• Im Wilden Westen

    October 25, 2014 in the United States ⋅ ☁️ 25 °C

    Motorradfahren in Texas und New Mexico bedeutet in allererster Linie einmal geradeaus fahren - und das viele viele Meilen. Die Landschaft ist dabei nicht so eintönig wie man annehmen könnte. Entlang der Strecke gibt es auch immer wieder Ortschaften die kaum bewohnt sind oder aber bereits vollständig aufgegeben wurden. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl durch diese "Ghosttowns" zu fahren. Die Einschusslöcher in den noch vorhandenen Straßenschildern tragen sicherlich dazu bei.

    In New Mexico führt die Strecke durch zahlreiche Indianerreservate. Ebenso hat sich der Baustil der Häuser vom Westernstyle in Texas hin zur Pueblo-Architektur verändert. Selbst Santa-Fe, die Hauptstadt von New Mexico mit über 300.000 Einwohnern besteht hauptsächlich aus vielen kleinen Pueblo Häusern.

    Die Indianer verdienen heute ihr Geld hauptsächlich mit Casinos und Souvenirgeschäften.

    Mittlerweile bin ich in Arizona angekommen. Etwa 20 Meilen hinter der Staatsgrenze beginnt der Painted Dessert and Petrified Forest Nationalpark, der auf der Strecke nach Holbrook, meinem Übernachtungsort liegt. Der Park ist wirklich beeindruckend. Versteinerte Bäume in der Form sind ja schon bekannt, hier aber liegen sie zu Tausenden, noch in ihrer ursprünglichen Umgebung in der Wüste verteilt. Es ist wie, als würde man bei der Durchfahrt des Parks in die Vergangenheit zurück schauen.

    Unterwegs auf den Straßen ist im Moment eher nicht viel los, auch Motorradfahrer sieht man selten. Meistens stehen auf den Parkplätzen aber rollende "Einfamilienhäuser", die in der Regel Motorrad, Auto und Fahrräder noch mit dabei haben. Man könnte auf seinem Motorrad das Gefühl bekommen, dass man irgend etwas zu Hause vergessen haben muss.

    Die noch verbleibenden 1.300 Fahrkilometer in den USA führen dann entfernt von der Route 66, über den Grand Canyon und Las Vegas bis nach Los Angeles und hinauf nach San Francisco. Morgen geht es weiter...
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