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  • Dia 43

    Oh, wie schön ist Panama.

    27 de novembro de 2022, Panamá ⋅ 🌧 28 °C

    Ja, von Panama habe ich nicht viel gesehen. 90% der Zeit habe ich in einem Airbnb verbracht, 5% beim Arzt und 5% im größten Einkaufszentrum, das ich jemals gesehen habe.
    Dadurch, dass es mir so schlecht ging, habe ich Tim nach 3 gemeinsamen Tagen in einem Airbnb in Panama City angeboten, dass er schon weiterfahren kann, während ich mich in Panama City auskuriere.

    Trotz des totalen "Neben-mir-stehens" sind mir ein paar interessante Aspekte aufgefallen, die ich jetzt teilen werde.

    Tim fuhr also auf die Bocas del Toro weiter, während ich mich in ein sehr schickes Airbnb einbuchte, um mich wohlzufühlen und genesen zu können.
    Aktuelles Sidenote: Mir geht es übrigens Tag für Tag besser. Wenn nichts schiefgeht, bin ich zur Rückreise wieder bei 100%.

    Die erste Sache hat mit den Apotheken zu tun. Die sehr liebe, vom Auswärtigen Amt empfohlene HNO-Ärztin in Panama, hat mir eine riesige Palette an Medikamenten verschrieben, die ich teilweise aus der Apotheke holen musste. Darunter waren Antibiotika, Allergietabletten, Nasenspray und Ohrentropfen.
    Die Apotheke war direkt im Ärztezentrum, was sehr hilfreich war. Der Aspekt der mich jedoch so stark verwundert hat, war, dass am Eingang der Apotheke (in der Apotheke) ein Snackshop mit warmen Speisen und Kaffee zu finden war. Es gab keine Stühle oder Tische, es war lediglich eine Theke für to-go snacks. Man konnte sich also in der Apotheke Snacks kaufen. Total verwunderlich und ein bisschen witzig meiner Meinung nach.

    Eine weitere Sache, die mir teilweise schon in Mexiko aufgefallen ist, ist das “Vor-Ort-Marketing” der einzelnen Läden. Die Taktik, die verwendet wird, ist, die anderen Läden zu übertönen. Entweder steht eine Box draußen und spielt laute Musik, oder es steht jemand mit Mikro daneben und ruft Marketingbotschaften über die Straße.
    Das ganze ist aber nicht nur in Einkaufszonen in der Stadt so, sondern auch in Einkaufszentren.
    Als Kunde ist das natürlich keine so schöne Erfahrung, jedoch verstehe ich auch, dass man mitziehen muss, wenn alle anderen Läden um einen herum diese Taktik verwenden.

    Das riesen Kaufhaus, welches ich am Anfang beschrieben habe, war übrigens komplett weihnachtlich geschmückt.
    Ich glaube, ich muss nicht wirklich beschreiben, wie komisch es ist, bei komplettem Sommerwetter Weihnachtsbäume und Geschenke zu sehen und Weihnachtsmusik zu hören. Auf der anderen Seite sorgen die stark klimatisierten Gebäude für winterliche Stimmung. ;)
    Übrigens war das Kaufhaus rappelvoll. In Deutschland habe ich immer das Gefühl, dass Kaufhäuser aussterben, in Panama keinesfalls.

    Nachdem ich einige Tage eine Antibiotikakur hinter mich gebracht hatte, war der schlimmste Teil meiner Mittelohrentzündung hinter mir und ich fühlte mich bereit weiterzureisen.
    Also machte ich mich mit einem Bus auf nach David, einer Stadt im Norden des Landes, um mich mit Tim zu treffen und am nächsten Tag weiter nach Costa Rica zu fahren.
    Hier widerfuhr mir eine weitere Marketingerfahrung. Sobald der Reisebus losgefahren war (man kann sich die Busse wie Flixbusse vorstellen), stand ein Mann auf und bepries 5 Minuten lang lautstark Handyverträge, Powerbanks und Ladekabel. Danach ging er durch den Bus und versuchte, sie an die Leute zu bringen.
    Als er relativ erfolglos fertig war, stand der nächste auf und pries getrocknetes Obst an. Er hatte wiederum mehr Erfolg.

    In David angekommen, traf ich mich mit Tim in unserem Airbnb und am nächsten Tag ging es für uns per Bus über die Grenze nach Costa Rica, wo uns eine riesige Palette an wunderbaren zwischenmenschlichen Erlebnissen und Naturschauspielen erwarten sollte.

    Der Grenzübergang läuft übrigens folgendermaßen ab:
    - man kommt mit dem Bus an der Grenze an
    - dort läuft ein Grenzbeamter mit Waffe durch den Bus und schaut nach dem rechten
    - dann müssen alle aussteigen (mit Gepäck) und holen sich den Ausreisestempel an einem Schalter
    - danach läuft man durch das Grenzgebiet - dort gibt es Restaurants, Klos, Shops
    - dann holt man sich den Einreisestempel an der costa-ricanischen Grenze
    - währenddessen wird der Bus durch eine Art Waschanlage gefahren (ich könnte mir vorstellen, dass das wegen des Artenreichtums der Länder gemacht wird, weil die Busse wirklich in einem Stück mehrere Länder durchqueren)
    - dann wird der leere Bus von den costa-ricanischen Grenzbeamten begutachtet
    - danach dürfen alle wieder einsteigen
    - 500m nach der Grenze war dann nochmal eine spontane Polizeikontrolle

    Pause macht der Bus meist an sehr kernigen Raststätten, mit langen Theken, an welchen man sich dann meistens eine warme Malzeit zusammenstellen kann. Früchte, Kaffee, Klos und Wlan gibt es auch. Mit dem Bus durch Mittelamerika zu reisen, funktioniert wirklich gut.

    Den Panamakanal und die unheimlich schöne Natur von Panama habe ich nicht zu Gesicht bekommen. Ich habe lediglich die vielen Schiffe aus dem Kanal fahren sehen (die Schlange ist lang) und ein wenig die Natur aus dem Bus bestaunen dürfen.
    Ich bin froh, die Zeit der heftigen Mittelohrentzündung jetzt hinter mir zu haben. Danke an die Ärztin, die mich in ihre Mittagspause gequetscht hat und danke an Tim, dafür dass er länger in Panama City geblieben ist, um sicherzustellen, dass es mir besser geht. Mir ging es wirklich nicht gut und er hat für mich eingekauft, alles organisiert und mich zum Arzt begleitet, wofür ich sehr dankbar bin. Es ist toll, Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann.

    Im nächsten Beitrag wird es um den artenreichsten Nationalpark der Welt gehen, den Tim und ich für 3 Tage besucht haben. Es wird um viele exotische Tiere und Pflanzen gehen. Bis bald. <3
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