Satellite
Show on map
  • Day 3

    Wasser von allen Seiten

    September 9, 2019 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

    Lysebotn hat nur zwei ganzjährige Einwohner. Im Sommer bevölkern aber allerhand Touris den kleinen Ort am Ende des Fjords. Hier kann man kletterwandern, basejumpen oder einfach nur profan mit dem Kajak durch die Gegend paddeln.

    Um von Lysebotn wegzukommen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die Serpentinenstraße von gestern oder die Fähre durch den Fjord. Getreu dem Motto "keinen Weg zweimal" entscheide ich mich für das Schiff, auch wenn es sehr frühes Austehen bedeutet.

    Um zehn nach 7 stehe ich mit noch einer handvoll Anderen am Kai. Nur ist weit und breit kein Schiff zu sehen. Am Horizont ist allerdings ein weißer Punkt auszumachen. Mit norwegenuntypischen 20 Minuten Verspätung ist das eher kleinere Fährschiff nun endlich da. 20 Minuten Schlafverlust!

    Direkt nach mir kam ein Norweger der unter wilden Gesten der Crew wieder vom Schiff fahren musste. Er war vorwärts draufgefahren - hier wird allerdings rückwärts geparkt. Die Else wurde noch verzurrt - und dann ging sie los, die wilde Fahrt - vorbei am Kjeragbolten und später noch am Preikestolen.

    Nach zwei Stationen verlasse ich das Schiff und widme mich wieder den einsamen Fjellstraßen. Ab und an lassen die Norweger die alten Passstraßen auch nach dem Tunnelbau bestehen. Manchmal sogar nagelneu asphaltiert. Eng und kurvig schrauben sie sich den Berg hinauf, wo man dann mit grandiosen Aussichten belohnt wird.

    Heute stehen diverse Wasserfälle auf dem Programm. Ein Tagesziel gibt es allerdings noch nicht. Damit es anspruchsvoll bleibt, regnet es natürlich auch ab und zu. Aber es wäre nicht Norwegen, wäre es anders. Den Engabreen-Gletscher bekomme ich auch noch zu Gesicht - allerdings ist das Eis schon ziemlich dezimlert.

    Morgen soll es an der Westküste schönes Wetter geben, also wird irgendwann Bergen für den heutigen Tag auserkoren.

    Irgendwo beim Warten auf eine Fähre steht hinter mir ein Land Rover aus München. Also mal eben den Fahrer angequatscht. Drin sitzt Moritz, der auch gerade einen Norwegen-Roadtrip macht. Zufällig sind wir in Bergen im gleichen Hotel, also verabreten wir uns auf ein Tagesendbierchen. Das artete aber unerwarteter Weise dermaßen aus, dass der Footprint einen Tag zu spät erscheint.

    Ständig stand jemand an unserem Tisch und wollte reden. Die Themen waren dabei sehr vielfältig: Vom Dialekt der Dänen über die Hells Angels bis hin zu Tesla. Gesprächig sind sie ja, die Wikinger. Aber nicht sehr trinkfest. Skål!
    Read more