Baltikum

June - July 2023
3 Wochen planlos mit dem WoMo durch 🇱🇹 🇱🇻 🇪🇪
Let’s see what happens 🤷🏻‍♀️😅🎣
Read more
  • 14footprints
  • 4countries
  • 20days
  • 110photos
  • 0videos
  • 4.8kkilometers
  • 24h Fahren

    June 29, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Es geht wieder los🇱🇹🇱🇻🇪🇪!

    Wir wollen ins Baltikum. Wieso? Wieso nicht? 😅
    Das Ziel haben wir schon länger im
    Kopf gehabt und nun, mit drei Wochen Urlaub im Gepäck, hat es sich endlich angeboten. Das Wohnmobil kriegen wir wieder von Andrea und Walter (1000 Dank an euch 🫶) und dann heißt es nur noch, losfahren.

    Kinsau liegt nun leider nicht ganz so taktisch klug und es liegen erst mal viele Kilometer vor uns - ca. 1.500 km bis nach Litauen. Daher entscheiden wir uns, direkt noch am Donnerstag in der Nacht los zu fahren. Manu ist sowieso noch im „Nachtmodus“ und ich kann am Freitag auch im Auto auf der Fahrt den letzten Arbeitstag begehen (vom Homeoffice ins Caroffice 😅).
    Und so haben wir um 22 Uhr alles Nötige ins WoMo gepackt und rollen los. Es geht über Nürnberg, Hof, Dresden und Görlitz und mit dem Sonnenaufgang erreichen wir Polen.
    Hier machen wir an einer Tankstelle erstmal eine kleine Pause, legen uns für ein paar Stunden ins Bett, bevor ich pünktlich um 08:00 Uhr den Rechner hochfahre. Gegen 10 Uhr ist Manu dann auch wieder so gut wie ausgeschlafen 😅 und es geht weiter. Während ich in die Tasten haue, rollen wir immer weiter einmal quer durch Polen, bis wir den Großraum Warschau erreichen, wo sich der Verkehr immer mehr verdichtet und wir nur noch langsam vorangekommen. Aber irgendwann haben wir auch das geschafft und machen eine letzte Pause, kaufen ein paar Lebensmittel ein, tauschen den Fahrersitz und entscheiden, wo wir genau die Nacht verbringen wollen. Noch knapp 4h trennen uns nun von der Grenze zu Litauen, so langsam wird es landschaftlich auch dörflicher und richtig schön. Die Vorfreude wächst jetzt immer mehr, verbunden mit immer größerer Müdigkeit. Dann haben wir es geschafft und fahren über die Grenze nach Litauen. Wieder einmal erfreuen wir uns an Europa und den offenen Grenzen.
    Noch ein paar Kilometer geht es weiter, bis wir hundemüde aber glücklich an unseren ersten Stellplatz am Lake Dusia ankommen.
    Read more

  • Day 1

    Lake Dusia

    June 30, 2023 in Lithuania ⋅ ⛅ 24 °C

    Nachdem wir am Abend am Lake Dusia ankommen, erreichen wir einen großen Stellplatz, der zwar nicht der zu sein scheint, den wir eigentlich angesteuert haben, aber das ist uns jetzt egal.
    Es ist noch hell und einige jugendliche Gruppen sowie Familien haben hier eben ebenfalls ihr Lager aufgeschlagen. Es ist Wochenende.
    Während wir uns noch schnell mit ein paar Bratwürstchen, Brötchen und einem kühlen Bier stärken, bevor nur noch das Bett wartet, drehen die Jugendlichen erst richtig auf und lassen sich von interessanter Musik ins Wochenende tragen. Sei ihnen gegönnt, wir hören und sehen heute eh nichts mehr und sind nach ein paar Minuten im Land der Träume.
    Am nächsten Morgen, die letzten Jugendlichen sind nun auch im Zelt verschwunden 😅, starten wir gemütlich in den Tag, so ganz ausgeschlafen sind wir noch nicht, aber viel vor haben wir ja auch noch nicht 😅. Die Eigentümer des Stellplatzes kommen vorbei, wir müssen einmal umpacken und 20€ pro Nacht bezahlen. Ein bisschen viel, finden wir. Der Platz ist zwar schön und sehr gepflegt, die Lage am See natürlich toll, aber mehr als einen Brunnen mit Trinkwasser und zwei hölzerne Dixi-Klos gibt es nicht.
    Die Wolken wechseln sich mit der Sonne ab und es windet ganz schön. Da wir vor lauter Vorfreude vergessen haben, Benzin für unseren Außenborder (!!) zu besorgen, können wir leider nur die Paddel nutzen. Manu lässt sich aber dennoch nicht überzeugen, das Schlauchboot noch eingepackt zu lassen und so finden wir uns am Nachmittag samt Angel auf dem Lake Dusia, immerhin dem größte See Südlitauens, wieder und hoffen auf ein fischiges Abendessen.
    Der Wind treibt uns aber tatsächlich ganz schön weit ab, die Wellen machen das Angeln auch nicht so angenehm und am Ende paddeln wir wie die Verrückten, um wieder zum Ufer der Stellplatzes zu kommen. Dann gibt es halt Rippchen und Gemüse vom Grill 🤷🏻‍♀️.
    Auch heute passiert nicht mehr viel, das Paddeln hat uns geschafft und ein paar Stunden Schlaf müssen doch noch wieder reingeholt werden.
    Daher geht es um 20:00 Uhr schon wieder ins Bett und wir schlafen gute 12 Stunden durch.
    Am Morgen regnet es noch, wir packen langsam zusammen und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel.
    Read more

  • Day 3

    Kauno marios

    July 2, 2023 in Lithuania ⋅ 🌧 20 °C

    Das Wetter ist windig, grau und es regnet immer mal wieder. Wir nutzen diesen Umstand und fahren über kleine Dörfer und schlechte Straßen bis an den Rand der Stadt Kaunas um dort erst Sprit für den Außenborder zu kaufen und uns dann in einem großen Supermarkt einmal ordentlich mit Lebensmitteln einzudecken.
    Gut zu wissen, in Litauen gibt es Alkohol nur bis 20 Uhr, sonntags bis 15 Uhr zu kaufen. Und das liegt daran, dass laut WHO Litauen (Stand 2016) Weltmeister des Alkoholkonsums ist - noch vor Weißrussland, Russland oder Polen.
    Als wir alles verpackt haben, geht es noch eine gute halbe Stunde raus aus der Stadt und rein in den Kauno Marios Regional Park auf einen kleinen Parkplatz direkt am Stausee.
    Das Kaunasser Meer (litauisch: Kauno marios) ist ein Stausee, der in sowjetischer Zeit durch das Aufstauen der Memel oberhalb von Kaunas entstanden ist. Der Stausee besteht seit 1959.
    Noch sind ein paar weitere Tagestouristen hier, das Wetter ist aber sowieso noch so ungemütlich, dass ich den Nachmittag für ein kleines Nickerchen nutze (die letzte Woche hängt mir doch noch etwas nach) und Manu darüber grübelt, wie und wo er den besten Fisch fangen kann 😅.
    Gegen Abend zieht es endlich etwas auf und auch wenn der Wind immer noch nervt, ist es Zeit, endlich das Schlauchboot mit Außenborder zu testen. Der erste Versuch ist noch etwas wackelig, zudem ist der Stausee ganz schön voll mit Algen, sodass Manu irgendwann alleine beschließt, erstmal raus zu paddeln, um im algenfreien Wasser den Motor zu testen. Ich winke ihm vom Rand noch zu und hoffe, dass er bei den Wellen und wieder wechselhaftem Wetter keinen Seebruch erleidet 🙈.
    Das Angelequipment hat er natürlich auch dabei und während ich regelmäßig prüfe, ob ich Manu noch sehen kann, kommt er nach guten zwei Stunden leider ohne Fisch aber der Erkenntnis wieder, dass der Motor super ist. Immerhin 👍🏽. Morgen in aller Früh will er es nochmal versuchen, morgens sollen die Zander eher beißen 🤷🏻‍♀️.
    Wir sammeln noch das wenige Holz, das wir finden können, machen ein kleines Lagerfeuer, das durch den Wind hervorragend brennt und trinken noch zwei Bier, bis wir plötzlich feststellen, dass es schon 23 Uhr ist. Nur dunkel wird es nicht. Wir dürfen hier gerade die berühmten Weißen Nächte, also Nächte in denen die Sonne nur für kurze Zeit untergeht, so dass auch mitternachts noch mindestens Dämmerung herrscht oder es sogar taghell ist, erleben und das ist wirklich irre 😍.
    Aber irgendwann müssen wir uns dann doch hinlegen, Manu hat ja ein straffes Morgenprogramm.
    Und so klingelt sein Wecker um halb sechs und nach Kaffe und Aufbau schiebe ich ihn gegen halb sieben auf den leider immer noch welligen See, aber immerhin scheint die Sonne.
    In der Zwischenzeit schlürfe ich genüsslich meinen Kaffee und packe fachgerecht alles für die Weiterfahrt zusammen.
    Als Manu zurückkommt, gibt es leider wieder keinen Fisch, aber eine schöne Zeit auf See scheint er gehabt zu haben 😅.
    Nun heißt es wieder zusammenpacken und weiter gehts.
    Read more

  • Day 4

    Entspannen an der Memel

    July 3, 2023 in Lithuania ⋅ 🌬 20 °C

    Wir fahren wieder zurück durch den Ort Kaunas, müssen einmal zurücksetzen, da uns die Unterführung mit 3 m Höhe etwas zu knapp ist 🫣 und tuckern nun gemütlich durch kleine Ortschaften immer entlang der Memel. Die Memel (oder auch Nemunas) ist ein 937 km langer Strom, der von Belarus über Litauen in das Kurische Haff und die Ostsee fließt. In einem kurzen Abschnitt von ca. 15 km markiert sie die litauische Grenze zu Belarus, am Unterlauf die Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad.
    Wir entscheiden uns heute für einen Campingplatz, da wir langsam eine Dusche benötigen 😅 und landen auf einem sehr schön hergerichteten Platz mit Blick auf den Fluss und allem was das Camperherz höher schlagen lässt 😍 - vor allem wenig andere Gäste! Auch hier kostet die Nacht 20€, diesmal aber völlig berechtigt, sogar super schnelles WLAN ist vorhanden.
    Und so verbringen wir den restlichen Tag mit Nichts tun, lesen, Wimbledon schauen, bis es dämmert.
    Dann schnappen wir uns die Angel und schlagen uns durch das hohe Gras bis ans Ufer der Memel, wo wir es uns auf einem steinigen Steg gemütlich machen und die ganze Nacht versuchen, einen Fisch zu angeln. Aber auch zu dieser Zeit soll es nicht klappen, allerdings zeigt sich uns ein wahnsinnig schönes Bild, als der goldene Vollmond plötzlich aufgeht und nur einige Zeit am unteren Rand des Horizonts seinen Weg zieht, bis er wieder verschwindet und die Sonne aufgeht.
    Da wir ein wenig Schlaf nachholen müssen und es hier einfach so schön ist, beschließen wir, direkt noch zwei Nächte hier zu bleiben.
    Und so leben wir in den Tag hinein und neben einem kurzen Termin via Teams, der sich von hier aus hervorragend erledigen lässt, stellt sich auch die Entspannung ein.
    Neben wenigen anderen Gästen besucht uns noch ein Storch. Litauen ist auch als das Land der Störche bekannt, mit über 13.000 Paaren sind hier die meisten Weißstörche des Baltikums beheimatet. Auf dem Weg haben wir bereits viele dieser schönen Tiere in ihren unzähligen Nestern gesehen.
    Und so geht es dann erst am Donnerstag weiter in Richtung Ostsee.
    Read more

  • Day 7

    Palanga

    July 6, 2023 in Lithuania ⋅ ☁️ 18 °C

    Auf dem Weg zur Ostsee fahren wir weiter an der Memel entlang, die nun die Grenze zur Oblast (oder auch „Gebiet“) Kaliningrad, die zugleich die westlichste Oblast der Russischen Föderation Russlands bildet. Die Hauptstadt ist Kaliningrad, das ehemalige Königsberg (Preußen). Die frühere deutsche Hauptstadt Ostpreußens wurde im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges von der Sowjetunion unter dem Namen Kaliningrad russifiziert und Bestandteil der Russischen Sowjetrepublik. Seit der Unabhängigkeit der baltischen Staaten 1991 ist die Oblast Kaliningrad – von der Erreichbarkeit über die internationalen Gewässer der Ostsee abgesehen – eine Exklave Russlands zwischen Polen und Litauen. Einreisen kann man von hier aus nur über die Königin-Luise-Brücke in die russische Stadt Tilsit, seit 2022 allerdings nur noch zu Fuß!
    Wir machen einen kurzer Abstecher zum Litauischen Ufer, irgendetwas anziehendes hat so eine Grenze ja doch immer irgendwie. Während vor 2022 noch einige Berichte zum Grenzübergang von langen Autoschlangen und ewiger Wartezeit berichten, ist hier nun absolut tote Hose, nur ein paar vereinzelte Fußgänger mit kleinem Rollkoffer überqueren die Grenze. Da wir keinen Reisepass dabei haben, erübrigt sich für uns die Überlegung, ob wir überhaupt Lust haben „rüber zu machen“. Und so fahren wir weiter Richtung Westen, und gönnen uns erst einmal eine gute und günstige Hausmannskost im Nirgendwo zu Mittag.
    Wir haben mittlerweile auch erfahren, dass in Litauen heute Feiertag ist 🙈. Am 06.07 wird an die Staatsgründung und Königskrönung von 1253 erinnert. Der Tag ist auch als Krönungstag des Königs von Litauen bekannt. An diesem Tag wurde unter Großfürst Mindauga der erste litauische Staat gegründet. Das ist für uns nur insofern ungünstig, dass nun vermutlich viele Litauer ein langes Wochenende an der Ostsee verbringen wollen. Das bestätigt sich auch, je näher wir der Stadt Klaipėda kommen, von wo aus wir eigentlich auf die Kurische Nehrung wollten. Aufgrund dieser Umstände und der hohen Kosten für Fähre und Maut planen wir kurzerhand um und fahren ein Stück weiter nördlich bis in das kleine Örtchen Palanga.
    Palanga ist ein Seebad in Litauen an der Ostsee und weniger als 20 km bis zur lettischen Grenze entfernt und wartet mit einer langen Strandpromenade mit Seebrücke auf uns.
    Wir parken etwas abseits auf einem Parkplatz, schnallen die Räder ab und radeln auf einem tollen Radweg durch einen wunderschönen Wald bis zur Seebrücke. Auch hier ist natürlich jede Menge los, aber immerhin alles ein bisschen gemütlicher. Wir mischen uns unters Volk, schlürfen einen Aperol Spritz und fahren am Abend wieder zurück zum Parkplatz, wo wir auch die Nacht verbringen.
    Am nächsten Morgen wachen wir erst spät auf (irgendwie könnten wir gerade unendlich lange schlafen), steuern einen Supermarkt an, können hier auch Dosen- und Flaschenpfand abgeben (für alles gibt’s jeweils 10 Cent und jeder Laden muss alles annehmen), füllen Tank und Wasser an einer Tankstelle auf und machen uns weiter auf den Weg nach Lettland.
    Read more

  • Day 8

    Hazenpot / Aizputes

    July 7, 2023 in Latvia ⋅ 🌬 19 °C

    Nachdem wir das WoMo mit Frischwasser und Sprit befallt haben, sind es nur noch wenige Kilometer bis zur lettischen Grenze. Wir fahren durch weitere kleine Ortschaften, auch hier finden sich ganz schön übel aussehende Wohnhäuser und steuern irgendwann weiter nördlich, immer entlang der Ostsee, einen Parkplatz direkt am Strand an. Allerdings ist uns hier zu viel los und wir stellen fest, dass der Blick von den Dünen zwar hübsch ist, der Strand und die Ostsee selbst uns (immer noch) nicht so sehr begeistert wie andere 😅🤷🏻‍♀️. Also fahren wir noch ein paar weitere Plätze ab, entscheiden uns dann aber, das „Meer“ hinter uns zu lassen und uns lieber auf das Landesinnere einzulassen. Die Landschaft gefällt uns richtig gut, weite Felder, keine Autos und Menschen, nur ein paar verlassene Höfe.
    Wir steuern schließlich die Stadt Aizputes und den dortigen See an. Hier finden wir einen wunderschönen Parkplatz mit Grünanlage, Grill- und Badestelle vor und freuen uns um so mehr, dass außer uns nur ein paar Radfahrer vorbeikommen. Schnell ist entschieden, dass wir hier bleiben, Manu wirft ein paar mal seine Angel ins Wasser, während ich schon einmal alles für unser Abendessen am Lagerfeuer herrichte. Sogar Brennholz liegt ordentlich gestapelt für uns bereit 😍. Und so haben wir hier einen schönen einsamen Abend, mit Musik, ein paar kühlen Bier und uns. So lässt es sich leben und wir genießen die Zeit sehr.
    Read more

  • Day 10

    Über Kuldiga bis an den See Usmas

    July 9, 2023 in Latvia ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach dem schönen Platz in Aizputes fahren wir weiter. Ziel ist nun der See Usamas. Der Weg führt uns an der Stadt Kuldiga vorbei, die einen kurzen Besuch wert ist. Hier befindet sich die Backsteinbrücke über die Venta. Die Straßenbrücke ist mit 164 Metern die längste mit dem Auto befahrbare Backsteinbrücke Europas. Sie wurde von 1873 bis 1874 erbaut. Die Stromschnellen (manche nennen sie auch einen Wasserfall 😅) der Venta (deutsch Windau) sind mit 270 bis 275 Metern die breitesten Europas. Die Gegend hier ist wirklich sehr schön, viele Leute erfrischen sich in der Venta und schlendern über die Brücke. Uns ist es zwar immer noch etwas zu frisch, ins Wasser zu hüpfen, aber einen Spaziergang gönnen wir uns durch die hübsche Landschaft natürlich auch, bevor es weiter zum See Umas geht. Laut Internet soll man hier ganz besonders fischen können und es gibt unzählige Campingplätze, sollte der Stellplatz nicht so toll sein.
    Wir kommen an einem kleinen Hotel an, auf dem Parkplatz daneben steht bereits ein WoMo aus Augsburg 🙈, aber ein paar Meter weiter finden wir einen super Platz direkt an der kleinen Bootsrampe, wo wir unser nächstes Lager aufschlagen.
    Den ganzen Tag über kommen immer wieder Autos mit ihren kleinen Booten oder Jetskis im Schlepptau und fahren zum angeln raus. Also wird auch unser Wassergefährt aufgepumpt und startklar gemacht und ab geht es auf‘s Wasser.
    So langsam wissen wir aber auch nicht, was wir falsch machen, einen Fisch ziehen wir jedenfalls nicht an Land 🥺.
    Am nächsten Morgen macht Manu sich dennoch wieder für den nächsten Versuch bereit, während ich beschließe, eine Fahrradtour um den See zu machen. Wie sich noch herausstellt, von uns beiden eine doofe Idee 🤣🙈.
    Während Manu nach einer Weile der Motor „kaputt“ geht - die Motorschraube dreht sich nicht mehr - und er einen ziemlich langen Weg zurück paddeln muss, entpuppt sich die Fahrradstrecke als Vollkatastrophe - von Kies mit ekeligen wellblechartigen Bodenwellen über Sand und umgestürzten Bäumen ist alles dabei und ich fluche die letzten 20 km nur noch laut vor mich hin, will das Rad in den Busch werfen und es macht einfach gar keinen Spaß 😅🙈😡🥵.
    Und so treffen wir uns am Nachmittag kaputt und etwas genervt am WoMo wieder, erholen uns und planen lieber die nächsten Tage.
    Read more

  • Day 12

    Riga

    July 11, 2023 in Latvia ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute geht es nach Riga, die Haupstadt Lettlands und mit rund 600.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. Riga ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten sowie für die schöne Altstadt.
    Und hauptsächlich diese wollen wir uns anschauen, daher bietet sich einer der drei Stadtcampingplätze in der Nähe hervorragend an. Wir wählen den, mit den besten Bewertungen, bei allen handelt es sich natürlich nicht um mehr als einen großen Wiesenparkplatz, aber immerhin sind die Sanitäranlagen sauber und wir können für 6€ unsere Wäsche waschen. Als diese durchgelaufen ist und wir sie auf einem Zaun aufgehängt haben, schnallen wir die Räder vom WoMo und radeln die knapp 3 km in die Altstadt von Riga.

    Zuerst wollen wir unseren kleinen Hunger in dem mittelalterlich daherkommenden Restaurant Restorāns Rozengrāls (Vinarium civitatis rigensis) mit einer Käseplatte stillen. Die Bedienungen in dem kühlen Gewölbe sind mittelalterlich gekleidet und auch sonst sieht es hier wirklich cool aus. Nur die Käseplatte enttäuscht uns sehr. Keiner der dargebotenen Varianten haben überhaupt wirklich einen Geschmack, die Konsistenz ist ziemlich trocken und zu allem Überfluss muss auch hier überall Kümmel rein 🤢😅. Vielleicht sind wir aber von der Quba-Käseplatte auch einfach zu verwöhnt 😘!

    Anschließend schlendern wir zu den „Drei Brüdern“, einem Gebäudeensemble in der Altstadt von Riga. Das Haus 17 ist das älteste profane Steingebäude im Stadtgebiet, es wurde bereits im 15. Jahrhundert mit Merkmalen niederländischer Renaissance-Häuser errichtet. Das Haus könnte einst einem Bäckermeister gehört haben, man fand ein aufgemaltes Zunft- oder Familienwappenbild mit Getreideähren unter dem Putz. Die Fassade von Haus 19 wurde im Stil des Manierismus bauplastisch geschmückt, das Haus 21 erhielt einen barocken Giebel. Auf kleinsten Parzellen als Gewerbe- und Handelshäuser errichtet, wurde in diesen Häusern gewohnt, gearbeitet und Handel getrieben. Alle drei Häuser sind mit Holzdecken ausgestattet, in deren Mitte sich eine Lücke befindet, durch die man Waren in die verschiedenen Stockwerke mit einem Seil herablassen konnte.
    Die Drei Brüder wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Heute beherbergen die Gebäude das Museum der lettischen Architektur und die Büros der Denkmalschutzbehörde.

    Weiter geht es zum Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte. Das Haus mit seiner reich mit Skulpturen und Reliefs verzierten Giebelfassade, das nach dem Vorbild holländisch-flämischer Zunfthäuser im manieristischen Stil umgestaltet wurde, ist nach ihrer originalgetreuen Rekonstruktion wieder Symbol und eine der Hauptsehenswürdigkeiten Rigas und gefällt uns neben dem ganzen Platz richtig gut.

    Auf dem Weg zur Petrikirche gehen wir vorbei am Dom zu Riga, der Kathedralkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche, die die größte baltische Kirche ist.
    Der Rigaer Dom wurde auf Veranlassung des ersten Bischofs von Riga, Albert von Buxthoeven, erbaut.
    Auch dieser Platz ist wie im Grunde die ganze Altstadt wirklich toll anzuschauen. Daher lassen wir uns in der Petrikirche mit dem Fahrstuhl auf den Kirchturm fahren und schauen uns das ganze von oben an.
    Die Petrikirche war im Mittelalter die Pfarrkirche Rigas und bis zur Umsiedlung der Deutsch-Balten 1939 die Hauptkirche der deutschen lutherischen Gemeinde. Seit 2022 ist sie wieder im Besitz der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland, 120,7 m hoch und bietet einen wunderbaren 360 Grad Blick über die Stadt. Wir genießen den schönen Ausblick bevor es nach einem sehr üppigen Abendessen wieder zurück auf den Campingplatz geht.
    Read more

  • Day 13

    Von Riga bis nach Estland

    July 12, 2023 in Latvia ⋅ ☀️ 23 °C

    Am nächsten Tag ging es langsam weiter in Richtung Estland, aber nicht ohne vorher in den Wäldern des Gauja Nationalparks nach Pilzen Ausschau zu halten. Hier soll man bereits ab Juni/Juli bis Oktober verschiedene Pilze sammeln können. Und so streifen wir durch das ein und andere herausgesuchte Pilzgebiet, stellen aber schnell fest, dass die letzte Zeit einfach viel zu trocken für Pilze war. Neben einem alten einsamen ehemaligen Zugsteig mit Wartehäuschen entdecke ich einen einzigen Pilz, der aber nur ein Einzelgänger gewesen zu sein scheint. Dafür finden wir unzählige Sträucher von Himbeeren und Erdbeeren, die aber bis zur Genussreife auch noch etwas brauchen 🥺. Also kaufen wir eben die lokalen Beeren am Straßenrand, verbringen die nächste Tage mit gemütlichem Campen, überqueren die Grenze nach Estland und sind mal wieder beeindruckt, was es für tolle, kostenlose Stellplätze/Parkplätze hier gibt, direkt an der (uns immer noch nicht beeindruckenden) Ostsee, mit sauberen Toiletten, Grillmöglichkeiten, Zelten und Campen erlaubt…Read more

  • Day 17

    Haapsalu

    July 16, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 21 °C

    Die kleine Stadt Haapsalu hat knapp 13.600 Einwohner/innen und liegt an der Westküste Estlands. Das Klima ist mild hier und die Stadt als Heilbad bekannt. Aufgrund der vielen Wasserläufe nennen die Esten die Stadt auch das „Venedig des Nordens“ oder auch das „Venedig an der Ostsee“.
    Wir spazieren die Seepromenade entlang und bestaunen den alten Kursaal, eine Holzvilla in typischer Bäderarchitektur mit hölzernem Spitzenmuster, in dem heute ein (vermutlich) hochpreisiges Lokal zu finden ist. Im 19. Jahrhundert war Haapsalu ein bedeutendes Heilbad für Meeresschlamm.
    Auf dem Wasser entdecken wir einige Kajaks, die gegen Wind und Wellen anpaddeln und die Skulptur eines Eisbären - anscheinend ein Kunstwerk ohne Zusammenhang mit der Klimaerwärmung 🤷🏻‍♀️.
    Neben der wirklich schönen Promenade bietet die Stadt wunderschöne kleine Holzhäuser, die sich links und rechts der Straßen entlang verwinkelt zeigen und in allen Farben leuchten.
    Ein lohnenswerter kurzer Besuch ❤️.
    Read more