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  • Day 221

    Penang - George Town

    September 15, 2022 in Malaysia ⋅ ☁️ 29 °C

    Nun geht es die Bergstrecke im Bus wieder zurück und dann die weiteren 3h über zum Glück gute Straßen bis auf die Insel Pulau Penang. Wir haben uns hier ein kleines Hotelzimmer in der Hauptstadt der Insel George Town gebucht und machen uns nach dem Einchecken auf den Weg für einen kleinen Spaziergang durch die Hafenstadt.

    Die Insel war größtenteils unbewohnt, bis die Briten begannen, Penang als Schifffahrtshafen zu nutzen, was Arbeiter und Händler aus der ganzen Welt anzog, und bis 1802 wurden in George Town etwa 14 Sprachen gesprochen. Bis 1829 wurden Gruppen chinesischer Herkunft zur ethnischen Mehrheit und blieben dies bis 2010, als die Malaysier die größte ethnische Gruppe wurden.

    Die Altstadt zieht jedes Jahr unzählige Touristen an und ist seit 2008 UNESCO Weltkulturerbe.
    Sie erlangte auch einen Ruf als gastronomische Hauptstadt Malaysias für sein ausgeprägtes und allgegenwärtiges Straßenessen.

    Am nächsten Morgen mieten wir uns erst mal für die Tage hier auf der Insel einen Roller und nach einem hervorragenden Frühstück regnet es in Strömen 🤨. Da der Wetterbericht für heute keine Besserung verspricht, fahren wir aus der Altstadt von George Town heraus und in die moderne Stadt mit Wolkenkratzern und Einkaufszentren hinein. Den Regentag wollen wir nutzen, uns ein paar neue Basics zu besorgen, denn so langsam löst sich das ein oder andere Teil durch das dauernde Tragen auf 😅. Manu hat allerdings etwas Schwierigkeiten, bei den eher kleinen Größen hier etwas passendes zu finden und so ist die Ausbeute nach zwei Malls und unzähligen Geschäften eher mager. Aber trotzdem war es ganz interessant zu sehen, was für riesige Malls hier auf der kleinen Insel gebaut wurden und es gab so sogar „Original Pretzel“ (von denen wir die Finger gelassen haben) 🙈.
    Die Fahrt zurück führt uns an unglaublich riesigen Wohnblöcken vorbei, ganz Kinsau kann hier in einem solchen untergebracht werden 😅, aber die meisten sehen nicht mehr ganz so frisch und eher etwas heruntergekommen aus.
    Zurück in der Altstadt hat der Regen langsam nachgelassen und wir schlendern durch die Straßen uns bestaunen die ganzen Essensstände, die so langsam den Betrieb aufnehmen.

    Am nächsten Tag ist das Wetter zum Glück wieder besser und wir fahren mit dem Roller an den Stadtrand, wo der Dschungel beginnt. Vom unteren Parkplatz geht es mit einer Standseilbahn oder per Jeep auf den höchsten Aussichtspunkt über die Stadt, den bewaldeten Penang Hill. Man kann aber auch über zahlreiche Wanderwege oben ankommen und genau das haben wir auch vor. Es geht über die anfangs super steile Straße, die auch die Jeeps laut hupend hoch und runter brettern, bis wir dann endlich in den Wald kommen und uns in Ruhe die Meter nach oben kämpfen. Es ist wie immer schwül heiß und wir können gar nicht so viel trinken, wie wir schwitzen. Aber die Wege sind wirklich schön und vor allem einsam. Nach der Mittelstation der Seilbahn, die wir auch ignorieren, geht es ein letztes steiles Stück bergauf und dann haben wir es geschafft. Und finden uns plötzlich im Gewusel von Menschen wieder 😅. Bevor wir uns aber die Aussicht ansehen, gönnen wir uns einen frischen, eiskalten Maracujasaft. Durch das diesige Wetter ist die Sicht zwar auch nicht perfekt, aber schön. Wir sitzen hier noch ein wenig im Schatten und schauen den anderen Leuten zu, bevor es langsam Zeit wird, wieder nach unten zu gehen. Die Straße ist wahnsinnig steil und wir machen es hin und wieder den wenigen anderen Wanderern nach und laufen rückwärts, um die Gelenke etwas zu schonen. Ein paar Affen begleiten uns auf dem Weg, die gerade aus den weggeworfenen Plastikbehältern die letzten Essensreste herausfischen 😞🤬🤯 und nach knapp 11 km sind wir wieder bei unserem Roller angekommen. Und pünktlich hierzu setzt der Regen ein und wir sehen zu, dass wir schnell zurück ins Hotel kommen. Am Abend gibt es dann noch ein leckeres Guiness vom Fass und eine Runde Billard mit den Locals, bevor wir müde ins Bett fallen.

    Am nächsten Tag wollen wir die Insel weiter erkunden und fahren zu erst zum wohl beliebtesten Strand Batu Ferringhi, der uns aber wenig überzeugt. Also geht es immer weiter, durch kleine Dörfer mit riesigen Hotelbunkern und vorbei an einem riesigen Friedhof, bis wir fast an der südwestlichsten Ecke der Insel landen. Laut Google Maps soll man hier auch mit einem Auto immer weiter kommen bis zu einem weiteren schönen Strand, also fahren wir los. Nur so langsam stellt sich heraus, dass es schon ein Weg ist, aber eben ein Wanderweg 😅. Da wir aber mit dem Roller jetzt schon zu weit in diese Richtung gefahren sind, wollen wir nicht umkehren und schlängeln uns immer weiter langsam den schmalen Weg über Stock und Stein entlang, bis wir es endlich ins nächste Dorf geschafft haben. Über uns selber lachend und froh, dass der Roller durchgehalten hat, landen wir im ersten und einzigen Lokal hier, dem GS Steam Hot Pot Seafood. Und wie der Name schon sagt, gibt es hier frisch gefangene Meeresfrüchte, die direkt am Tisch in einem speziellen Hot Pot gedünstet werden, die dabei entstehende Flüssigkeit läuft in einen Topf unter der Garplatte, in dem eine Art Reisbrei zubereitet wird 🤩😍. Das Essen ist super, wir haben Jakobsmuscheln, eine Languste, Garnelen und Tintenfisch, dazu etwas Gemüse bestellt und schlemmen uns durch den Mittag, während es um uns herum mal wieder regnet. Diesmal ist unser Timing besser 🙌🏻. Anschließend geht es nunmehr auf normalen Straßen weiter und wieder zurück nach George Town.
    Am Abend gibt es nur noch ein bisschen Streetfood (die „famous Samosas“, unterschiedlich gefüllte und gut gewürzte Teigtaschen haben es mir am ersten Tag schon angetan) und wir entspannen die vom vielen Rollerfahren schmerzenden Hintern 😆.

    Den letzten Tag auf der Insel gibt es noch eine Wanderung im Penang National Park. Wir steuern die nur per Boot oder eben zu Fuß erreichbaren Strände im Nordwesten der Insel an und kämpfen uns, begleitet von ohrenbetäubendem Zirpen ein weiteres Mal durch den Dschungel. Auf dem Weg sehen wir einen wunderhübschen bunten Vogel und am ersten Strand angekommen, begrüßt uns ein süßer Brillenaffe 😍. Der Strand ist traumhaft und einsam, nur eine kleine Schildkröten Erhaltungsstation befindet sich hier und wir können uns die geschützten Babyschildkröten aus der Nähe anschauen. Baden darf man hier allerdings nicht, zum einen ist die Strömung durch die unterschiedlichen Meerestiefen sehr gefährlich, zum anderen schwimmen zahlreiche giftige Quallen in Ufernähe herum. Also geht es noch einmal in den Wald hinein, bis wir zum nächsten Strand kommen, wo aber das gleiche gilt. Dennoch ist es auch hier paradiesisch und im Baum sitzt ein uns bis dahin unbekanntes schwarzes Riesenhörnchen 🤩.
    Zum Glück haben sich ein paar andere Touristen mit dem Boot hierher fahren lassen und so können wir mit ihnen gemeinsam noch zu dem dritten Strand fahren lassen, wo es auch eine Kleinigkeit zum Mittagessen und viele kleine freche Affen gibt. Der „Taxi“fahrer erzählt uns noch, dass hier 2019 ein junger Mann beim Baden ums Leben gekommen ist, weil er mit den Quallen in Berührung kam und sich dadurch nicht mehr bewegen, geschweige denn schwimmen konnte. Erst drei Tage später wurde er ein paar hundert Meter weiter an der Küste angespült und gefunden 😱.
    Kurz bevor wir am Monkey Beach anlegen, schwimmt dann auch noch ein Waran an uns vorbei und wir sind total glücklich über die tolle Tierwelt hier. Nach der kleinen Pause und frischem Fisch geht es mit dem Boot zurück zu unserem Startpunkt und auf dem Roller nach George Town.
    Den Abend lassen wir noch gemütlich bei einer riesigen Noodle Bowl ausklingen 🤤 und verabschieden uns schon mal aus Penang.

    Nachdem wir so viele positive Berichte über die Insel Penang und die Stadt George Town gelesen haben und deswegen auch hierher gefahren sind, fällt das Resümee gemischt aus. Die Insel hat ein paar sehr schöne Ecken, besonders die Wanderung zum Penang Hill hat uns total gut gefallen, auch wenn der Jeep Track auch hier voller Müll ist, an dem die Tiere knabbern. Es wirkt so, als würden die Leute (Locals?) ihren Mist einfach aus dem Fenster werfen 🤯🤬, in einer Gegend, die sie wegen der Schönheit gerade besuchen bzw. ihnen Arbeitsplätze durch Besucher beschert.
    Die Stadt George Town ist nett, es gibt wirklich viele tolle kleine Lokale und leckeres Street Food, ein paar kleine hübsche Gassen, die aber ganz schön voll mit Leuten und auch mittlerweile voll von billigen Souvenirläden sind. Ansonsten waren unsere Erwartungen vermutlich etwas zu hoch, aber unser kleiner Ausflug hierher hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt.

    Morgen geht es dann weiter auf die Ostseite Malaysias und eine andere Insel 🤗.
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