat hier ein Feld ordentlich aufgeweicht. Es geht nichts über ein Paar nasser Socken morgens um Zehn ;-). Der Cache ist schnell gefunden, einige Gegenstände tauschen wir, und dann geht es zurück zum Auto. An einem kleinen Rinnsal versuchen wir, die Schuhe von dem allergröbsten Dreck zu befreien. Der lehmige Dreck geht aber nur zögerlich von unseren Sohlen. Letztlich hat uns dieser Zwischenstopp eine gute Stunde Zeit geraubt.

    Also weiter Richtung Süden: Bei Los Barrios scheinen die Störche ein dickes Fell zu haben, hier nisten zwei sogar auf den Stützen der Hinweistafeln direkt über der Autobahn! Der Himmel macht uns mittlerweile Sorgen, es zieht wieder zu und eine dichte Wolkendecke lässt nur noch an wenigen Stellen etwas Blau aufblitzen. Wir kommen aber sehr gut vorwärts, auch wenn Gibraltar eigentlich erst in La Linea ausgeschildert wird.

    Etwas unvermittelt taucht vor uns die Grenze auf. Axel empfahl uns, Gibraltar ohne Auto zu besuchen, was wir gerne hörten, da wir die entsprechende Kaution für unseren Mietwagen in Höhe von 300 Euro eh nicht hinterlegt haben. Ein gebührenpflichtiger Parkplatz ist schnell gefunden (Parkzeit bis 18 Uhr) und der anschließende Fußweg zur Grenze kurz. Wikipedia sagt, dass an dieser Grenze die aufwändigsten Kontrollen von Westeuropa stattfinden sollen – wir werden aber durchgewunken, den Ausweis will auch niemand sehen. Bisschen enttäuscht waren wir schon.

    Auf der anderen Seite steigen wir in einen knallroten britischen Doppeldeckerbus. Hier warten wir eine ganze Weile, bevor die Fahrt los geht. Der Verkehr staut sich vor geschlossenen Schranken. Die einzige nach Gibraltar führende Straße führt über die Lande- und Startbahn des Flughafens des britischen Staatsbesitzes. Gemächlich zieht ein Flugzeug an uns vorbei, um nach weiteren zwei Minuten mit einem Affenzahn in die Gegenrichtung vorbeizudonnern und einige hundert Meter später abzuheben. Die Schranken öffnen sich und der Stau löst sich allmählich auf. Es kann losgehen.

    Könnte. Denn schnelles Vorwärtskommen ist auf der Straße auch etwas anderes. Der Bus quält sich durch den Verkehr und entlässt uns in Stadtmitte in die Freiheit. Wir sind uns einig, dass wir zuerst zum Europa Point-Leuchtturm wollen. Kann ja nicht so weit sein, also laufen wir los. Als wir eineinhalb Stunden später den Turm erreichen, hat sich nicht nur angesichts recht hoher Temparaturen und unseres Fotogepäcks unsere Laune verfinstert, auch mussten wir durch drei Straßentunnel (einer über 1.300 m lang) wandern.

    Deprimierend, wenn man dann merkt, dass man mit der Buslinie 3 auch für gut zwei Pfund bequem bis an diese Stelle fahren kann. Okay, für die Rückfahrt wissen wir es nun besser. Doch zunächst ein Ausblick von diesem großartigen Punkt: Linkerhand steht der rot-weiße Leuchtturm, der seine englische Herkunft nicht verleugnen kann. Vor uns liegt die Straße von Gibraltar. Die Bergkette der marokkanischen Berge auf der anderen Seite lässt sich zwar erkennen, aber es wirkt auch nicht „zum Greifen nahe“, wie es mancher Reiseführer beschreibt. Zum Greifen nah scheint dagegen das Wrack des panamesischen Frachters »New Flame«, das nur gut einen Kilometer vor dem Europa Point im August 2007 mit einem dänischen Öltanker kollidierte und hier sank. Im Dezember zerbrach das Schiff, und nun streiten die Behörden von Spanien und Gibraltar um die Bergung. Wir sind hier nicht die einzigen Touristen, dennoch ist es zu dieser Jahreszeit keineswegs überlaufen. In der benachbarten Moschee ruft der Muezzin über Lautsprecher den Adhan aus – man hat das Gefühl, am Knotenpunkt des Globus´ zu stehen.

    Genug getrödelt – unsere Parkuhr »drüben in Spanien« läuft und wir wollen noch viel sehen. Diesmal nehmen wir den Bus und fahren zurück in die Innenstadt und nehmen die Seilbahn, um auf den Rock zu gelangen. 22 Euro kostet der Spaß für zwei Personen, und wohlgemerkt – trotz ausdrücklicher Warnung der eher lustlosen Kassiererin (»It takes two hours to walk down!«) – nur für die Bergfahrt.

    Knapp 400 Meter höher liegt Gibraltar wie eine Spielzeuglandschaft vor uns. An der Bergstation hängen die Affen wie selbstverständlich auf den Geländern rum und warten darauf, dass ein dummer Tourist etwas Essbares aus der Tasche holt. Unser GPS meldet mehrere Geocaches in der näheren Umgebung, doch auf welcher Höhe? Nach einigen Irritationen über die möglichen Wege, wieder von diesem Felsen herunterzukommen, finden wir eine richtige abwärts führende Straße, die wir etwas unsicher hinablaufen. Wir finden eher zufällig zwei weitere Caches, nachdem wir schon befürchteten, dass wir völlig falsch lägen. Nach etwas mehr als einer Stunde, zuzüglich kürzerer Pausen, sind wir schon wieder in der Stadt. Es ist 17 Uhr, wir nehmen wieder den Doppeldecker, der uns zur Grenze bringt. Wieder will niemand unseren Ausweis sehen, die große Fototasche interessiert auch niemanden. Rasch sind wir wieder beim Auto. Ein toller Ausflug!

    Aus La Linea herauszukommen, ist deutlich schwieriger als hinein. Ein Grund dafür mag sein, dass sich die spanischen Verkehrslenker ein paar besonders originelle Kniffe überlegt haben, wie man Touristen mit widersprüchlichen Schilder ärgert und sie durch diverseste Nebenstraßen jagt. Letztendlich landen wir wieder auf der Autobahn, von der wir auch kamen, haben dafür aber eine halbe Stunde länger gebraucht.

    Die Sonne sinkt nun wieder rasch. Wir entscheiden uns zur Durchfahrt nach Algeciras. Südlich des Ortes steht der Leuchtturm Punta Carnero, den man mit etwas Gespür nahe einer Ferienortsiedlung ganz gut finden kann. Der Turm liegt ausgesprochen idyllisch mit der Kulisse von Afrika im Hintergrund. Wir sind aber fast zu spät hier: Der Turmschaft verschwindet schon im Schatten, und wir müssen uns mit unseren Fotos beeilen.

    Dann treten wir, sehr erschöpft, den Rückweg über die Autobahn an. Wir erreichen das Hotel noch gerade rechtzeitig, um einmal am Buffet zuzulangen.
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  • Day 8

    Störche

    February 28, 2008 in Spain ⋅ 16 °C

    Wir wussten lange nicht, wie wir unseren letzten Urlaubstag in Andalusien verbringen sollten. Es sollte nur, da waren wir uns sicher, nicht mit allzu viel Fahrerei verbunden sein. Die Sonne lachte wieder herrlich vom Himmel, und so gingen wir nach dem ausgiebigen Frühstück an den Strand und schauten Pferden, Reitern und Wellen zu. Einem Reiter war leider sein Pferd ausgebüchst, dem er am Strand entlang nachrannte.

    Mittags machten wir uns erneut auf den Weg nach Cadiz: Die Stadt hat uns gut gefallen, da wollten wir unbedingt noch ein paar weitere Eindrücke sammeln. Und noch einen zweiten Versuch starten, den Leuchtturm der historischen Stadt mit etwas mehr Licht auf der Seite aufzunehmen. Heute haben die Andalusier einen Brückentag, viele sind fortgefahren und tummeln sich an den Stränden. Die Hoffnung, nun leichter in der Stadt einen Parkplatz zu bekommen, haben wir aber vergeblich. Letztlich parken wir wieder nahezu genau da, wo wir auch zwei Tage zuvor bereits gestanden haben.

    Wieder steht die Sonne zwar nicht optimal für den Leuchtturm, aber deutlich besser als beim letzten Mal. Dafür ist die verbindende Mole so voll, dass hier nicht viel geht. Der Atlantik ist zwar zum Baden noch viel zu kalt, dennoch probieren es einige Unerschrockene. Wir nicht, natürlich. Wir schlendern durch die sehr schöne Altstadt, die zwar stellenweise etwas ausgestorben erscheint, aber viel andalusischen Charme verbreitet. In den Gassen wurden extra einige Rundwege für Besucher abmarkiert, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten umfassen.

    Es geht auf den Sonnenuntergang zu. Zum Abschied sieht der heute besonders schön aus, wenngleich die Sonne wieder hinter einem dicken Wolkenband am Horizont verschwindet. In der tiefstehenden Sonne besuchen wir die nahe Storchenkolonie. Bei Chiclana befinden sich auf vielen Strommasten Nester der schönen Vögel, die sich in den nächsten Wochen wieder auf den Weg in unsere heimischen Gefilde machen.

    Ein schöner letzter Tag war das.
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  • Day 9

    Rückflug

    February 29, 2008 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen: Einen kleinen Kaffee um 7 Uhr, Fahrt nach Jerez zum Flughafen, Mietwagen abgeben, Schlangestehen zum Einchecken zwischen vielen anderen unentspannten Deutschen. Zweieinhalb Flugstunden später hat uns das Ruhrgebiet wieder. Es regnet.Read more