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  • Day 154

    Galle - Tag 2

    March 2, 2019 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 27 °C

    9:00 Uhr und es klopft an meine Zimmertür. Großartig, ich bin grad der Dusche entsprungen und das Personal ist männlich. Egal! Handtuch übergeworfen und Kopf zwischen Tür und Wand zur Kommunikation ins freie geschoben. “Breakfast Mam. Your breakfast is ready. It’s time!” Ähm, ok. Ich denke bis 10:00 Uhr, aber ok. „Give me 10min, ok?“
    Schaffe ich natürlich nicht ganz, aber das akademische Viertel tut’s auch, denke ich mir. Die Jungs sind echt putzig. Ich bekomme Omelett mit 2 Toast, noch ein Garlic Sandwich, also 2 Toastscheiben mit Butter und frisch geschnittenem Knobi. Oh ha... Dazu gibt es ein Kännchen Tee, eine Fruchtplatte mit Ananas, Melone und Banane und zum Schluss bekomme ich noch einen Erdbeermilchshake. Als ich mich erfolgreich in mein Zimmer zurückgerollt und das Bett erreicht hatte, bin ich da erstmal für 1h liegengeblieben und eingeschlafen. Der absolute Hammer. Mich hat ein Frühstück umgehauen! 😳🤦🏻‍♀️

    Wieder ansprechbar und halbwegs zurechnungsfähig habe ich mich dann gegen Mittag, immernoch total satt, auf den Weg Richtung Bahnhof gemacht, um die Zugzeiten für meine morgige Weiterreise zu checken. Dort kam ich dann mit einem Singhalesen ins Gespräch der mich letztlich zu einem einheimischen Gewürzladen gebracht hat. Ich gebe zu, ich war mega skeptisch nach den Erfahrungen in Indien, Nepal und Colombo, aber er meinte zu mir, er will kein Geld, er will mir helfen. Deutschland hätte 2004 nach dem Tsunami viel Geld gespendet und wäre gekommen, um Sri Lanka zu helfen. Sein Haus hatte er verloren, viele Freunde leider auch, aber seiner Familie ginge es gut. Die Deutschen hätten seinem Land geholfen, jetzt möchte er mir helfen. Wieder eine ganz neue Erfahrung und er verabschiedet sich wirklich höflich in dem Gewürzladen von mir. Das gibt es also doch noch.

    Für den kleinen älteren Mann im Gewürzladen muss ich den Tagesumsatz gesprengt haben. Ich habe 5 Tüten Gewürze und 2 Tüten Tee gekauft und er hat gestrahlt. Als Geschenk gab es noch 1 Tüte Curryblätter dazu. Es sei heute ein guter Tag gewesen, war seine Aussage. Ich bedanke mich und wandere mit meinen Gewürzen im Rucksack zurück ins Fort. Auf dem Rückweg denke ich noch eine Weile über das Tsunami Gespräch mit dem Mann nach. Leute wären hingelaufen und hätten geschaut, wie das Meer verschwindet, die Fische eingesammelt, um wenig später die 10m Welle zu sehen. Sie seien nicht weggelaufen, weil Tsunamis bisher in Sri Lanka unbekannt waren. Jetzt hätte man aber ein Frühwarnsystem installiert, das helfe, soetwas wie damals zu verhindern.
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