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  • Day 135

    Land between the lakes

    June 21, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 35 °C

    Am nächsten Tag geht es weiter nach Kentucky, zum sog. Land between the lakes, einem nationalen Erholungsgebiet der Vereinigten Staaten zwischen dem Lake Barkley und dem Kentucky Lake . Es wurde 1963 von Präsident John F. Kennedy zum nationalen Erholungsgebiet und 1991 zum UNESCO -Biosphärenreservat erklärt (und 2017 durch die derzeitige US- Regierung wieder aus dem Programm genommen). Das Programm wurde 1971 von der UNESCO ins Leben gerufen und zielt darauf ab, eine wissenschaftliche Grundlage für die Verbesserung der Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umwelt zu schaffen.

    Die Flüsse Tennessee und Cumberland fließen in der nordwestlichen Ecke von Middle Tennessee und Western Kentucky sehr nahe beieinander, getrennt durch einen Landabschnitt, der schon früher als "Between the Rivers" bekannt war.
    Nachdem der Cumberland River in den 1960er Jahren aufgestaut und ein Kanal zwischen den beiden künstlichen Seen gebaut wurde, wurde Land Between the Lakes zur größten Binnenhalbinsel der Vereinigten Staaten.

    Nach der vielen Schwitzerei in Nashville, checken wir hier auf einem State Park Campground ein und freuen uns mal wieder auf etwas Comfort in Form einer Dusche. Der Campingplatz ist riesig, jeder Stellplatz hat ausreichend Platz, der Bereich der Zeltplätze, den wir nutzen, ist komplett leer und wir können uns einen schattigen Platz mit Blick auf den Kentucky Lake aussuchen.

    Nach der Ankunft erkundet Manu erstmal den See nach Angeloptionen und fischt immerhin noch einen wunderschön bunten, nur leider sehr kleinen Bluegill, also Blauen Sonnenbarsch, der sich zudem schon so in den Köder verbissen hatte, dass er nicht zurück ins Wasser geworfen werden konnte. Ich schlage währenddessen unser Lager auf und werfe das abendliche Lagerfeuer an.
    Auch hier kann man sich wieder für ca. 8 € teures Feuerholz kaufen, das so gut brennt, dass man locker drei Packungen am Abend verheizen kann. Wir haben auf der Hinfahrt durch den Park aber zum Glück einen ganzen Haufen an totem Holz herumliegen sehen, sodass wir kurzer Hand mit dem Auto die paar Meter zurückfahren, alles, was das Auto hergibt, einladen und so wunderbar den ganzen Abend am Feuer sitzen können und die wenigen Happen Barsch schmecken hervorragend.

    Am nächsten Morgen macht sich Manu auf, unser Mittagessen zu fischen, während ich eine Wanderroute in Angriff nehme. Der Weg ist nicht sonderlich spannend und führt hauptsächlich durch einen eher unspektakulären Wald, der offensichtlich schon lange nicht mehr von Menschen begangen wurde 🕸. Alle paar Meter laufe ich durch die feinen Fäden eines Spinnennetzes und je länger ich gehe und je mehr ich schwitze, wird das mehr und mehr ekelig. Ein riesiges Netz inklusive Beute kann ich zum Glück noch rechtzeitig sehen 😨🙈.
    Es gibt ein paar alte Gemäuer aus der Zeit der Entstehung des Land between the lakes, aber ansonsten wurschtel ich mich bis an den kleinen Strand vor und überlege, mich kurz zur Abkühlung ins Wasser zu werfen und zu waschen. Das Wasser ist aber gefühlte 30 Grad warm und plötzlich fliegen hier zudem Unmengen an Heuschrecken und anderem Getier herum, sodass ich ziemlich schnell den Rückweg antrete. Ja, ja, die Natur kann so schön sein, wären nur diese ganze Viecher nicht 🤣🙈.

    Manu ist währenddessen zum Teil auf dem gleichen Weg unterwegs, versucht vergebens sein Angelglück, bis wir uns kurze Zeit später und beide etwas enttäuscht wieder am Campingplatz treffen. Irgendwie ist hier weder das Wanderparadies, noch ein optimaler Angelspot (zumindest ohne Boot) 😫.

    Wir erholen uns erstmal, machen uns frisch und fahren zum Supermarkt im nächsten Dorf. Irgendetwas müssen wir ja essen.
    Als wir zurückkommen, ist die Laune wieder super, wir sitzen im Schatten und beobachten die total süßen Gürteltiere und die Rehe, die regelmäßig bei uns vorbeischauen und machen trotz der Hitze bereits ein großes Feuer, um die perfekte Glut für das Abendessen zu bekommen.
    Für viel zu wenig (!) Geld haben wir ein riesiges und wahnsinnig leckeres Stück Rind bekommen, das wir auf den Grill werfen. Dazu gibt es Bratkartoffeln 🤩.
    Jemand muss uns beim Essen wohl beobachtet haben, denn mitten in der Nacht scheppert es auf einmal an der offenen Seitentür und ein hungriger Waschbär macht sich an unserem Kochutensilien zu schaffen 🤣. Wir kriegen ihn kaum verscheucht, die Lust auf was Essbares scheint größer zu sein. Erst die Taschenlampe in seinem Gesicht führst dazu, dass er sich aus dem Staub macht. Am nächsten Morgen sehen wir an seinen (zugegeben, irgendwie süßen) Fußspuren, dass er es noch einmal versucht haben muss, wir als erfahrene Camper aber natürlich alles Essbare sicher verstaut haben 😜.

    Am nächsten Morgen gönnen wir uns noch eine letzte Dusche, bevor es heute schon weiter nach Memphis geht. Die Zeit vergeht schneller, als wir das geplant haben und so müssen wir die restlichen Tage nun etwas priorisieren.
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