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  • Day 88

    Cape Reinga

    November 23, 2015 in New Zealand

    Heute habe ich bei perfektem Wetter eine superschöne Tour ins "Far North" gemacht. Angefangen hat es allerdings etwas seltsam. Um sechs Uhr Morgen bin ich aufgestanden, genau dann, wann die Küche geöffnet wird. Dann habe ich das Päckchen Oats gegessen, das meine Hostmum mir noch mitgegeben hatte, Milch getrunken, ganz leise meinen Rucksack geholt (alle anderen in meinem Zimmer schliefen noch) und bin zum Hafen gelaufen. Ich war etwas spät dran, so war dann genau die Viertelstunde zu früh da, die man - gemäss Intercity - mindestens zu früh da sein muss. Es war allerdings keine Menschenseele hier. Ich habe gewartet und gewartet und es war fünf Minuten vor Abfahrt und noch immer kaum Leute, geschweige denn ein Bus in Sicht. Eine Viertelstunde nach Abfahrtszeit kam er dann doch noch. War ich erleichtert!
    Dann ging es los in den Norden. Unser Maori-Fahrer und Tourguide war sehr unterhaltsam. Er lehrte uns ein paar Brocken Maori. Die Vokale werden genau wie im Deutschen ausgesprochen.
    Nach ca. einer Stunde stoppten wir bei einem Kauri-Regenwald. Eines der wenigen Waldstücke, das erhalten geblieben ist. Der fünf minütige Rundweg war sehr schön. Man sah riesige Kauris, Palm trees, Cabbage trees, Silverferns, und Pflanzen, die mir Richard nicht beigebracht hat.

    Mehr als 60 Kilometer des Ninety Mile Beach (der eigentlich nur 85km lang ist) fuhren wir mit dem Auto halb im Wasser. Das war eindrücklich! Wir begegneten vielen Wanderern, die die 5-Monats-Wanderung quer durch Neuseeland machen. Leider sahen wir auch einen toten Delfin. Bevor wir den Ninety Mile Beach wieder verliessen, gingen wir auf einer Sanddüne noch Sandboarden. Erst hatte ich etwas Respekt vor der Geschwindigkeit, doch das stellte sich als unbegründet heraus. Ich hatte eher das Problem, zu langsam vorwärtszukommen. Beim dritten Mal schaffte ich dann die ganz Düne bis zum Bus. Leider gibt es keinen Lift um auf den Sandhügel zu fahren. Rauflaufen war sehr anstrengend, weil es a) steil und b) so feiner Sand war, dass man für jeden Schritt hoch einen halben runter rutschte. Aber nach dem vielen Bus fahren, war ein bisschen Bewegung nicht schlecht.
    An einem weiteren traumhaften Strand, wo man regelmässig Wale sehen können soll, assen wir Lunch bevor es dann zum Cape Reinga ging. Auf dem Weg zum Leuchtturm gab es viele Informationstafeln immer zuerst in Maori und dann erst in Englisch, die mich ein bisschen an Grabsteine erinnert haben. Da das Cape Reinga den Maori heilig ist (sie glauben, dass die Seelen verstorbener Leute hier zurück nach Hawaiki gehen), darf man kein Essen mitnehmen.
    Den Übergang von Tasmansee und Pazifik sah man sehr deutlich. Tasmansee ist türkis, Pazifik dunkelblau. Als ich darüber nachgedacht habe, dass ich jetzt am nördlichsten Punkt Neuseelands angekommen bin, überkam mich plötzlich ein überwältigendes Glücksgefühl darüber, dass ich das alles erleben darf!
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