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  • Day 12

    Riga

    July 11, 2023 in Latvia ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute geht es nach Riga, die Haupstadt Lettlands und mit rund 600.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. Riga ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten sowie für die schöne Altstadt.
    Und hauptsächlich diese wollen wir uns anschauen, daher bietet sich einer der drei Stadtcampingplätze in der Nähe hervorragend an. Wir wählen den, mit den besten Bewertungen, bei allen handelt es sich natürlich nicht um mehr als einen großen Wiesenparkplatz, aber immerhin sind die Sanitäranlagen sauber und wir können für 6€ unsere Wäsche waschen. Als diese durchgelaufen ist und wir sie auf einem Zaun aufgehängt haben, schnallen wir die Räder vom WoMo und radeln die knapp 3 km in die Altstadt von Riga.

    Zuerst wollen wir unseren kleinen Hunger in dem mittelalterlich daherkommenden Restaurant Restorāns Rozengrāls (Vinarium civitatis rigensis) mit einer Käseplatte stillen. Die Bedienungen in dem kühlen Gewölbe sind mittelalterlich gekleidet und auch sonst sieht es hier wirklich cool aus. Nur die Käseplatte enttäuscht uns sehr. Keiner der dargebotenen Varianten haben überhaupt wirklich einen Geschmack, die Konsistenz ist ziemlich trocken und zu allem Überfluss muss auch hier überall Kümmel rein 🤢😅. Vielleicht sind wir aber von der Quba-Käseplatte auch einfach zu verwöhnt 😘!

    Anschließend schlendern wir zu den „Drei Brüdern“, einem Gebäudeensemble in der Altstadt von Riga. Das Haus 17 ist das älteste profane Steingebäude im Stadtgebiet, es wurde bereits im 15. Jahrhundert mit Merkmalen niederländischer Renaissance-Häuser errichtet. Das Haus könnte einst einem Bäckermeister gehört haben, man fand ein aufgemaltes Zunft- oder Familienwappenbild mit Getreideähren unter dem Putz. Die Fassade von Haus 19 wurde im Stil des Manierismus bauplastisch geschmückt, das Haus 21 erhielt einen barocken Giebel. Auf kleinsten Parzellen als Gewerbe- und Handelshäuser errichtet, wurde in diesen Häusern gewohnt, gearbeitet und Handel getrieben. Alle drei Häuser sind mit Holzdecken ausgestattet, in deren Mitte sich eine Lücke befindet, durch die man Waren in die verschiedenen Stockwerke mit einem Seil herablassen konnte.
    Die Drei Brüder wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Heute beherbergen die Gebäude das Museum der lettischen Architektur und die Büros der Denkmalschutzbehörde.

    Weiter geht es zum Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte. Das Haus mit seiner reich mit Skulpturen und Reliefs verzierten Giebelfassade, das nach dem Vorbild holländisch-flämischer Zunfthäuser im manieristischen Stil umgestaltet wurde, ist nach ihrer originalgetreuen Rekonstruktion wieder Symbol und eine der Hauptsehenswürdigkeiten Rigas und gefällt uns neben dem ganzen Platz richtig gut.

    Auf dem Weg zur Petrikirche gehen wir vorbei am Dom zu Riga, der Kathedralkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche, die die größte baltische Kirche ist.
    Der Rigaer Dom wurde auf Veranlassung des ersten Bischofs von Riga, Albert von Buxthoeven, erbaut.
    Auch dieser Platz ist wie im Grunde die ganze Altstadt wirklich toll anzuschauen. Daher lassen wir uns in der Petrikirche mit dem Fahrstuhl auf den Kirchturm fahren und schauen uns das ganze von oben an.
    Die Petrikirche war im Mittelalter die Pfarrkirche Rigas und bis zur Umsiedlung der Deutsch-Balten 1939 die Hauptkirche der deutschen lutherischen Gemeinde. Seit 2022 ist sie wieder im Besitz der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland, 120,7 m hoch und bietet einen wunderbaren 360 Grad Blick über die Stadt. Wir genießen den schönen Ausblick bevor es nach einem sehr üppigen Abendessen wieder zurück auf den Campingplatz geht.
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