• Chile

    30–31 gen 2024, Argentina ⋅ ☁️ 15 °C

    Jetzt sind wir ganz im Süden Patagoniens, an der Chilenischen Grenze. In ARG mussten wir beide, ich mit zwei Pässen reichte nicht, zur Migrationes, der Grenzpolizei. Alle super freundlich, aber administratives Gschiss. Dann mussten wir den MAN ausführen, also die Einfuhrpapiere beim Zoll abgeben. Auf der chinesischen Seite das Gleiche. Zuerst zur Einreisekontrolle, dann zum Zoll um den UNICAT einzuführen, danach das Einreiseformular ausfüllen und zur Kasse (eigentlich, das haben wir ausgelassen 🫢). Jetzt zurück zum MAN und zur Zollkontrolle. Die Beamten auf beiden Seiten der Grenze sind supernett und extrem unkompliziert, trotzdem hängen wir hier über eine Stunde rum.
    Wir haben uns gedacht, man sollte die Nationalstaatler zehn Mal über diese Grenze gehen lassen, dann würden sie wohl die EU mehr schätzen.

    Kurz nach der Grenze kommen wir zum Fähranleger. Nach Feuerland müssen wir über die Magellanstraße übersetzen. Kurz überlegen wir, ob wir am Fähranleger übernachten, entscheiden dann, gleich überzusetzen. Von der Fähre kommt ein ähnlicher Truck, wie wir ihn fahren. Ich winke, aber der Kollege aus Hannover würdigt uns keines Blickes. Komisch, eigentlich geht das anders. Wir vermuten, ihn hat die Sonne geblendet und er hat uns nicht gesehen.

    Toll, wir fahren über die Magellanstraße, ein Seeweg, der einmal die Bedeutung eines Panama- oder Suezkanals hatte. Die Bibel der Offroadreisenden, die App iOverlander, zeigt uns einen Stellplatz, nahe des Anlegers.
    Zuerst müssen wir ein Gatter öffnen und gelangen auf eine Piste. Das Garmin und das Google Navi kennzeichnen diese Piste hinter dem Gatter als Ruta Provincial. 🤷 Dann sollte die Strecke ok sein. Komisch wird es, als wir Schilder passieren, die vor einem Minenfeld warnen. Na ja, das kennen wir ja schon aus Myanmar. Der Stellplatz ist etwas eng für den LKW, aber toll, direkt am Meer, gelegen.
    Morgens fühle ich mich etwas beobachtet. Zwei Guanacos schauen ganz genau, was ich da mache. Natürlich nichts ungewöhnliches, nur wieder einmal die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite neu einbauen. Mittlerweile kann ich das ziemlich flott (daheim stelle ich meine Fähigkeiten Euch gerne zur Verfügung 🤦🏼). Die Acrylscheibe ist ziemlich gut zugeschnitten, aber eben nur ziemlich. Als alter Messebaupfuscher weiß ich, Tape hilft immer … wir werden sehen.
    Christine hat einen Nationalpark auf der Landkarte entdeckt, in dem eine Kolonie Königspinguine lebt. Da müssen wir hin!

    Auf dem Weg liegt Cerro de Sombrero. Ein Ort, in dem man Filme drehen könnte. Es gab eine bessere Zeit, wohl, als noch Öl gefördert wurde. Heute stehen viele Wohnhäuser leer, die Stadt verwahrlost zusehens und fast alle Autos sind Companycars einer Telekommunikationsgesellschaft. Hier scheint eine große Umschaltstation der Übeland-Richtfunkstrecken zu sein. Keine Menschen auf der Straße, da kann einem schon einmal ein Fuchs begegnen. Ein bisschen ist die Stimmung wie bei „the day after“. Leider war nur einer von zwei Supermärkten offen 😆. Wein, Schokolade und Sonnenblumenöl haben wir bekommen. Ohne iOverländer hätten wir die Metzgerei nicht gefunden. In einem kleinen Büroraum, mit Kühl- und Gefriertruhe, kaufen wir Lamm-Chops zum Abendessen.

    Wir fahren direkt zum Reservat der Königspinguine und finden 400 Meter entfernt einen tollen Stellplatz. Wenig warmer Wind, ideal zum Grillen. Lamm, Gemüse und guter Wein, so soll das sein.

    Gute Nacht, morgen um 10 Uhr haben wir einen Slot bei den Königspinguinen gebucht.
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