• Vilnius @ Litauen

    26 Agustus, Lithuania ⋅ ☁️ 12 °C

    Am Nachmittag kehren wir nach Vilnius zurück, und ich nutze die Zeit, um noch einmal durch die Straßen zu schlendern. Die Stadt wirkt nach den Tagen in der Natur fast wie ein Gegenpol – lebendig, historisch dicht und voller Spuren vergangener Jahrhunderte.

    Vilnius, erstmals 1323 urkundlich erwähnt, war über Jahrhunderte ein Schmelztiegel der Kulturen. Großfürst Gediminas machte die Stadt zur Hauptstadt des Großfürstentums Litauen, später war sie Handelszentrum, Universitätsstadt und kultureller Treffpunkt zwischen Ost und West.

    Mein Rundgang beginnt am Kathedralenplatz, dem historischen Zentrum. Die weiße Kathedrale mit ihrem freistehenden Glockenturm erinnert an die lange christliche Tradition, gleichzeitig liegt hier auch das politische Herz der Stadt. Ein Stück weiter erhebt sich der Gediminas-Turm, Überrest der mittelalterlichen Oberburg, von wo man noch heute einen weiten Blick über die Stadt hat.

    Ich gehe weiter durch die engen Gassen der Altstadt, die seit 1994 UNESCO-Welterbe ist. Besonders eindrucksvoll ist die Universität Vilnius, eine der ältesten Hochschulen Nordeuropas, gegründet 1579. Ihre Innenhöfe atmen Geschichte, und gleichzeitig ist sie bis heute lebendiges Zentrum studentischen Lebens.

    Ein weiteres Ziel ist die St.-Anna-Kirche, ein Meisterwerk der Gotik aus rotem Backstein, das selbst Napoleon bei seinem Russlandfeldzug bewunderte. Schließlich führt mich mein Weg nach Užupis, das alternative Künstlerviertel, das sich zur „Republik“ erklärt hat – mit eigener Verfassung, die voller augenzwinkernder Lebensweisheiten steckt.

    So schließt sich mein Tag in Vilnius mit einem Rundgang, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet. Zwischen mittelalterlichen Mauern, barocken Kirchen und kreativen Straßenkunstwerken spürt man, warum diese Stadt als Herz Litauens gilt – traditionsbewusst und doch immer offen für Neues.
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